Im Auftrag Lorenzos de' Medici: Das Meisterwerk Virgils in einem Meisterwerk der Renaissance
Riccardiana-Vergil - Bucolica, Georgica, Aeneis
Florenz (Italien) — Um 1460

Riccardiana-Vergil - Bucolica, Georgica, Aeneis
Florenz (Italien) — Um 1460
Apollonia di Giovanni schuf im Auftrag von Lorenzo de 'Medici (1449–92) dieses Meisterwerk zur Arbeit Virgil (70–19)
Die Hauptwerke des bedeutendsten Schriftstellers der römischen Antike sind hier prächtig illuminiert
Die erstaunlichen Miniaturen zeigen erkennbare Einflüsse aus den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen dieser Zeit

Riccardiana-Vergil - Bucolica, Georgica, Aeneid
Aeneas' Flotte wird mit einem Sturm geschlagen
Vergil beginnt sein Werk der Aeneis mit der trojanischen Flotte, die vom östlichen Mittelmeer aus auf der Suche nach einer neuen Heimat Richtung Italien segelt. Denn ihnen war vorausgesagt worden, dass Äneas dort eine edle und mutige Nation hervorbringen werde, die allen Rassen bekannt werden wird. Die Göttin Juno ist jedoch zornig, weil sie beim Urteil des Paris nicht auserwählt worden war und weil ihre Lieblingsstadt Karthago von den Nachkommen des Äneas zerstört werden wird. Die rachsüchtige Göttin bringt also Aeolus, den König der Winde, dazu, die Trojaner mit einem Sturm zu schlagen.
Riccardiana-Vergil - Bucolica, Georgica, Aeneis
- Riccardiana Virgil - Bucolica, Georgica, Aeneid
- Virgilio Riccardiano
- Virgilius opera. Bucolica, Georgica, Aeneis
Kurzbeschreibung
Der Riccardiana-Vergil ist ein Sammelwerk, das die drei Hauptwerke der römischen Dichters Vergil beinhaltet. Der Codex wurde um 1460 vom berühmten Renaissancefürst Lorenzo di Medici in Auftrag gegeben und vom Florentiner Buchkünstler Appolonio di Giovanni gestaltet. Die reizvollen Miniaturen des Werkes, die teils nicht vollendet wurden, eröffnen ihren heutigen Betrachtern einen Blick in die Kunst der Buchmalerei des Mittelalters.
Der Riccardiana-Vergil – Bucolica, Georgica, Aeneis
Der sogenannte Riccardiana-Vergil ist ein wahrhaft besonderes Sammelwerk der großen Dichtung des lateinischen Poeten Vergil. Die Handschrift enthält die drei Hauptwerke des Dichters, nämlich die Bucolica, die Georgica und das römische Gründungsmythos Aeneis. Der illuminierte Codex wurde im Auftrag des Renaissancefürsten Lorenzo de Medici angefertigt ist eines der großartigen Meisterwerke, die heute in der Riccardiana-Bibliothek in Florenz aufbewahrt werden. Die Seiten der Handschrift sind mit 88 überwältigenden Miniaturen, zahlreichen Randmusterungen und aufwendig geschmückten Initialen illustriert.
Die Literatur Vergils
Vergil wird heute von Experten einstimmig als wichtigster Autor der klassischen römischen Antike gefeiert. Besonders seine berühmtesten Werke, die Bucolica (Eklogen), die Georgica, die Aeneis und deren Gedanken revolutionierten die lateinische Dichtung. Diese wurden kurz nach seinem Tode immer wieder abgeschrieben, neu herausgegeben, kommentiert und intertextuell verarbeitet. Das römische Nationalepos Aeneis liefert das Gründungsmythos und die Vorgeschichte zur Gründung der Stadt Rom unter Verarbeitung der mythologischen Stoffe aus den homerischen Epen Ilias und Odyssee. Die Eklogen oder Bucolica sind eine Sammlung von zehn Hirtengedichten, die das Leben der Römer auf dem Land in antiken Zeiten und das Verhältnis von Staatsoberhäuptern zu ihrem Volk beschreiben. Ähnliche Themen werden auch in den Georgica behandelt.
Interessante Buchkunst der Renaissance
Die Miniaturen der Handschrift werden dem italienischen Buchmaler Apollonio di Giovanni und den Mitarbeitern seines Künstlerateliers zugeschrieben. Die erstaunlichen Bilder zeigen deutliche Einflüsse damaliger politischer und gesellschaftlicher Ereignisse. Beispielsweise wurde ein Bild von Personen in orientalischen Gewändern im Textabschnitt der Aeneis als Symbol für den Fall des Byzantinischen Reiches 1453 interpretiert. Die prächtigen Miniaturen zeigen im Hintergrund die vorzügliche Florentiner Architektur der Renaissance, vor welcher sich Personen in ausgefallener Kleidung aus roten und purpurnen Stoffen, mit Verzierungen aus Gold und Silber tummeln. Die Textseiten des Werkes sind mit zahlreichen Schmuckinitialen in verschiedener Größe und Gestaltung dekoriert. 19 der insgesamt 88 Illustrationen wurden nicht vollendet. Diese Skizzen und nur teilweise kolorierten Bilder eröffnen dem heutigen Betrachter einen Blick in die Arbeitsweise mittelalterlicher Buchmaler und laden ein auf eine unvergessliche Reise in die Kunst der Renaissance.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Riccardiana Virgil - Bucolica, Georgica, Aeneid
Virgilio Riccardiano
Virgilius opera. Bucolica, Georgica, Aeneis - Umfang / Format
- 512 Seiten / 30,5 × 20,0 cm
- Herkunft
- Florenz (Italien)
- Datum
- Um 1460
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 88 Miniaturen. Rand-Szenen und initialen. Einige unvollendete Miniaturen
- Auftraggeber
- Lorenzo I. de’ Medici (1449–1492)
- Künstler / Schule
- Autor: Publius Vergilis Maro - Virgil (70–19 B.C.)
Maler: Apollonio di Giovanni di Tommaso (1415–1465), auch bekannt als "Jarves Cassone Meister"
Schreiber: Niccolò Riccio, bekannt als Spinoso

Riccardiana-Vergil - Bucolica, Georgica, Aeneis
Das Trojanische Pferd
Diese Miniatur zeigt die Trojaner, die gerade das unheilbringende Geschenk der Griechen durch ein Stadttor in ihre Stadt holen. Diese ist eingebettet in eine Panoramalandschaft, in der sich Trojas mächtige Mauern bis in die Ferne erstrecken, wo Felder zu sehen sind. Die Figuren sind übertrieben groß und fast so groß wie das Pferd selbst, das mit Dutzenden von Kriegern gefüllt gewesen sein soll.
Es ist ein Zeugnis der ungewöhnlichen Fertigkeiten des großen Meisters Apollonio di Giovanni di Tommaso, der das alte Troja in das Florenz der Renaissance geholt hat. Die Figuren sind in der kunstvollen italienischen Mode des 15. Jahrhunderts gekleidet und werden mit großem Realismus dargestellt, wobei die Muskulatur ihrer Beine und Oberschenkel betont wird. Alles ist in einer unglaublich reichen Farbpalette gehalten, die mit Silber und Gold verziert ist.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Riccardiana-Vergil - Bucolica, Georgica, Aeneis“
Virgilio Riccardiano
- Verlag
- ArtCodex – Modena, 2008
- Limitierung
- 999 Exemplare
- Einband
- Geprägtes Leder in Holzkassette
- Kommentar
-
1 Band (172 Seiten) von Giovanna Lazzi
Sprache: Italienisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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