Ein Prachtkodex aus Regensburg, dem Rat der Stadt für 15 Kilogramm Silber überlassen: Goldene Miniaturen zur Geschichte Trojas mit einer einzigartigen deutschen Übersetzung
Guido de Columnis: Der Trojanische Krieg
Königlicher Palast von Regensburg (Deutschland) — 1432–1456

Guido de Columnis: Der Trojanische Krieg
Königlicher Palast von Regensburg (Deutschland) — 1432–1456
Die Geschichte vom Trojanischen Krieg nach Guido de Columnis in einer einzigartigen deutschen Fassung
Der Regensburger Buchmaler und Schreiber Martinus Opifex schuf ihn im Auftrag eines unbekannt gebliebenen Adeligen
Seine Frau verkaufte den Buchschatz an den Rat der Stadt Regensburg für 15 Kilogramm Silber

Guido de Columnis: Der Trojanische Krieg
Schiffbau
Dass sich die schöne Helena bereitwillig vom Prinzen Paris nach Troja entführen ließ, war der Auslöser für den Trojanischen Krieg und setzte 10.000 griechische Schiffe in Bewegung. Für diese Flotte brauchte es jede Menge Schiffbauer, die hier in fast kindlich-naivem Stil bei der Arbeit gezeigt werden. Mit einem Hammer in der Hand treiben sie Nägel in die Flanke eines Schiffes der großen Flotte und bereiten das Auslaufen des Schiffes vor. Die Größe der Figuren in mittelalterlichen Manuskripten spiegelte gewöhnlich ihren sozialen Status wider und infolgedessen sehen die Schiffsbauer im Vergleich zu den Adligen, die ihre Arbeit ein wenig träge beobachten, fast so klein aus wie Kinder.
Guido de Columnis: Der Trojanische Krieg
- Guido de Columnis: The Trojan War
Kurzbeschreibung
Diese berühmte Handschrift aus der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien enthält den umfangreichsten deutschsprachigen Trojazyklus. Die Handschrift, entstanden um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Regensburg, präsentiert eine deutsche Übersetzung des bekannten Epos des Guido de Columnis aus dem 13. Jahrhundert. In den herrlichen Miniaturen und dem mitreißenden Text wird die Begeisterung des Mittelalters für die Legende vom Untergang Trojas deutlich. Diese mythologische Erzählung, die bis heute fasziniert, wurde in der Handschrift in die Lebenswelt des 15. Jahrhunderts verlegt. Die wunderschönen Miniaturen aus der Hand des Malers Martinus entführen den Betrachter in die Welt der höfischen Gesellschaft dieser Zeit. Die Handschrift, die sich im Besitz der österreichischen Habsburger befand, zählt zu den großen Schätzen der Buchmalerei!
Guido de Columnis: Der Trojanische Krieg
Diese berühmte Handschrift aus der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien enthält den umfangreichsten deutschsprachigen Trojazyklus. Die Handschrift, entstanden um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Regensburg, präsentiert eine deutsche Übersetzung des bekannten Epos des Guido de Columnis aus dem 13. Jahrhundert. In den herrlichen Miniaturen und dem mitreißenden Text wird die Begeisterung des Mittelalters für die Legende vom Untergang Trojas deutlich. Diese mythologische Erzählung, die bis heute fasziniert, wurde in der Handschrift in die Lebenswelt des 15. Jahrhunderts verlegt. Die wunderschönen Miniaturen aus der Hand des Malers Martinus entführen den Betrachter in die Welt der höfischen Gesellschaft dieser Zeit. Die Handschrift, die sich im Besitz der österreichischen Habsburger befand, zählt zu den großen Schätzen der Buchmalerei!
Der Mythos von Troja
Guido de Columnis (1210–1290) war ein sizilianischer Dichter aus Messina. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts verfasste er sein berühmtestes Werk, die Historia destructionis Troiae. Diese Geschichte von der Zerstörung Trojas steht in der langen Tradition, die sich um die mythologische Erzählung vom Untergang Trojas gebildet hatte. Dieser Stoff, unter anderem berühmt durch Homers Epos, war im Mittelalter sehr beliebt. Für die beeindruckende Handschrift in der Österreichischen Nationalbibliothek griff man auf das Lateinische Original von Guido de Columnis zurück, das ins Deutsche – mit einem bairisch-österreichischen Einschlag – übersetzt wurde. Auf diese Weise entstand der umfangreichste deutschsprachige Trojazyklus in einer herrlichen Handschrift!
Ein Regensburger Meister
Auf 478 Seiten im Format von 37 x 27,5 cm versammelt der berühmte Cod. 2733 der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien 334 zum Teil sogar ganzseitige Miniaturen. Diese herrlichen Malereien sind reichlich mit Gold und Silber geschmückt, was den Wert der ganzen Handschrift nochmals unterstreicht. Der Meister dieser Malereien war der Miniaturist Martinus. Dieser hat sich auf fol. 1r als „martinus opifex“ in Goldschrift selbst verewigt. Ein ungewöhnliches Detail! Ein solcher Buchmaler Martin war um die Mitte des 15. Jahrhunderts auch in Regensburg tätig, was Rückschlüsse auf die Entstehung der Handschrift zulässt. In der Forschung wird diskutiert, dass die Handschrift zu Guido de Columnis in den Jahren 1432–1456 in Regensburg gefertigt wurde.
Höfisches Leben und blutige Kämpfe
Die Miniaturen zur deutschsprachigen Übersetzung des Werkes von Guido de Columnis bieten Einblick in die Lebenswelt des 15. Jahrhunderts. Wunderschöne höfische Szenen illustrieren die Erzählung vom Untergang Trojas und den damit verbundenen Geschehnissen. Herrlich anzusehen ist etwa ein Gefolge aus edlen Damen und vornehmen Herren, die inmitten einer sattgrünen Landschaft ausreiten, samt einem Hofnarren, der zusammen mit einem Affen auf einem Ross sitzt. Gotische Architektur, etwa ein prächtiges Portal, umgibt einige der Darstellungen. Doch der Maler schreckte auch vor drastischen Darstellungen nicht zurück. Eine aussagekräftige Mimik prägt die Figuren in leuchtend bunten Gewändern vor ornamentalem Goldgrund.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Guido de Columnis: The Trojan War
- Umfang / Format
- 478 Seiten / 37,0 x 27,5 cm
- Datum
- 1432–1456
- Stil
- Schrift
- Gotisch
- Buchschmuck
- 334 großformatige Miniaturen (einige von ihnen ganzseitig), reich mit Gold und Silber verziert
- Inhalt
- Legende des Untergangs von Troja
- Künstler / Schule
- Master Martinus
- Vorbesitzer
- Kaiser Maximilian I.
Ferdinand II. von Ambras

