Festtagsevangelistar mit Kanontafeln

Festtagsevangelistar mit Kanontafeln – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Codex F. II. 1 – Biblioteca Queriniana (Brescia, Italien)

Kloster Reichenau (Deutschland) — Zweites Viertel des 11. Jahrhunderts

19 einzigartig prächtig illuminierte Kanontafeln als Highlight eines Reichenauer Prachtcodex: Die Arbeit des Eusebius in einem ottonischen Meisterwerk mit ausdrucksstarken ganzseitigen Miniaturen und goldenen Zierinitialen

  1. Dieses aus dem 11. Jahrhundert stammende Meisterwerk aus der Abtei Reichenau präsentiert die Arbeit von Eusebius aus dem 4. Jahrhundert (ca. 260/65 - ca. 340).

  2. Mit allen Elementen der ottonischen Kunst: klassische Architektur, helle Farben und die großzügige Verwendung von Blattgold

  3. Seine 42 Miniaturen und Initialen, alle in glitzerndem Gold ausgeführt, gehören zu den schönsten der Zeit

Festtagsevangelistar mit Kanontafeln

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  1. Beschreibung
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Beschreibung
Festtagsevangelistar mit Kanontafeln

Die Reichenauer Malschule war eines der wichtigsten Zentren der Handschriftenproduktion des Mittelalters, hat den Stil der ottonischen Buchmalerei stark beeinflusst und in vielerlei Hinsicht geprägt. Das Festtagsevangelistar mit Kanontafeln ist ein Paradebeispiel für die Reichenauer Buchmalerei in ihrer Spätphase. Auf 19 Kanontafeln, die in ihrer Gestaltung einzigartig sind, folgt eine Evangelienperikope mit prachtvollen Miniaturen zu den verschiedenen Taten und Ereignissen im Leben Jesu Christi. Diese prachtvolle Illumination weist alle Merkmale der ottonischen Kunst auf: klassisch geprägte Architektur, purpurne und glänzend-goldene Hintergründe, leuchtende Farben und den großzügigen Einsatz von Blattgold.

Festtagsevangelistar mit Kanontafeln

Zu den unersetzlichen Meisterwerken der Reichenauer Malschule gehört die Handschrift aus der Biblioteca Queriniana in Brescia: Sie besteht fast ausschließlich aus ganzseitigen Miniaturen, Initialen und kunstvollen Kanontafeln. Der Codex wird von 19 Blättern mit 19 architektonischen, kunstvoll ausgeführten Kanonbögen eingeleitet, die die von Eusebius im 4. Jahrhundert geschaffene Evangelienharmonie einrahmen. Das spätantike Werk diente Jahrhunderte lang dazu, sich entsprechende Bibelstellen schnell und systematisch auffinden zu können. Die Kanontafeln dieser Prachthandschrift sind mit einer Vielzahl luxuriöser Dekorationen verziert und keine der vielen bunten Säulen gleicht einer anderen; architektonische Giebel und Bögen, die vom klassischen Stil inspiriert sind, variieren und bilden eine perfekt harmonische Komposition. Über die Ursprünge der Handschrift ist wenig bekannt. Spätestens im 14. Jahrhundert befand sich der Codex im Besitz der oberitalienischen Familie Lamberti, deren Wappen die erste Seite der Handschrift ziert. Die Frage, ob der heutige Inhalt aus zwei Handschriften zusammengesetzt worden sein könnte, wartet noch auf ihre Beantwortung durch zukünftige Forschungen.

