Goldene Miniaturen und ein berühmtes Portrait für den Kaiser: Ein opulent geschmücktes, ottonisches Meisterwerk aus dem berühmten Skriptorium des Klosters Reichenau
Evangeliar Ottos III.
Kloster Reichenau (Deutschland) — Kurz nach 997

Evangeliar Ottos III.
Kloster Reichenau (Deutschland) — Kurz nach 997
Ein Opus magnum ottonischer Buchmalerei aus dem weithin einflussreichen Skriptorium des Klosters Reichenau
Die farbenfrohe und vergoldete Handschrift war ein Auftragswerk von Kaiser Otto III. (980–1002) etwa aus dem Jahr 1000
Eine doppelseitige Eingangsminiatur personifiziert vier Regionen des Reiches als Frauen, die Otto III. ihre Ehrerbietung erweisen

Evangeliar Ottos III.
Dachdecker bei der Arbeit
Auf fünf Säulen ruhend - zwei von ihnen mit menschlichen Gesichtern in den Akanthuskapitellen - zeigt dieses kunstvolle Gebälk zwei Figuren, die auf dem Dach eines klassischen Gebäudes arbeiten. Darunter werden Stellen aus den Evangelien von Matthäus und Lukas vergleichend nebeneinander dargestellt, um den Leser bei seinen religiösen Studien zu unterstützen - in den von Eusebius von Cäsarea erdachten Kanontafeln. Diese Miniatur ist beispielhaft für die ottonische Buchmalerei aus dem berühmten Reichenauer Skriptorium, wo für diesen Auftrag nur feinste Pigmente und schimmerndes Blattgold verwendet wurden.
Evangeliar Ottos III.
- Gospels of Otto III
Kurzbeschreibung
Ein Hauptwerk der ottonischen Buchmalerei: das Evangeliar Ottos III. entstand um das Jahr 1000 im einflussreichen Skriptorium des Klosters Reichenau am Bodensee, dem damaligen Zentrum der abendländischen Buchmalerei. Die liturgische Prachthandschrift war ein Auftrag des Kaisers Otto III. und gelangte unter seinem Nachfolger Heinrich II. in den Besitz des Bamberger Doms. Insgesamt über 30 ganzseitige Miniaturen, wundervolle Kanontafeln und herrliche Initialseiten präsentieren die hohe Qualität der Kunst der Reichenauer Liuthar-Schule und geben mit ihren prächtigen Malereien auf Goldgrund einen Einblick in die großartige ottonische Buchmalerei des späten 10. Jahrhunderts.
Evangeliar Ottos III.
Das Evangeliar Ottos III. entstand um das Jahr 1000 als Hauptwerk der ottonischen Buchmalerei im einflussreichen Skriptorium des Klosters Reichenau am Bodensee, dem damaligen Zentrum der abendländischen Buchmalerei. Die liturgische Prachthandschrift war ein Auftrag des Kaisers Otto III. und gelangte unter seinem Nachfolger Heinrich II. in den Besitz des Bamberger Doms. Insgesamt über 30 ganzseitige Miniaturen, wundervolle Kanontafeln und herrliche Initialseiten präsentieren die hohe Qualität der Kunst der Reichenauer Liuthar-Schule und geben mit ihren prächtigen Malereien auf Goldgrund einen Einblick in die großartige ottonische Buchmalerei des späten 10. Jahrhunderts. Diese überbordende Pracht wird gekrönt von einem wertvollen Prunkeinband mit über 188 Edelsteinen und einem byzantinischen Elfenbeinrelief. Ein wahrhaft kaiserlicher Schatz!
Kostbarer Goldgrund für wahre Meisterleistungen
Eine doppelseitige und 34 ganzseitige Miniaturen bilden den beeindruckenden Bilderschmuck des Evangeliars Ottos III. Hinzu kommen auf den insgesamt 552 Seiten zwölf herrliche Kanontafeln und vier Prunkinitialen auf jeweils einer ganzen Seite. Allesamt zeugen sie von der tiefen Frömmigkeit und der großen Bedeutung des christlichen Glaubens für den Kaiser. Ein Bilderzyklus zum Leben Christi illustriert die vier Evangelientexte. Dieser Passionszyklus präsentiert der neuesten Mode nach seine herrlichen und qualitätvollen Miniaturen auf prächtigem Goldgrund. Die vier berühmten Evangelistenbilder des Evangeliums bezeugen darüber hinaus zusätzlich den wegweisenden Stil der Liuthar-Werkstatt. Ihre Vorbilder fanden die begabten Buchmaler von Reichenau in der karolingischen wie auch in der byzantinischen und frühchristlichen Buchmalerei und führten diese durch eigene Inventionen weiter fort. Aus dieser Verbindung entstanden wahrhaft kaiserliche Handschriften, von denen das Evangeliar Ottos III. sicherlich eine der herausragendsten ist!
Ein Hauptwerk der ottonischen Buchmalerei aus dem Skriptorium des Klosters Reichenau
Das Perikopenbuch Heinrich II., die Bamberger Apokalypse, das Liuthar-Evangeliar im Aachener Domschatz - all diese Namen lassen das Herz eines jeden Liebhabers frühmittelalterlicher Handschriften höher schlagen. Die großen Prachthandschriften aus dem Skriptorium des Klosters Reichenau sind die maßgeblichen Kunstwerke des 10. und 11. Jahrhunderts. Das berühmte Skriptorium des Klosters Reichenau am Bodensee gilt als das Zentrum der abendländischen Buchmalkunst des 10. und 11. Jahrhunderts. Besonders um das Jahr 1000 brachten die dortigen Buchmaler wahre Meisterwerke hervor. Verantwortlich für diese Schätze der Buchmalerei war die sogenannte Liuthar-Werkstatt, nach der die Handschriften auch als Liuthar-Gruppe bezeichnet werden. Einer dieser Höhepunkte der ottonischen Buchmalerei ist das herausragende Evangeliar Ottos III., entstanden kurz nach 997, also zur Hochzeit der Reichenauer Buchmalerei.
Liturgische Prachthandschrift im Auftrag des Kaisers
Otto III. (980–1002) stammte aus dem Geschlecht der Ottonen und war bereits als Dreijähriger römisch-deutscher König. Im Jahr 996 wurde er schließlich zum Kaiser und damit zum mächtigen Herrscher des Heiligen Römischen Reiches erwählt. Seine Herrschaft ist besonders durch eine stark auf Italien bezogene Politik gekennzeichnet. Das nach ihm benannte Evangeliar zeugt von der herausragenden Stellung dieses mächtigen Mannes. Und von seinem großen Kunstsinn! Nach seinem Tod ging das Buch in den Besitz Kaiser Heinrichs II. (973 oder 978 – 1024) über. Dieser vermachte das Evangeliar dem Bamberger Dom, von wo aus es im Zuge der Säkularisation im Jahr 1803 in den Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek gelangte. Unter der Signatur Clm 4453 stellt das Evangeliar Ottos III. dort einen Höhepunkt der wertvollen und bedeutenden Handschriftensammlung dar.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Gospels of Otto III
- Umfang / Format
- 552 Seiten / 33,4 x 24,2 cm
- Herkunft
- Kloster Reichenau (Deutschland)
- Datum
- Kurz nach 997
- Epoche
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 1 doppelseitige Miniatur, 34 ganzseiten Miniaturen, 12 Kanontafeln und 4 ganzseitige Prunkinitialen
- Inhalt
- Die vier Evangelien
- Auftraggeber
- Kaiser Otto III.
- Künstler / Schule
- Liuthard-Werkstatt
- Vorbesitzer
- Nach dem Tod Kaiser Ottos III., ging der Codex in den Besitz seines Nachfolgers, Kaiser Heinrich II. über, der das Evangeliar dem Bamberger Dom stiftete. Im Zuge der Säkularisation von 1803 gelangte er in die Bayerische Staatsbibliothek nach München.

