Statuta Collegii Sapientiae

Statuta Collegii Sapientiae – J. Thorbecke – 8140 (A0105) – UniversitĂ€tsarchiv Freiburg (Freiburg, Deutschland)

Freiburg im Breisgau (Deutschland) — 1497

Regeln fĂŒr studentisches Zusammenwohnen, verfasst zwischen 1496 und 1501: Die GrĂŒndung eines der Ă€ltesten Studentenwohnheime Deutschlands zur Versorgung mittelloser Studenten in Freiburg

  1. Johannes Kerer (ca. 1430-1506) wollte zwölf armen Studenten Unterkunft und Verpflegung bieten

  2. Kerer grĂŒndete das gemeinnĂŒtzige Wohnheim, nachdem er von einem Ă€hnlichen Förderung in Heidelberg profitiert hatte

  3. Interessante Vignetten und amĂŒsante Marginalien erhellen fast jede Seite dieser Fassung von 1497

Statuta Collegii Sapientiae

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Beschreibung
Statuta Collegii Sapientiae

Das 1495 von Johannes Kerer gegrĂŒndete Collegium Sapientiae ist das Ă€lteste Studentenwohnheim in Freiburg im Breigau und eines der Ă€ltesten in Deutschland. Es wurde ursprĂŒnglich gegrĂŒndet, um zwölf mittellosen Studenten Unterkunft und Verpflegung zu bieten, da Kerer wĂ€hrend seines Studiums von einem Ă€hnlichen Stipendium in Heidelberg profitiert hatte. Nachdem das ursprĂŒngliche GebĂ€ude im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, wurde 1968 ein neues Wohnheim gebaut, das einige erhaltene Elemente des gotischen Baus aufnahm und heute einhundert Studenten beherbergt. Kerer selbst verfasste zwischen 1496 und 1501 die Statuta Collegii Sapientiae oder Statuten des Collegium Sapientiae der UniversitĂ€t Freiburg. Die Fassung von 1497 ist in dieser Handschrift erhalten, in der fast jede Seite mit interessanten Vignetten und amĂŒsanten Marginalien illuminiert ist.

Statuta Collegii Sapientiae

Heute unterstĂŒtzen 51 verschiedene Stiftungen das Studium von Studierenden und Wissenschaftlern an der UniversitĂ€t Freiburg. Die Ă€lteste Stiftung, die einige Jahrzehnte nach der UniversitĂ€t selbst gegrĂŒndet wurde, ist das Collegium Sapientiae oder "Kollegium der Weisheit", das weniger betuchten Studenten der UniversitĂ€t Unterkunft und Stipendium bietet und vom Sohn eines armen Webers, Johannes Kerer, ins Leben gerufen wurde. Das gotische GebĂ€ude, in dem die ursprĂŒnglich zwölf Stipendiaten untergebracht waren, steht noch immer in der Herrenstraße und ist durch eine Gedenktafel gekennzeichnet. Heute beherbergt das moderne Studentenwohnheim in der Lorettostraße Hunderte von Studierenden aus den unterschiedlichsten LĂ€ndern. In dieser Handschrift von 1497 ist die Lebensordnung aus 88 Artikeln erhalten, die durch meisterhaft gestaltete und liebevoll kolorierte Miniaturen illustriert sind und uns einen Einblick in das Leben eines Studenten im spĂ€ten 15. Jahrhundert geben.

Das Leben des Johannes Kerer

Der im frĂ€nkischen Wartheim geborene Johannes Kerer konnte mit einem Stipendium die UniversitĂ€t Heidelberg besuchen und einen höheren Abschluss machen. Er erlebte eine erfolgreiche akademische Laufbahn und starb als relativ wohlhabender Mann, der in der Lage war, Studenten zu unterstĂŒtzen, die aus Ă€hnlichen VerhĂ€ltnissen wie er kamen. Kerer kam 1457, im GrĂŒndungsjahr der UniversitĂ€t, nach Freiburg und lehrte Theologie, wĂ€hrend er gleichzeitig als Stadtpfarrer am MĂŒnster tĂ€tig war. SpĂ€ter wurde er Weihbischof von Augsburg, wo er 1507 starb, aber sein Grabstein wurde schließlich nach Freiburg zurĂŒckgebracht, wo er wegen seiner NĂ€chstenliebe verehrt wurde.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Statutes of the Collegium Sapientiae in Freiburg University
Statuten des Collegiums Sapientiae der UniversitÀt Freiburg
Herkunft
Deutschland
Datum
1497
Stil
Sprache
Schrift
Gotisch
Inhalt
Bestimmungen fĂŒr die Studenten am Collegium Sapientiae der UniversitĂ€t Freiburg im Breisgau
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Faksimile-Editionen

#1 The Statutes of the Collegium Sapientiae in Freiburg University

Jan Thorbecke Verlag – Konstanz, 1957

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Jan Thorbecke Verlag – Konstanz, 1957
Kommentar: 1 Band von Josef H. Beckmann
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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