Piero della Francesca: Libellus de quinque corporibus regolaribus

Piero della Francesca: Libellus de quinque corporibus regolaribus – Giunti Editore – Urb.lat.632 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)

Italien — 1480–92

Die Mathematik im Dienste der Kunst oder von Perspektive in der Malerei: Die bahnbrechenden kunsttheoretischen Ausführungen des Renaissance-Genies Piero della Francesca zur räumlichen Geometrie

  1. Dieses Werk von Piero della Francesca (ca. 1452–1492) thematisiert in Text und Bild die räumliche Geometrie

  2. Piero della Francesca gilt als einer der großen Meister der frühen italienischen Renaissance

  3. Eines der wichtigsten künstlerischen Ziele damals war es, Perspektivprobleme mit Hilfe der Mathematik zu lösen

Piero della Francesca: Libellus de quinque corporibus regolaribus

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Beschreibung
Piero della Francesca: Libellus de quinque corporibus regolaribus

Piero della Francesca, einer der Hauptvertreter der Malerei der italienischen Frührenaissance, beschäftigte sich in seinem künstlerischen Werk eingehend mit perspektivischen Fragestellungen. Seine Schrift „Libellus de quinque corporibus regolaribus“ behandelt das Thema der räumlichen Geometrie, sowohl in Text- als auch in Bildform. Dieses Werk zwischen Mathematik und Kunsttheorie erlaubt es dem Leser noch heute, die großartige Kunst des Piero della Francesca mit anderen Augen zu sehen und zu verstehen!

Piero della Francesca: Libellus de quinque corporibus regolaribus

Piero della Francesca (um 1420–1491) gilt als einer der großen Meister der italienischen Frührenaissance. Er fertigte zahlreiche berühmte Tafelgemälde und Wandmalereien, unter anderem in den Diensten des Herzogs von Urbino. In seiner Kunst wird die eingehende Beschäftigung mit Perspektive und Geometrie deutlich, die den Maler zugleich zum Kunsttheoretiker machte.

Eine kunsttheoretische Schrift

Eines der künstlerischen Hauptziele Piero della Francescas war der Versuch, perspektivische Probleme mithilfe von Mathematik zu lösen. Zu diesem Zweck verfasste er um 1480 ein Traktat zur räumlichen Geometrie, bekannt unter dem Titel Libellus de quinque corporibus regolaribus. Bei diesem „Büchlein“ handelt es sich um das erste Traktat zur Geometrie der Renaissance, das sich mit der Konstruktion und Berechnung geometrischer Figuren beschäftigt. Der äußert interessante Text ist versehen mit zahlreichen Darstellungen komplizierter geometrischer Formen, Tabellen und Berechnungen.

Die Überlegungen des Malers

In der Biblioteca Apostolica Vaticana wird unter der Signatur Urb.lat.632 ein besonderes Exemplar dieser Schrift aufbewahrt. Piero della Francescas Geometrie-Traktat wurde hier von einem unbekannten Schreiber niedergeschrieben, ist dann jedoch mit Pieros eigenen Zeichnungen, Korrekturen und Ergänzungen versehen. Das Traktat wurde darüber hinaus Guidobaldo da Montefeltro gewidmet, dem Herzog von Urbino.

Ein plagiiertes Werk

Die Berühmtheit dieser geometrischen Abhandlung von Piero della Francesca wird durch eine wundersame Anekdote unterstrichen: im 16.Jahrhundert veröffentlichte Fra Luca Pacioli das Werk als sein eigenes, nicht in Lateinischer Sprache wie im Original, sondern in italienischer Übersetzung als Teil seiner Schrift zur Divina Proportione. Giorgio Vasari war es schließlich, der dieses Plagiat aufdeckte und das Libellus wieder seinem eigentlichen Verfasser Piero della Francesca zuschrieb.

Kodikologie

Herkunft
Italien
Datum
1480–92
Sprache
Auftraggeber
Guidubaldo da Montefeltro, Herzog von Urbino (1472–1508)
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Piero della Francesca: Libellus de quinque corporibus regolaribus – Giunti Editore – Urb.lat.632 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)
Giunti Editore – Florenz, 1995
Limitierung: 998 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Piero della Francesca: Libellus de quinque corporibus regolaribus

Giunti Editore – Florenz, 1995

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Giunti Editore – Florenz, 1995
Limitierung: 998 Exemplare
Einband: Halbleder-Solander-Box
Kommentar: 1 Band von Cecil Grayson, Marisa Dalai Emiliani und Carlo Maccagni
Sprache: Italienisch
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