Guido de Columnis: Der Trojanische Krieg
Hochzeit von Paris und Helena
Die Liebe zwischen dem trojanischen Prinzen Paris und der spartanischen Prinzessin Helena war der Auslöser für das Blutvergießen des Trojanischen Krieges. Inmitten dieser Geschichte von Göttern und Menschen, die miteinander kämpfen, ist dies eine Szene der Liebe und der Ruhe – die Hochzeit von Paris und Helena, die von der Göttin Aphrodite dem Paris versprochen worden war.
Die Hochzeit wird im Innenraum einer gotischen Kathedrale gefeiert, wie durch ihre spitzen Türen zu erkennen ist. Sowohl Braut als auch Bräutigam sind als schlanke Figuren mit dichten, fließenden, braunen Haarlocken, kleinen Nasen, geschürzten Lippen und rosa Wangen dargestellt. Paris ist mit einer grünen Tunika und enganliegenden Beinkleidern gewandet, während Helena eine lange, wunderschöne Schleppe in Rosa und Grau trägt. Der trojanische König und die Königin flankieren das Paar in wunderschönem blau-goldenen Brokat.
2 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Guido de Columnis: Der Trojanische Krieg“
Guido de Columnis: Der Trojanische Krieg
- Verlag
- Coron Verlag – Gütersloh, 2007
- Limitierung
- 998 Exemplare
- Einband
- Als Vorlage für den Einband des Faksimiles wählte der Verlag einen Einband einer spätmittelalterlichen Kalenderhandschrift von 1481 aus dem Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek, den Codex 2683 aus der Werkstatt des Salzburger Buchkünstlers Ulrich Schreier. Aufwendig geschmückter Ledereinband mit vier Buchschließen und fünf erhabenen Bünden. Rahmenecken und die Buchdeckelmitte jeweils mit einer Wirbelrosette in Echtgold besetzt. Der Faksimile- und Kommentarband kommen in einem gemeinsamen Gehäuse mit Acryldeckel. Der Kommentar bietet die erste ausführliche wissenschaftliche Diskussion des Manuskripts.
- Kommentar
-
1 Band von Karin Schneider, Norbert H. Ott, Katharina Hranitzky und Robert Suckale
Sprache: Deutsch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Guido de Columnis: Der Trojanische Krieg
- Verlag
- Faksimile Verlag – Luzern, 2007
- Limitierung
- 998 Exemplare
- Einband
- Als Vorlage für den Einband des Faksimiles wählte der Verlag einen Einband einer spätmittelalterlichen Kalenderhandschrift von 1481 aus dem Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek, den Codex 2683 aus der Werkstatt des Salzburger Buchkünstlers Ulrich Schreier. Aufwendig geschmückter Ledereinband mit vier Buchschließen und fünf erhabenen Bünden. Rahmenecken und die Buchdeckelmitte jeweils mit einer Wirbelrosette in Echtgold besetzt.
- Kommentar
-
1 Band von Karin Schneider, Norbert H. Ott, Katharina Hranitzky und Robert Suckale
Sprache: Deutsch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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