Benannt nach ihrem Besitzer, dem französischen Kardinal Jules Mazarin: Eine von nur 49 erhalten gebliebenen Exemplaren dieses Kulturschatzes der Menschheit
Mazarin Bibel
Mainz (Deutschland) — Ca. 1455

Mazarin Bibel
Mainz (Deutschland) — Ca. 1455
Kardinal Mazarins Kopie der zweibändigen Bibel aus der Mainzer Druckerei von Johannes Gutenberg (ca. 1400–68)
Der 42-zeilige Text war von einzeln eingefügten Ranken und opulenten Initialen in leuchtenden Farben umgeben
In jedem Exemplar wurden Platzhalter für Initialen und Marginalien gelassen, die dann nach den Vorstellungen des jeweiligen Auftraggebers dekoriert wurden

Mazarin Bibel
P-Initiale
Dieses blaue Akanthusblatt mit der Initiale „P“ aus dem Kommentar des Heiligen Hieronymus, der das Buch Genesis weiterführt, enthält ein menschliches Gesicht, das nach links ausatmet. Es zeichnet sich durch zarte Federstriche des Künstlers aus, der vom Käufer dieses Manuskripts beauftragt worden war. Initiale und Randverzierung sind nahtlos in den gedruckten Text aus Gutenbergs Werkstatt eingearbeitet. Rote und blaue Tinte wurden sowohl aus ästhetischen Gründen gewählt als auch weil sie zu den teuersten Farben gehörten.
Mazarin Bibel
- Mazarin Bible
- Biblia sacra Mazarinea
- La Bible de Gutenberg - ouvrage documentaire
Kurzbeschreibung
Die Mazarin Bibel ist eine von heute 49 existierenden Bibeln, die zwischen 1452 und 1454 in Mainz in der Druckerwerkstatt von Johannes Gutenberg (um 1400–1468) entstanden. Dieses zweibändige Buch im Folioformat enthält die Texte des Alten und Neuen Testaments und stammt aus der Bibliothek von Kardinal Mazarin (1605–1648) in Paris. Den 42-zeiligen Text umrahmen nach dem Druck individuell eingefügte wunderschöne Blumen- und Blätterranken und opulente Initialen in leuchtenden Farben markieren unterschiedliche Textabschnitte. Mit der Verwendung von beweglichen Lettern aus Metall gelang es Gutenberg die Buchproduktion weltweit zu revolutionieren. Seine Bibel gilt aufgrund ihrer hohen ästhetischen und technischen Qualität als sein Hauptwerk.
Mazarin Bibel
Wohl jeder kennt sie, die 42-zeilige Gutenberg Bibel, die zwischen 1452 und 1454 in Mainz entstand. Die sogenannte Mazarin Bibel stammt aus der Bibliothek von Kardinal Mazarin (1605–1648) in Paris und ist** eines von weltweit noch 49 existierenden Exemplaren** der Gutenberg Bibel. Mit der Hilfe von insgesamt etwa 20 Mitarbeitern konnte Johannes Gutenberg (um 1400–1468) 180 jeweils zweibändige Bibeln im Folioformat drucken, wobei der erste Teil das Alte Testament und der zweite Teil hauptsächlich die Propheten des Alten Testaments und das Neue Testament enthält. Als Grundlage für den Text diente eine Handschrift des Pariser Standardtextes der lateinischen Vulgata, welche die Übersetzung des Hieronymus aus dem 4. Jahrhundert ist. Zwar lassen sich in der Bibel keine ganzseitigen Miniaturen finden, doch machen schmuckvolle Ranken und Initialen dieses wichtige Buch der Inkunabelzeit zu einem leuchtenden Meisterwerk.
Gutenberg als Revolutionär
Als Johannes Gutenberg 1450 begann mit beweglichen Metalllettern und der Buchpresse zu drucken, dachte er wohl nicht, dass er mit seinen Erfindungen den Buchdruck maßgeblich beeinflusst und eine wahre Medienrevolution auslöste. Schnell breitete sich die neue Methode der Buchproduktion in Europa und der ganzen Welt aus und wird heute als Schlüsselelement der Renaissance betrachtet. Dank ihrer hohen ästhetischen und technischen Qualität ist die Bibel heute als Gutenbergs Hauptwerk berühmt.
Filigraner Buchschmuck
Keine der heute bekannten Gutenberg Bibeln ist mit ganzseitigen Miniaturen ausgestattet und so enthält auch die Mazarin Bibel keine Bilder auf Einzelseiten, die den Text illustrieren. Nach dem Druck wurden jedoch von Hand erfinderische Zeichnungen und herrliche Initialen individuell eingefügt, sodass** jedes Exemplar ein Unikat** ist. Zumeist handelt es sich bei diesem Schmuck um prachtvolle Blumenranken, die weitläufig die freien Flächen um das Textfeld füllen. Zu diesen romantischen floralen Motiven gesellen sich ab und an zauberhafte Tiere wie der majestätische Pfau, die auch heute noch in kräftigen Farben erstrahlen.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Mazarin Bible
Biblia sacra Mazarinea
La Bible de Gutenberg - ouvrage documentaire - Herkunft
- Mainz (Deutschland)
- Datum
- Ca. 1455
- Stil
- Genre

Mazarin Bibel
Beginn von Psalm 1, Beatus Vir
Die Gutenberg-Bibel ist gewissermaßen ein gemischtes Werk, das die neue Technologie des Buchdrucks mit der traditionellen Buchmalerei der Handschriften verbindet. Der Drucksatz wurde in der Druckmaschine sorgfältig angeordnet. So konnten die perfekt einheitlichen Spalten, einige auch in roter Farbe, den lateinischen Text wiedergeben. Außerdem wurden Freiräume für aufwändige Initialen gelassen, die erst nach dem Druck noch von Hand ausgefüllt werden mussten.
Der Künstler hat an jedem Satzanfang auf dieser Seite verschiedene kleine Initialen in Rot und Blau erstellt, aber die große Initiale „B“ besonders detailliert gemalt. Sie wird verwendet, um die ersten Zeilen des Buches der Psalmen kenntlich zu machen: Beatus vir oder „Gepriesen sei der Mann“. Zu den Details gehört ein menschliches Gesicht im Profil, das aus dem Rücken dieser verzierten Initiale herausschaut.
2 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Mazarin Bibel“
Biblia sacra Mazarinea
- Verlag
- Bibliotheca Rara – Münster, 2004
- Kommentar
-
1 volume von Christian Galantaris
Sprache: Deutsch - Mehr Informationen
- Der Umfang, das Format, die Farbigkeit oder der Einband entsprechen möglicherweise nicht (vollumfänglich) dem Original.
La Bible de Gutenberg - ouvrage documentaire
- Verlag
- Les Incunables – Paris, 1985
- Kommentar
-
1 volume von Jean-Marie Dodu
Sprache: Französisch - Mehr Informationen
- Der Umfang, das Format, die Farbigkeit oder der Einband entsprechen möglicherweise nicht (vollumfänglich) dem Original.
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