Evangeliar Ottos III.
Porträt des Auftraggebers Ottos III.
Diese bunte zweiseitige Miniatur ist ein Meisterwerk der ottonischen Illumination und eine bekannte Darstellung der Macht des Heiligen Römischen Reiches. Die Künstler des Skriptoriums der Reichenau orientierten sich an byzantinischen und karolingischen Vorbildern, die beide fest im Stil der Spätantike verwurzelt waren. So präsentiert sich Otto III. (980–1002) entsprechend prächtig in den lila Gewändern eines römischen Kaisers.
Otto thront mit der Kaiserkrone, dem Reichsapfel und dem Adlerzepter des Augustus. Er wird von Geistlichen zur Linken und edlen Rittern zur Rechten flankiert. Demütig nähern sich vier Personifikationen der Völker des Reiches – Sclavinia, Germania, Gallia und Roma – und bringen Geschenke herbei, die aus einer mit Edelsteinen gefüllten Muschel, einem Palmzweig, einem Füllhorn und einer goldenen Kugel bestehen.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Evangeliar Ottos III.“
Evangeliar Ottos III.
- Verlag
- Müller & Schindler – Stuttgart, 1977–1978
- Limitierung
- 850 Exemplare
- Einband
- Hellbrauner Original-Ganzledereinband auf 5 Bünden und Deckelprägung
- Kommentar
-
1 Band (226 Seiten) von Fridolin Dressler, Florentine Müthernich und Helmut Beumann
Sprache: Deutsch
Transkription, Übersetzung der Evangelien mit 44 Abb. Format: 35 x 26 cm - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Faksimile mit 23kt Echtgold. Die Blätter sind originalgetreu randbeschnitten.
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