Ein Griechisch-Lehrbuch für den ältesten Sohn Lorenzo de' Medicis: Die Aesop-Fabeln in den Bildern der Renaissance
Medici-Aesop
Florenz (Italien) — Um 1480

Medici-Aesop
Florenz (Italien) — Um 1480
Diese schönste Aesop-Handschrift aller Zeiten wurde von Lorenzo I de Medici (1449–92), den Prächtigen in Auftrag gegeben
Ursprünglich gedacht als Griechisch-Lehrbuch für seinen ältesten Sohn Piero (1472–1503)
135 vergoldete halbseitige Miniaturen wurden von Mariano del Buono und dem Meister des Hamilton-Xenophons geschaffen

Medici-Aesop
Autorenporträt
In einer Miniatur wie dieser, die am Anfang einer Handschrift zu stehen kommt, findet man normalerweise eine Widmungsminiatur oder ein sonstiges Porträt des jeweiligen Auftraggebers. Doch dieses Porträt ähnelt in keiner Weise dem Auftraggeber dieser Handschrift, Lorenzo de 'Medici, dessen Aussehen wohlbekannt ist, noch seinem Sohn Piero, für den die Handschrift angefertigt wurde. Deshalb dürfen wir folgern, dass dies die Vorstellung des Künstlers von Aesop selbst ist, die er hier brilliant mit Rot und Gold umrahmt hat.
Medici-Aesop
- Medici Aesop
- Esopo Medici
- Les Fables d'Ésope
- Le Fiabe dell’Esopo Mediceo
Kurzbeschreibung
Die wunderbare Sammlung von Fabeln des griechischen Dichters Aesop ist in dieser Handschrift mit den schönsten Miniaturen illustriert. Als Griechisch-Lehrbuch für Piero de Medici in Florenz um 1480 entstanden, bietet die Handschrift einen tiefen Einblick in die großartige Kunst der Buchmalerei der italienischen Renaissance. Die berühmten antiken Fabeln mit tierischen und menschlichen Protagonisten haben mit ihrer spielerischen Vermittlung von moralischen Lehren sowohl im 16. Jahrhundert begeistert als auch bis heute ihre Gültigkeit beibehalten. Die Ausgabe der Medici ist dabei die am schönsten bebilderte und ausgestattete Sammlung der Aesop-Fabeln bis heute.
Medici-Aesop
Die wunderbare Sammlung von Fabeln des griechischen Dichters Aesop ist in dieser Handschrift mit den schönsten Miniaturen illustriert. Als Griechisch-Lehrbuch für Piero de Medici in Florenz um 1480 entstanden, bietet die Handschrift einen tiefen Einblick in die großartige Kunst der Buchmalerei der italienischen Renaissance. Die berühmten antiken Fabeln mit tierischen und menschlichen Protagonisten haben mit ihrer spielerischen Vermittlung von moralischen Lehren sowohl im 16. Jahrhundert begeistert als auch bis heute ihre Gültigkeit beibehalten. Die Ausgabe der Medici ist dabei die am schönsten bebilderte und ausgestattete Sammlung der Aesop-Fabeln bis heute.
Ein Lehrbuch für den Sprössling der Medici
Lorenzo I. de Medici, genannt Il Magnifico, der Prächtige, gab wohl den Auftrag zu einer Aesop-Ausgabe für seinen Sohn Piero. Für die Zeit um 1500 war dies nichts besonderes, hat doch die humanistische Rückbesinnung auf klassische griechische Texte in der Renaissance zu einer Neuentdeckung des griechischen Dichters Aesop (um 620–560 v.Chr.) geführt. Nicht nur der moralisch-lehrreiche Aspekt der Fabeln hat dazu beigetragen, auch die ursprüngliche Sprache, das Griechische, war als Relikt der Antike sehr gefragt. Die Tier-Fabeln des Aesop waren schon in der Spätantike und im Mittelalter weit verbreitet in Lateinischer Übersetzung, wurden dann aber um 1300 zurückübersetzt ins originale Griechisch. So bekam Aesop seine neue Bedeutung als unterhaltsame und lehrreiche Lektüre, um jungen Männern Griechisch beizubringen. Man kann sich vorstellen, dass auch Piero de Medici die Handschrift zu diesem Zweck gebrauchte.
Die Verbindung der Handschrift zu der einflussreichen Florentinischen Familie der Medici wird nicht nur durch die Überlieferung einer Inventarliste verdeutlicht, die erwähnt, dass Piero de Medici eine illustrierte griechische Ausgabe eines Aesop besaß. Ein direkter Hinweis auf die Medici ist das in einer der Miniaturen winzig klein erkennbare Wappen der Medici.
Tierische Bilder von großartigen Künstlern
Auf 150 Seiten wird eine Vielzahl an Fabeln des Aesop aufgeführt und mit 135 halbseitigen Miniaturen sehr reich und wertvoll mit Gold bebildert. Ein unbekannter Schreiber kopierte den Text von einer um 1480 in Mailand bei Bonus Accursius gedruckten Ausgabe. Als Künstler des Buchschmucks konnten Mariano del Buono (1433–1504) und der Meister des Hamilton Xenophon identifiziert werden, zwei Meister der Buchmalerei des 16. Jahrhunderts. Sie gestalteten die Seiten mit wunderschönen Initialen und floralem Ornament jeweils am linken Rand der Texte. Die wunderbaren und eindrücklichen Miniaturen sind wie Tafelbilder in einem schmalen Rahmen jeweils an passender Stelle in den Text integriert. Eine bunte Tierwelt bevölkert die Miniaturen, von Eseln und Pferden über Hunde und Hasen, alle Arten von Vögeln, Wildschweine, Füchse und Kamele. Allesamt sind sie in einer bewundernswerten Lebendigkeit und dem Realismus der Renaissance dargestellt. Grandiose, luftige Landschaften hinterfangen die Darstellungen. Die kunst- und liebevoll gestalteten Miniaturen behandeln ebenso wie der zugehörige Text das Verhältnis zwischen Tieren, Menschen und Gott, die in den einzelnen Geschichten alle unter- und miteinander handeln.
Die Buntfarbigkeit und die wunderbar gestalteten Tierdarstellungen sind nicht nur für Erwachsene, sondern bestimmt auch schon für Kinder sehr unterhaltsam. Dies unterstreicht die Anekdote, dass Piero de Medici wohl schon als kleiner Junge mit der vorliegenden Handschrift eine der schönsten illustrierten Ausgaben des Aesop aus der Renaissance in Händen hielt.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Medici Aesop
Esopo Medici
Les Fables d'Ésope
Le Fiabe dell’Esopo Mediceo - Umfang / Format
- 150 Seiten / 20,0 x 12,0 cm
- Herkunft
- Florenz (Italien)
- Datum
- Um 1480
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 135 halbseitige, goldgeschmückte Miniaturen
- Auftraggeber
- Lorenzo I. de’ Medici (1449–1492)
- Künstler / Schule
- Schreiber: Demetrios Damilas
Maler: Francesco di Antonio del Chierico und Mariano del Buono und andere - Vorbesitzer
- Piero, Sohn von Lorenzo (1471–1503)

