Directorium Humanae Vitae

Directorium Humanae Vitae – Vicent Garcia Editores – Inc. 1994 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)

Zaragoza (Spanien) — 30. März 1493

Das am häufigsten übersetzte Werk aus Indien: Die altehrwürdigen Sanskrit-Fabeln des Bidpai in der zauberhaft illustrierten und einzigen erhaltenen Ausgabe der ersten spanischen Übersetzung des Textes

  1. Diese spanische Version der Fabeln von Bidpai ist eine Quelle für alle nachfolgenden Übersetzungen in europäische Sprachen

  2. Sie wurde 1493 von Pablo Hurus (aktiv 1484–99) in Saragossa veröffentlicht und großzügig mit 117 Holzschnitten ausgeschmückt

  3. Die Fabeln erscheinen heute in 200 Versionen und über 50 Sprachen, von Indonesisch bis Isländisch

Directorium Humanae Vitae

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Beschreibung
Directorium Humanae Vitae

Dieses frühe gedruckte Buch aus Spanien ist das Endergebnis zahlreicher Übersetzungen eines Werkes, das um 200 v. Chr. in Indien geschrieben wurde. Diese Sanskrit-Märchensammlung wurde in Dutzende von Sprachen übersetzt und erschien in Hunderten von Versionen auf der ganzen Welt. Mehr als 1.500 Jahre nach ihrer Entstehung wurde in Saragossa eine kastilische Übersetzung der Erzählungen gedruckt, von der nur ein Exemplar bis heute erhalten geblieben ist.

Exemplario contra los Engaños y Peligros del Mundo

Wenn auch unvollständig, so ist diese Inkunabel, das heißt ein Buch aus der Frühphase des Buchdrucks vor 1501, nur noch in diesem einzigen Exemplar erhalten geblieben. Es handelt sich dabei um die Ausgabe einer kastilischen Übersetzung der Tiergeschichten von Kalilah und Dimna, die am 30. März 1493 von Pablo Hurus (tätig 1484–99) in Saragossa veröffentlicht wurde und großzügig mit 117 Holzschnitten ausgeschmückt ist. Der Stoff der Geschichten ist alt: Ihm liegt eine Sanskrit-Fabelsammlung aus dem alten Indien zugrunde, die unter dem Namen Panchatantra oder, nach der Erzählerfigur der Rahmenhandlung benannt, Die Fabeln des Bidpai bekannt wurde. Die Erzählungen, die ursprünglich die Funktion eines Fürstenspiegels hatten, erfuhren eine enorme Verbreitung in Orient und Okzident, tatsächlich ist es das meist übersetzte Werk aus Indien mit 200 Versionen in mehr als 50 Sprachen von Indonesisch bis Isländisch. Etwa um 750 entstand unter dem Titel Kalilah wa Dimna - die Namen der beiden Tierfiguren, die im ersten Kapitel die Hauptrollen spielen - eine Übertragung ins Arabische durch den persischen Gelehrten Abdullah Ibn al-Muqaffa (gest. 756/9), die als erstes Meisterwerk der arabischen Prosaliteratur gilt und das Werk als Klassiker der Weltliteratur etablierte. Diese Version wurde zur Grundlage zahlreicher Bearbeitungen und Übersetzungen in verschiedene Sprachen, darunter eine hebräische Übersetzung aus dem 12. Jahrhundert von der Hand eines gewissen Rabbi Joal oder eine Übersetzung ins Neupersische etwa zur selben Zeit, die wiederum ins Türkische und Georgische übertragen wurde. Eine weitere hebräische Übersetzung von Juan de Capua (tätig 1262–69), einem italienischen Übersetzer und jüdischen Konvertiten, wurde unter dem Titel Directorium Humanae Vitae ins Lateinische übersetzt und in dieser Version zur Grundlage für weitere Übersetzungen in die meisten westeuropäischen Sprachen, u. a. ins Altspanische bzw. Kastilische. Eine frühere lateinische Übersetzung wurde von der arabischen Version direkt erstellt, sie entstand im Auftrag von König Alphonso X. von Kastilien (1221–84), als er noch Prinz war.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Exemplario contra los Engaños y Peligros del Mundo
Directorium Humanae Vitae
Umfang / Format
200 Seiten / 28,5 × 21,5 cm
Herkunft
Spanien
Datum
30. März 1493
Stil
Sprache
Schrift
Gotisch
Buchschmuck
117 Holzschnitte
Inhalt
Kastilische Übersetzung einer lateinischen Version von Calila e Dimna
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Directorium Humanae Vitae – Vicent Garcia Editores – Inc. 1994 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
Vicent Garcia Editores – Valencia, 1996
Limitierung: 3160 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Exemplario contra los Engaños y Peligros del Mundo

Vicent Garcia Editores – Valencia, 1996

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Vicent Garcia Editores – Valencia, 1996
Limitierung: 3160 Exemplare
Einband: Pergament auf Holzbrett. Kommt in einer mit Stoff ausgekleideten Kassette mit goldgraviertem Lederrücken.
Kommentar: 1 Band von Daniel M. Arguedas
Sprache: Spanisch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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