Cosi Fan Tutte K. 588

Cosi Fan Tutte K. 588 – Bärenreiter-Verlag – Biblioteka Jagiellońska (Krakau, Polen) / Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland) / Stadt- und Universitätsbibliothek (Frankfurt am Main, Deutschland)

1789

Mozarts musikalischer Einblick in die Politik und Rivalitäten der Musikwelt des 18. Jahrhunderts: Die wohl interessanteste seiner sieben großen Opern, komponiert mitsamt einer der schönsten Arien der Musikgeschichte

  1. Eine von mehreren Kooperationen zwischen Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) und Lorenzo Da Ponte (1749–1838)

  2. Die Geschichte um ihre Entstehung bietet einen Einblick in die Politik und Rivalitäten der Musikwelt im 18. Jahrhundert

  3. Mozart füllte mehr als 650 Seiten mit einer Partitur, die praktisch keine Anzeichen von geistiger oder körperlicher Anstrengung zeigt

Cosi Fan Tutte K. 588

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Beschreibung
Cosi Fan Tutte K. 588

Cosi Fan Tutte ist wohl die interessanteste der sieben großen Opern von Wolfgang Amadeus Mozart. Obwohl sie Ende des 18. Jahrhunderts im liberaleren Umfeld der Aufklärung gut aufgenommen wurde, empfand das konservativere Publikum im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sie als anzüglich, weshalb sie an Beliebtheit verlor. Anekdoten, die sich auf die Entstehung des Werkes beziehen, beleuchten zudem die persönlichen Rivalitäten der Musikwelt des 18. Jahrhunderts und Mozarts schelmischen Humor.

Cosi Fan Tutte KV 588

Mozarts sieben “große” Opern, sein genialer Beitrag zum Musiktheater und kulturelles Welterbe, sind ohnegleichen an menschlicher Tiefe und musikalischem Ausdruck. Durch glückliche Umstände sind die Partituren dieser sieben berühmten Werke fast vollständig in der Handschrift des Komponisten erhalten. Eine dieser sieben Autographe Wolfgang Amadeus Mozarts (1756–1791) ist die Oper * Così fan tutte*. Ihr vollständiger Titel lautet Così fan tutte ossia La scuola degli amanti, in deutscher Übersetzung „So machen’s alle oder Die Schule der Liebenden“, doch bekannter ist der Kurztitel „So machen’s alle“. Die Oper war die dritte und letzte Zusammenarbeit des Komponisten mit dem Textdichter Lorenzo da Ponte (1749–1838), der das Libretto – diesmal ohne literarische Vorlage - verfasste. Gerüchte wollten jedoch wissen, dass Mozart und da Ponte eine tatsächliche Begebenheit aus dem Wien des Jahres 1788 verarbeitet hätten, die das Motiv der Treueprobe lieferte. Die Reaktionen auf die Uraufführung am 26. Januar 1790 am Wiener Burgtheater fielen weder überschwänglich aus noch rief das Werk große Kontroversen hervor. Das änderte sich jedoch nach dem Tod Mozarts, als das Publikum die Oper für ihre Unmoral zu kritisieren begann. Bis ins frühe 20. Jahrhundert hing ihr der Ruf an, gewagt, vulgär und unmoralisch zu sein, selbst Beethoven und Wagner stimmten in den Chor der Kritiker ein. Teils wurden hanebüchene Bearbeitungen des Librettos vorgenommen, bis hin zur Unterlegung der Musik mit einer völlig neuen Handlung. Die Oper kam daher nur selten zur Aufführung. Erst nach dem 2. Weltkrieg erfuhr das Werk eine Neubewertung und seine Beliebtheit nahm stetig zu. Einer Anekdote zufolge soll Mozart eine besondere Antipathie für da Pontes arrogante Mätresse Adriana Ferrarese del Bene (ca. 1755 – ca. 1804) gehegt haben, der die Hauptrolle der Fiordiligi zugedacht war. Eine spezielle Eigenart der Sängerin, ihr Kinn bei tiefen Tönen zu senken und ihren Kopf auf hohen Tönen nach oben zu werfen, nervte ihn. Und so soll er ihre Paradearie Come scoglio mit so vielen Sprüngen von der Tiefe in die Höhe und umgekehrt komponiert haben, dass sie auf der Bühne *wie ein gackerndes, wildgewordenes und den Kopf heftig schüttelndes Huhn** aussehen sollte. In nur wenigen Monate, im Herbst und Winter des Jahres 1789, einer für Mozart finanziell kritischen Zeit, schrieb er die 650 Seiten umfassende Partitur der Oper nieder. Das Autograph, das hier in der Faksimileausgabe vorliegt, zeigt auf engstem Raum eine für Mozart ungewöhnlich Fülle von Arbeitsspuren.

Kodikologie

Alternativ-Titel
La Scuola degli Amanti
School of Lovers
Così Fan Tutte K. 588
Datum
1789
Genre

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Cosi Fan Tutte K. 588 – Bärenreiter-Verlag – Biblioteka Jagiellońska (Krakau, Polen) / Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland) / Stadt- und Universitätsbibliothek (Frankfurt am Main, Deutschland)
Bärenreiter-Verlag – Kassel, 2006
Faksimile-Editionen

#1 Così Fan Tutte K. 588

Bärenreiter-Verlag – Kassel, 2006

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Bärenreiter-Verlag – Kassel, 2006
Kommentar: 1 Band von Dietrich Berke, Ulrich Konrad und David Packard
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Die Seiten sind auf einem größeren weißen Hintergrund dargestellt. Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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