Geschichte von der Zerstörung Trojas

Geschichte von der Zerstörung Trojas – Orbis Mediaevalis – Lat.F.v.IV.5 – Russische Nationalbibliothek (St. Petersburg, Russland)

Frankreich — Ende des 14. Jahrhunderts

Das Quattrocento in der französischen Buchmalerei: Guido de Columnis' berĂŒhmtes Werk ĂŒber den Fall Trojas prĂ€chtig illuminiert mit außergewöhnlichen großformatigen Miniaturen zweier begabter Meister

  1. Das beliebte historische Werk von Guido de Columnis (geb. um 1165) in einer grandiosen französischen Handschrift aus dem 14. Jahrhundert

  2. Eindeutig vom italienischen Quattrocento beeinflusst und doch in der Tradition der französischen Buchmalerei verwurzelt

  3. Katharina die Große (1729–1796) wollte sie kaufen, aber stattdessen erwarb sie die mĂ€chtige Familie Stroganov

Geschichte von der Zerstörung Trojas

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Beschreibung
Geschichte von der Zerstörung Trojas

Das populĂ€re Geschichtswerk des Guido de Columnis in einer grandiosen französischen Handschrift des 14. Jahrhunderts: in der Russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg wird diese herrliche Ausgabe der Geschichte von der Zerstörung Trojas aufbewahrt, deren Provenienz mit großen Namen verbunden ist. Zwei französische Miniaturisten schufen gegen Ende des 14. Jahrhunderts den beeindruckenden Bilderschmuck der Handschrift, deutlich beeinflusst von der italienischen Kunst des Quattrocento und doch ganz in der Tradition der herausragenden französischen Buchmalerei der Zeit. Auf diese Weise lĂ€sst sich das Werk des Guido de Columnis in der herrlichen Kombination mit herausragender Buchmalerei entdecken!

Geschichte von der Zerstörung Trojas

KĂ€mpfende Heerscharen in leuchtenden blauen RĂŒstungen bevölkern die Miniaturen. Könige und Protagonisten in bunten GewĂ€ndern, elegante gotische Figuren mit ĂŒberlĂ€ngten Körpern bilden das Figurenpersonal, mittelalterliche Burgen vor buntem Rastermuster die schmĂŒckenden HintergrĂŒnde. Wunderschöne Initialen und ĂŒberbordende RankenbordĂŒren aus feinem Blattwerk prĂ€gen darĂŒber hinaus den eleganten Gesamteindruck der Handschrift. Stilistisch deutlich an der italienischen Kunst des Quattrocento orientiert, stehen die Malereien doch ganz in der Tradition der herausragenden französischen Buchmalerei der Zeit. Zwei namentlich unbekannte Miniaturisten waren an der Ausstattung der Handschrift beteiligt. Die Kampfszenen zeigen eine beeindruckende Vielfalt an Gesten und Bewegungen und sind so ein Ausdruck der großen Meisterschaft dieser KĂŒnstler!

Die Geschichte von Troja nach Guido de Columnis

Die Handschrift Lat.F.v.IV.5 der Russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg enthĂ€lt auf 302 Seiten insgesamt 35 Miniaturen. Diese illustrieren den berĂŒhmten Text des Guido de Columnis zur Geschichte der Zerstörung Trojas. Columnis verfasste sein Hauptwerk in 35 Kapiteln zwischen 1270 und 1287 in elegantem Latein. Den Text ĂŒbernahm er dabei von BenoĂźt de Sainte-Maure und reicherte ihn mit eigenen Gedanken an. So enthĂ€lt er unter anderem moralisierende Hinweise auf das VerstĂ€ndnis der ErzĂ€hlung fĂŒr Christen. Das Werk war zur Entstehungszeit des Petersburger Codex – des spĂ€ten 14. Jahrhunderts - Ă€ußerst populĂ€r in ganz Europa.

Begehrt von der Zarin

Mit der Petersburger Handschrift sind einige große Namen verbunden. Bis ins 18. Jahrhundert bleibt die Geschichte des Codex jedoch ein Geheimnis. Erst dann wird sie greifbar, im Besitz von Jean-Louis Gaignant, einem französischen BuchhĂ€ndler. Katharina die Große war daran interessiert, die gesamte Sammlung Gaignants anzukaufen. Jedoch wurde der Troja-Codex wohl zu der gleichen Zeit von der mĂ€chtigen Stroganov-Familie erworben. 1889 schließlich gelangte der Buchschatz in die Russische Nationalbibliothek, wo er bis heute als ein wahrer Schatz der Buchkunst bewahrt wird.

Kodikologie

Alternativ-Titel
History of the Destruction of Troy
Historia de la destrucciĂłn de Troya
Le Roman de Troie, de Benoit de Sainte-Maure
Umfang / Format
302 Seiten / 28,8 × 22,2 cm
Herkunft
Frankreich
Datum
Ende des 14. Jahrhunderts
Stil
Sprache
Schrift
Kanzleischrift
Buchschmuck
35 Miniaturen mit aufwĂ€ndig gemusterten HintergrĂŒnden, 38 dekorative Miniaturen mit Blattgold, florale Rankenmarginalien
Inhalt
Lateinische ProsaerzÀhlung der trojanischen Legende
KĂŒnstler / Schule
Vorbesitzer
Jean-Louis Gaignant
Familie Stroganov

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Geschichte von der Zerstörung Trojas – Orbis Mediaevalis – Lat.F.v.IV.5 – Russische Nationalbibliothek (St. Petersburg, Russland)
Orbis Mediaevalis – Madrid, 2016
Limitierung: 299 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Historia de la destrucciĂłn de Troya

Orbis Mediaevalis – Madrid, 2016

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Orbis Mediaevalis – Madrid, 2016
Limitierung: 299 Exemplare
Einband: Leder mit GoldprĂ€gung In einer SchutzhĂŒlle mit dem Kommentarband
Kommentar: 1 Band von José M. Salvador Gonzålez und Natalia Elaguina
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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