Mehr als 100 Schachprobleme, zusammengestellt vom Mathematiker Luca Pacioli: Mit Zeichnungen von seinem Freund, Leonardo da Vinci?
De Ludo Scachorum
Italien — Um 1500

De Ludo Scachorum
Italien — Um 1500
Berühmtes Traktat über das Schachspiel vom italienischen Mathematiker Luca Pacioli (ca. 1447–1517)
Die Abbildungen zu den mehr als 100 dargestellten Schachproblemen stammen möglicherweise von Paciolis Freund Leonardo da Vinci (1452–1519)
Ursprünglich Isabella d'Este (1474–1539) und ihrem Ehemann Francesco II Gonzaga (1466–1519), dem Marquis von Mantua, gewidmet

De Ludo Scachorum
Schachmatt
Schwarz ist zahlenmäßig unterlegen, der König steht in einer Ecke und es droht die Niederlage. Unterstützt von Läufern oder Springern (die Symbole sind kaum auseinander zu halten), haben die beiden roten Türme den Fluchtweg des schwarzen Königs abgeschnitten – was ihm unter dem Strich noch bleibt, ist jetzt die Niederlage einzuräumen. Vordergründig noch mögliche Bewegungen sind mit den Kleinbuchstaben „a“, „b“ und „c“ gekennzeichnet. Wie hier gut zu erkennen ist, sind die Miniaturen dieser Handschrift klar und deutlich, pragmatisch und ohne künstlerische Verzierungen gehalten.
De Ludo Scachorum
- Über das Schachspiel
- On the game of Chess
- Schifanoia
Kurzbeschreibung
Diese besondere Ausgabe des berühmten Traktats Über das Schachspiel des italienischen Mathematikers Luca Pacioli ist ein wahrer historischer Schatz: eine um 1500 entstandene Originalhandschrift Paciolis. Auf den 48 Seiten der Handschrift werden über 100 Schachprobleme erklärt und in detaillierten Abbildungen – möglicherweise gar von Paciolis Freund und Kollege Leonardo da Vinci selbst - dargestellt. Dass dieser Schatz erst im Jahr 2006 wiederentdeckt wurde, macht die Geschichte dieses Werkes noch interessanter!
De Ludo Scachorum
Luca Pacioli (1445–1517) ist einer der berühmtesten italienischen Mathematiker der Renaissance. Als sein Hauptwerk gilt die Schrift De divina proportione, Pacioli verfasste jedoch noch zahlreiche weitere bedeutende Werke und machte bahnbrechende Erfindungen. Er war außerdem eng befreundet mit Leonardo da Vinci, den er in Mailand kennenlernte, wo beide für Ludovico il Moro tätig waren. Pacioli und Leonardo arbeiteten fortan eng zusammen. Und deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass Leonardo auch das berühmte Schachtraktat Paciolis mit seinen Skizzen illustrierte.
Die Faszination des Spiels der Könige
Die Originalhandschrift des Traktats De ludo scachorum, auch bekannt als Schifanoia, besteht aus einem 48-seitigen Bändchen im Format von 11,5 x 16 cm. Es kann auf die Zeit um 1500 datiert werden und enthält neben dem Text detaillierte Darstellungen von Spielfeldern mit roten und schwarzen Figuren. Insgesamt 117 Spiele werden auf diese Weise beschrieben, zum Teil in der neuartigen Technik a la rabiosa. Der passionierte Schachspieler Pacioli, begeistert von diesem äußerst komplexen, mathematisch-logischen Spiel, legte hier die Lösung und Erklärung von Schach-Problemen und -Positionen dar.
Ein kostbares Original
Dieser Schatz, der sich heute unter der Signatur ms. 7955 im Archivio Coronini Cronberg in Italien befindet, blickt auf eine wechselvolle Provenienz zurück. Ursprünglich war die Schrift der bedeutenden Markgräfin von Mantua Isabella d'Este und ihrem Gemahl Gianfrancesco Gonzaga gewidmet. Von seinem Autor selbst in seinen Schriften erwähnt, fiel das berühmte Manuskript in Vergessenheit und wurde erst im Jahr 2006 wiederentdeckt, an seinem heutigen Aufbewahrungsort. Graf Guglielmo Coronini hatte die kostbare Handschrift 1963 in Venedig erworben.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Über das Schachspiel
On the game of Chess
Schifanoia - Umfang / Format
- 48 Seiten / 16,0 x 11,5 cm
- Herkunft
- Italien
- Datum
- Um 1500
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- Über 100 Schulungspositionen und Schachprobleme, in rot und schwarz gezeichnet
- Künstler / Schule
- Luca Pacioli
Leonardo da Vinci

De Ludo Scachorum
Eröffnungszüge
Paciolis verschiedene Schachprobleme werden auf folgende Weise dargestellt: Ein einfaches Gitter mit roten und schwarzen Figuren. Das Spielfeld ist akkurat, offensichtlich mit Hilfe einer quadratischen Schablone erstellt, und steht im Gegensatz zu den schlampigen Kommentaren am oberen und unteren Rand, die aus unerklärlichen Gründen durchgestrichen wurden. Hier sehen wir den Beginn einer Partie.
Die Figuren der Bauern sind sofort vertraut, ebenso die der Dame, der Rest jedoch nicht. Um zwischen Türmen, Läufern und Springern zu unterscheiden, braucht es ein scharfes Auge. In diesem einfachen, klaren und lehrreichen Diagramm sind verschiedene Eröffnungszüge durch rote Buchstaben im Feld zwischen den gegenüberliegenden Seiten eingezeichnet.
2 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „De Ludo Scachorum“
De Ludo Scachorum (Vorzugsausgabe)
- Verlag
- Aboca Museum – Sansepolcro, 2007
- Limitierung
- 999 Exemplare
- Einband
- Handgefärbtes Ziegenleder
- Kommentar
-
1 Band (280 Seiten) von D. D'Elia, D. Contin, A. Bartoli Langeli, E. Mattesini und A. Sanvito
Sprache: Italienisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
De Ludo Scachorum (Studienausgabe)
- Verlag
- Aboca Museum – Sansepolcro, 2007
- Limitierung
- Nicht limitiert
- Einband
- Handgefärbtes Ziegenleder
- Kommentar
-
1 Band (280 Seiten) von D. D'Elia, D. Contin, A. Bartoli Langeli, E. Mattesini und A. Sanvito
Sprache: Italienisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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