Medici-Aesop
Der Adler und der Fuchs
Eine von Aesops Fabeln soll den Mächtigen als Warnung dienen, die Rache der kleinen Leute zu fürchten, wenn sie ihnen Unrecht tun, oder anders formuliert: Es geht um die Gefahren, die für den Verräter selbst durch seinen eigenen Verrat entstehen. In der Geschichte sind ein Adler und ein Fuchs Freunde und beschließen, zusammen zu leben, was hier an der Nähe des Adlerbaums zur Höhle des Fuchses zu sehen ist. Der Adler begeht am Fuchs jedoch einen Verrrat: Er stiehlt einen Fuchs-Jungen, um seine eigenen Jungen damit zu füttern.
Der Fuchs betet um Rache, die auch tatsächlich kommt: Als der Adler Fleisch von einem Opferaltar mit einer noch daran hängenden glühenden Kohle zurückbringt, verbrennt dies die Adlerküken, die deshalb vom Nest auf den Boden stürzen, wo der Fuchs sie auffrisst. Eine überraschend ruhige Landschaft dient als Hintergrund für diese Geschichte von Verrat und Rache.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Medici-Aesop“
Esopo Medici
- Verlag
- Patrimonio Ediciones – Valencia
- Limitierung
- 999 Exemplare
- Einband
- Braunes Leder mit Blindprägung
- Kommentar
-
1 Band (150 Seiten) von Ada Labriola
Sprachen: Spanisch, Italienisch, Englisch, Deutsch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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