Prachtvolle ottonische Buchmalerei

Diesem ersten Abschnitt folgen die Evangelienperikopen. Sie enthalten elf ganzseitige Miniaturen sowie zwölf Luxusinitialen, die sich gegenüberstehen und die Lesungen für die verschiedenen Festtage einleiten. Der feierliche Charakter des Buches wird durch eine Reihe von Initialen auf violettem Grund, die den einzelnen Lesungen vorangestellt sind, noch unterstrichen. Die leuchtend orangefarbenen Füllungen verstärken die für die ottonische Buchmalerei von der Reichenau so typische Farbigkeit zusätzlich. Diese einzigartige Handschrift wird in der Fachliteratur zwar nur selten erwähnt, vielleicht auch wegen ihres abgelegenen Aufbewahrungsortes, aber wer es tut, beschreibt sie mit größter Wertschätzung. Ihre 42 Miniaturen und Initialen, alle in glänzendem Gold ausgeführt, gehören zu den schönsten Beispielen, die je von ottonischen Künstlern geschaffen wurden. Das monumentale Festtagsevangelistar dokumentiert die Schönheit und Qualität der Reichenauer Buchmalerei in ihrer Blütezeit.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Evangelienharmonie des Eusebius
Gospel Harmony of Eusebius
Le concordanze di Eusebio
Eusebio di Cesarea
Concordantiae Evangelicae of Eusebius Caesariensis
Umfang / Format
84 Seiten / 35,0 × 25,0 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
Zweites Viertel des 11. Jahrhunderts
Stil
Sprache
Schrift
Karolingische Minuskel Unzialis Capitalis Quadrata
Buchschmuck
19 Kanonfafeln, 11 ganzseitige Miniaturen und 12 ganzseitige Initialen mit reichem Goldschmuck
Inhalt
Die Kanontafeln des Eusebius gefolgt von einer Evangelienperikope

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Festtagsevangelistar mit Kanontafeln – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Codex F. II. 1 – Biblioteca Queriniana (Brescia, Italien)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 1991

Festtagsevangelistar mit Kanontafeln – De Agostini/UTET – Codex F. II. 1 – Biblioteca Queriniana (Brescia, Italien)
De Agostini/UTET – Rom/Turin, 2006
Limitierung: 345 Exemplare
Detailbild

Festtagsevangelistar mit Kanontafeln

Abstieg Christi in die Hölle

Zwischen der Kreuzigung und der Auferstehung stieg Christus in die Hölle hinab, um den Toten die Frohe Botschaft zu verkünden und allen Gerechten, die seit Anbeginn der Welt ohne Kenntnis seiner Person gestorben waren, das Heil zu bringen. Vor einem zeit- und raumlosen goldenen Hintergrund steht Christus in einer blauen Mandorla, die von Engeln gehalten wird. In der linken Hand hält er eine Schriftrolle, während er mit der rechten die Hand eines Höllenbewohners ergreift, um ihn aus den Flammen emporzuziehen und in den Himmel zu bringen.

Festtagsevangelistar mit Kanontafeln – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Codex F. II. 1 – Biblioteca Queriniana (Brescia, Italien)
Einzelseite

Festtagsevangelistar mit Kanontafeln

Die Taufe Jesu

Diese Miniaturseite ist ein hervorragendes Beispiel für den ottonischen Stil im Allgemeinen und für die berühmte Schule der Reichenauer Buchmalerei im Besonderen. Gleichzeitig sind die Einflüsse der byzantinischen Buchmalerei offensichtlich: ein herrlich polierter Hintergrund, eine großartige Ästhetik, übertriebene Gesten, flache Gesichtszüge mit durchdringenden Augen und eine starke Symbolik.

Während der Heilige Geist in Form einer großen Taube von oben herabkommt, wird Christus nach der Taufe gezeigt, wie er mit Hilfe von Johannes dem Täufer aus dem Jordan heraussteigt und eine Segensgeste macht. Zwei seiner Jünger warten darauf, ihn am rechten Ufer abzutrocknen. Der goldene Hintergrund gibt der Szene den Eindruck des Göttlichen, als ob wegen der Bedeutung dieses Ereignisses im Leben Jesu für einen Moment Zeit und Raum aufgehoben worden wären.

Festtagsevangelistar mit Kanontafeln – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Codex F. II. 1 – Biblioteca Queriniana (Brescia, Italien)
Faksimile-Editionen

#1 Die Evangelienharmonie des Eusebius

Details zur Faksimile-Edition:

Einband: Leinen über Bord mit einem Lederrücken. Die einzelnen Blätter sind dem Original entsprechend randbeschnitten. Geschützt in einem Schuber mit dem Kommentarband.
Kommentar: 1 Band (160 Seiten) von Satako I. Parker and Wolfgang Milde
Sprachen: Englisch, Deutsch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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#2 Le concordanze di Eusebio

De Agostini/UTET – Rom/Turin, 2006

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: De Agostini/UTET – Rom/Turin, 2006
Limitierung: 345 Exemplare
Einband: Handgebundenes Leder mit Prägung und patinierten Metallbeschlägen
Kommentar: 1 Band (131 Seiten) von Ennio Ferraglio
Sprache: Italienisch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
€€ (1.000€ - 3.000€)
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