Herbarium von Trento

Herbarium von Trento – Priuli & Verlucca, editori – Castello del Buonconsiglio (Trento, Italien)

Venedig (Italien) — Ende des 14. Jahrhunderts

Ein besonderer medizinischer Ratgeber wohl bestimmt für Laien: Ein fantastischer, reich bebildeter Einblick in die reiche Medizin und Botanik des Mittelalters

  1. Dieser besondere medizinische Ratgeber wurde im späten 14. Jahrhundert in Venedig verfasst und befindet sich heute in Trient

  2. Eines der modernsten botanischen Handbücher der Zeit bietet uns einen fantastischer Einblick in die mittelalterliche Medizin

  3. Die umgangssprachlichen Beschreibungen und der Gebrauch des venezianischen Dialekts weisen darauf hin, dass er für Laien bestimmt war

Herbarium von Trento

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Herbarium von Trento

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde in Venedig ein ganz besonderer medizinischer Ratgeber verfasst. Es handelt sich dabei um ein Herbarium, das heute in der Schlossbibliothek der italienischen Stadt Trient aufbewahrt wird. Das Manuskript enthält detaillierte Erklärungen über die Tier- und Pflanzenwelt des Mittelalters. Medizinische Aspekte von Heilpflanzen stehen im Vordergrund. Die Schilderungen werden durch anschauliche, künstlerisch hochwertige Illustrationen in Wasserfarben anschaulich gemacht.

Das Herbarium von Trient

Die Schlossbibliothek von Buonconsiglio in der italienischen Stadt Trient ist mit höchst kostbaren Buchschätzen aus der ganzen Welt ausgestattet. Ein hochwertiges Beispiel aus dieser Buchsammlung stellt das Herbarium von Trient dar. Das Werk wurde am Ende des 15. Jahrhunderts in Venedig angefertigt. Die Originalausgabe der Handschrift befand sich über die Jahrhunderte hinweg im Besitz verschiedener bedeutender Persönlichkeiten Italiens. Das mittelalterliche Lehrbuch über die Botanik und Pflanzenkunde präsentiert wissenschaftliche Fakten in höchster künstlerischer Vollendung. Es ist eines der damals modernsten Handbücher über die Pflanzenheilkunde und bietet uns heute einen fantastischen Einblick in die Medizin des Mittelalters.

Buchkunst und wissenschaftliche Fakten in höchster Qualität

Das bezaubernde Herbarium gewährt uns einen Blick in längst vergangene Zeiten und ebenso in die Fantasie seines Verfassers Pietro Ispano. Einige der beschriebenen Pflanzen existierten im Mittelalter tatsächlich, sind heute allerdings ausgestorben. Andere Pflanzen und Tiere entsprangen lediglich der Gedankenwelt des Autors. Wieder andere Gewächse befinden sich noch heute im Gebrauch, beispielsweise in der alternativen Medizin. Die detaillierten Beschreibungen und Erklärungen werden durch hochwertige Malerei in Wasserfarben veranschaulicht. Begleitet werden die farbigen Bilder häufig von magischen Formeln, Gebeten und biblischen Textausschnitten.

Ein historisches Zeugnis

Die ersten 43 Doppelseiten der Handschrift zeigen Illustrationen von 86 medizinisch nutzbaren Pflanzen und erklären, wo diese zu finden waren. Die anschließenden 23 Doppelseiten enthalten Formeln und medizinische Rezepte aus einer anderen Handschrift des Pietro Ispano, nämlich des „Thesaurus Pauperum“. Die Schilderungen sind sehr umgangssprachlich gehalten und zum Großteil im venezianischen Dialekt verfasst. Einige grammatikalische Fehler und seltsame Satzstellungen lassen diesen Umstand deutlich werden. Dadurch erhält das medizinische Handbuch seinen ganz eigenen Charme. Es handelte sich hier nicht um ein Werk, das ausschließlich in Schulen und Universitäten zum Einsatz kam. Es war auch für Laien verständlich, man musste also keine besonderen Qualifikationen besitzen, um das Werk zu nutzen. Das Manuskript ist ein fantastischer Zeitzeuge über die alltägliche Medizin und die Behandlung von Erkrankungen in der gesamten mittelalterlichen Bevölkerung.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Herbarium of Trento
Herbal of Trento
Erbario di Trento
Umfang / Format
132 Seiten / 29,2 × 20,8 cm
Herkunft
Italien
Datum
Ende des 14. Jahrhunderts
Stil
Sprache
Buchschmuck
Die ersten 43 Doppelseiten mit Zeichnungen von 86 verschiedenen Heilpflanzen
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Don Vincenzo Sabbia, Priester von Lodi

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Herbarium von Trento – Priuli & Verlucca, editori – Castello del Buonconsiglio (Trento, Italien)
Priuli & Verlucca, editori – Scarmagno, 2012
Limitierung: 550 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Erbario di Trento

Priuli & Verlucca, editori – Scarmagno, 2012

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Priuli & Verlucca, editori – Scarmagno, 2012
Limitierung: 550 Exemplare
Einband: Goldgeprägtes Leder
Kommentar: 1 Band (224 Seiten) von Michelangelo Lupo
Sprache: Italienisch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
€€€ (3.000€ - 7.000€)
Ausgabe bei uns verfügbar
Preis: Hier anmelden!
Das könnte Sie auch interessieren:
Buch der einfachen Heilmittel – M. Moleiro Editor – FP. Fv VI #1 – Russische Nationalbibliothek (St. Petersburg, Russland)
Buch der einfachen Heilmittel
Frankreich – Frühes 15. Jahrhundert

Fast 400 naturnahe Abbildungen von Heilpflanzen des Mittelalters, so nützlich wie schön: Robinet Testards mit Gold verziertes Meisterwerk zur Naturheilkunde für den Grafen von Angoulême

Erfahren Sie mehr
Herbolaire Estense – Imago – Est. 28 = alfa M. 5. 9 – Biblioteca Estense Universitaria (Modena, Italien)
Herbolaire Estense
Frankreich – 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts

Meisterliche Pflanzendarstellungen und anwendungsnahe Informationen: Ein Hauptwerk der mittelalterlichen Medizin und Pflanzenkunde mit mehr als 500 Bildern von Heilpflanzen, Tieren und Menschen in alphabetischer Ordnung

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag