Entführung aus dem Serail

Entführung aus dem Serail – Bärenreiter-Verlag – Biblioteka Jagiellońska (Krakau, Polen) / Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)

Wien (Österreich) — 1781–1782

Eine über 200 Jahre alte Originalpartitur in fantastischem Zustand: Mozarts unbefugte, aber brillante Adaption von Bretzners bekanntestem Werk und einer der größten Triumphe des gefeierten Komponisten

  1. In einer Geschichte von Christoph Friedrich Bretzner (1748–1807) rettet der Held Belmonte seine geliebte Konstanze aus einem Harem

  2. Der Stoff wurde von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) brillant in eine Oper umgewandelt, auch wenn ihm dazu Bretzners Erlaubnis fehlte

  3. Die Originalhandschrift der Oper, die am 16. Juli 1782 in Wien uraufgeführt wurde, ist in ausgezeichnetem Zustand erhalten

Entführung aus dem Serail

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Beschreibung
Entführung aus dem Serail

Diese berühmte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart war ein sehr einträglicher Erfolg, der jedoch auch Kontroversen auslöste. Seine Oper basiert nämlich auf einer Geschichte von Christoph Friedrich Bretzner, aber dieser hatte Mozart nie die Erlaubnis gegeben, sein Werk zu adaptieren, und machte seinem Unmut über Mozart entsprechend Luft. Nichtsdestoweniger spricht der Erfolg für sich: Mozart brauchte kaum zwei Monate für seine Adaption, die zu einem seiner größten Triumphe wurde.

Die Entführung aus dem Serail KV 384

Mit seinen sieben „großen“ Opern leistete Mozart einen genialen Beitrag zum Musiktheater und zum kulturellen Welterbe, die ohnegleichen sind an menschlicher Tiefe und musikalischem Ausdruck. Durch glückliche Umstände sind die Partituren dieser sieben berühmten Werke fast vollständig in der Handschrift des Komponisten erhalten. Eine dieser sieben Autographe Wolfgang Amadeus Mozarts (1756–1791) ist die Oper Die Entführung aus dem Serail. Sie ist das berühmteste Beispiel Mozarts für die Gattung des Singspiels, das sich ab der Mitte des 18. Jahrhunderts zunehmender Beliebtheit erfreute – neben der traditionellen opera seria und der komischen opera buffa, die Mozart ebenfalls bediente. Es wurde nicht in der für die Oper verbindlichen italienischen Sprache aufgeführt, sondern auf deutsch, wobei die einzelnen Musiknummern durch gesprochene Partien getrennt wurden. Ab 1776 wurde das Deutsche Singspiel von Kaiser Joseph II. gefördert und Mozart selbst erlebte mit der Oper seinen größten Erfolg zu Lebzeiten. Goethe resümierte: „Die Entführung aus dem Serail schlug alles nieder“. Das deutsche Libretto stammt aus der Feder Johann Gottlieb Stephanies d. J. (1741–1800) und ist eine Adaption eines gleichnamigen Bühnenstückes von Christoph Friedrich Bretzner (1748–1807). Bretzner selbst wurde nicht beauftragt, noch seine Erlaubnis zur Bearbeitung seines Werkes eingeholt, weshalb er anschließend laut und öffentlich gegen diese „Annektierung“ protestierte. Nachdem sich Mozart des Textes bemächtigt hatte, komponierte er die Oper in nur 2 Monaten. Im Zentrum der Handlung steht der spanische Edelmann Belmonte, dessen Verlobte Konstanze sich nach einem Seeräuberüberfall zusammen mit der Zofe Blonde und dem Diener Pedrillo in der Gefangenschaft des Pascha Selim befindet. Mit der Hilfe Pedrillos versucht Belmonte, die Haremsgefangenen zu befreien. Mozarts Oper wurde am 16. Juli 1782 am Wiener Burgtheater uraufgeführt und von ihm persönlich dirigiert. Das Werk war ein riesiger Erfolg und ein finanzieller Segen für den permanent in Armut lebenden Komponisten. Glücklicherweise ist die autographe Partitur in ausgezeichnetem Zustand erhalten.

Kodikologie

Alternativ-Titel
The Abduction from the Seraglio K. 384
Herkunft
Österreich
Datum
1781–1782
Genre

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Entführung aus dem Serail – Bärenreiter-Verlag – Biblioteka Jagiellońska (Krakau, Polen) / Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)
Bärenreiter-Verlag – Kassel, 2006
Faksimile-Editionen

#1 The Abduction from the Seraglio K. 384

Bärenreiter-Verlag – Kassel, 2006

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Bärenreiter-Verlag – Kassel, 2006
Kommentar: 1 Band von Dietrich Berke, Ulrich Konrad und David Packard
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