Matricula Societatis Fabrorum Civitatis Bononiae

Von Töpfen und alltäglichen Werkzeugen bis zu Kettenhemden und Schwertern: Die Matricula Societatis Fabrorum Civitatis Bononiae ist ohne Frage eine der bedeutendsten Schrift- und Bildquellen zum spätmittelalterlichen Schmiedehandwerk und seiner städtischen Organisation. Auf 60 Seiten enthält die 1366 begonnene Handschrift das Regularium der Schmiede-Zunft der Stadt Bologna. Hierin werde sämtliche Schmiedehandwerke aufgelistet und dargelegt, welche Verordnungen und Regeln für sie galten, die von der Rohstoffbeschaffung über die innerstädtische Logistik bis zum Handel reichten. Fast jede Seite beginnt dabei mit einer entsprechenden Miniatur. Die Bilder geben Forscher*innen heute unbezahlbare Aufschlüsse darüber, wie welches Handwerk ausgeführt wurde, welche Techniken angewendet wurden und in welcher Art von Räumlichkeiten das Ganze vonstattenging. Außerdem erlaubt eine große Miniatur Rückschlüsse auf die Lokalisierung der Schmiede innerhalb des Stadtgefüges Bolognas im 14. Jahrhundert. Darüber hinaus bieten die Miniaturen faszinierende Einblicke in das spätmittelalterliche Alltagsleben und die zeitgenössische Mode. Ein echter Schatz der Trecento-Buchmalerei!