Wunderschöne Poesie für seine Angebetete: Das Meisterwerk Pierre Salas zum Thema Liebe, Weisheit, Armut und Erfolg
Pierre Salas "Le Petit Livre d'Amour"
Paris (Frankreich) — Zwischen 1500 und 1519

Pierre Salas "Le Petit Livre d'Amour"
Paris (Frankreich) — Zwischen 1500 und 1519
Pierre Sala (1457–1529) hat diese zutiefst persönlichen Gedichte über die Liebe verfasst und es Marguerite Bullioud gewidmet
Die gesamte Handschrift zeugt von einer tiefen Wertschätzung für die Frau, die er anbetete und die er später heiraten sollte
Abgesehen vom großen Thema der Liebe werden in dieser Mischung aus poetischem Text und wunderschönen Bildern auch Weisheit, Dummheit, Anmut und Erfolg thematisiert

Pierre Salas "Le Petit Livre d'Amour"
Autorenporträt
Der in Lyon geborene Pierre Sala (1457-1529) war ein französischer Dichter und Humanist, der an den Höfen der Könige Karl VII., Ludwig XII. und Franz I. tätig war. Sein Porträt zeigt ihn in der Mode der Renaissance gekleidet. Sala hat den verzweifelten Blick eines verliebten jungen Mannes: Fließende goldene Locken hängen von seiner schwarzen Mütze herab und umrahmen ein helles Gesicht mit grauen Augen, einer geraden Nase und einer vollen Unterlippe. Die Schattierung seiner Bartstoppeln ist sehr subtil und natürlich ausgeführt, ebenso die Rüschen seines Hemdes.
Pierre Salas "Le Petit Livre d'Amour"
- Pierre Sala - Kleines Buch der Liebe
- Pierre Sala's Little Book of Love
Kurzbeschreibung
Das „Kleine Buch der Liebe“ von Pierre Sala besticht mit seinem sehr persönlichen Inhalt, der sich hauptsächlich mit dem Thema der Liebe beschäftigt. Für seine Angebetete und spätere Gemahlin verfasste der französische Dichter Verse und eine lange Widmung in Prosaform. In dem Büchlein werden die Texte mit feinen und buntfarbigen Miniaturen illustriert, die die Liebesthematik aufgreifen und mit den ebenfalls prachtvoll mit Gold gestalteten Textseiten ein eindrucksvolles Beispiel der privaten Buchkunst der Renaissance bieten.
Pierre Salas „Kleines Buch der Liebe“
Mit Pierre Salas „Petit livre d'amour“ ist uns eine intime und sehr persönliche Handschrift erhalten, deren Hauptthema die höfische Liebe darstellt. Der lyoneser Dichter Pierre Sala fertigte das Büchlein für seine spätere Gemahin, um deren Gunst er damit zu werben versuchte. Die Texte wurden reich mit Miniaturen illustriert, und das gesamte „kleine Buch der Liebe“ zeugt von einer persönlichen Wertschätzung, die auch in der künstlerischen Ausstattung zum Ausdruck kommt.
Ein Büchlein als Liebesbeweis
Das Bild des Autors, der sein rotes Herz in die offene Blüte einer Margerite hineinwirft, macht den eindringlichen Zweck des sehr persönlichen Büchleins deutlich. Mit dem „kleinen Buch der Liebe“ warb Pierre Sala um Marguerite Bullioud, die 1519 schließlich seine Frau werden sollte. Der Name seiner Angebeteten wird mit der Blume versinnbildlicht. In feinen Miniaturen erscheinen höfische Damen, die mit geflügelten Herzen spielen, und andere Szenen, die das Thema der Liebe behandeln. Oftmals ist dabei eine gewisse satirische Färbung zu erkennen.
Eine solche Thematik ist im 15. und 16. Jahrhundert nicht ungewöhnlich, doch ist leider nur noch sehr wenig bis heute erhalten geblieben.
Der Illustrator des Büchleins ist der sogenannte „Meister der Chronique scandaleuse“, der um 1500 in Paris tätig war. Die insgesamt 12 Miniaturen sind von einem feinen goldenen Rahmen umgeben, der an den Ecken mit Quasten geschmückt ist. Alle Seiten des Manuskripts sind Purpur-gefärbt und mit feinem goldenen Ornament auf den freien Flächen geschmückt. In leuchtend bunten Farben und mit feinem Pinsel sind die köstlichen, häufig phantastischen und liebevoll detailreich gestalteten Szenen auf das purpurne Pergament gemalt. Sie befinden sich jeweils auf der rechten Seite des aufgeschlagenen Buches, neben dem zugehörigen Vers (auf goldenem Grund) auf der linken Seite.
Galante Verse eines großen Dichters
Der Verfasser dieser Verse ist der französische Dichter und Humanist Pierre Sala (vor 1457–1529), der - in Lyon geboren - an den königlichen Höfen für Karl VII., Ludwig XII. und schließlich für Franz I. tätig war. In einer galanten Rhetorik verfasste er für das „Kleine Buch der Liebe“ Texte sowohl in Vers- als auch in Prosaform, die sich mit dem Thema Liebe, aber auch mit moralischen Fragen zu Weisheit und Erfolg auseinandersetzen. Das Buch ist hauptsächlich in französischer Sprache verfasst bis auf ein italienisches Gedicht. Am Beginn des Büchleins steht eine achtseitige in Prosa verfasste Widmung an die angebetete Marguerite, der im Hauptteil 12 Ikonologen folgen. In einer Einheit aus Text und Bild wird die Liebesthematik durchdacht, jedoch auch Geschichten über Weisheit und Torheit, Gunst und Erfolg usw. erörtert.
Diese Verbindung der Kunst der Poesie mit der Kunst der feinen und kostbaren Buchmalerei machen das „Kleine Buch der Liebe“ zu einem einzigartigen Exemplar für die private Buchkunst der Renaissance.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Pierre Sala - Kleines Buch der Liebe
Pierre Sala's Little Book of Love - Umfang / Format
- 40 Seiten / 13,0 × 10,0 cm
- Herkunft
- Paris (Frankreich)
- Datum
- Zwischen 1500 und 1519
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 12 Miniaturen und 17 Seiten mit einer Transkription der Texte durch eine französische Hand aus dem 18. Jahrhundert
- Auftraggeber
- Pierre Sala (1457 – 1529)
- Künstler / Schule
- Meister der "Chronique Scandaleuse"
2 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Pierre Salas "Le Petit Livre d'Amour"“
Pierre Sala's Kleines Buch der Liebe (Normalausgabe)
- Verlag
- Faksimile Verlag – Luzern, 1994
- Limitierung
- 690 Exemplare (Standard Edition)
- Einband
- Der Band hat an allen Seiten Goldschnitt und ist in braunem Samt gebunden. Die Normalausgabe wird in einem dekorativen Schuber geliefert.
- Kommentar
-
1 Band (399 Seiten) von Janet Backhouse und Yves Giraud
Sprachen: Englisch, Französisch, Deutsch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Pierre Sala's Kleines Buch der Liebe (Vorzugsausgabe)
- Verlag
- Faksimile Verlag – Luzern, 1994
- Limitierung
- 290 Exemplare (Vorzugsausgabe)
- Einband
- Der Band hat an allen Seiten Goldschnitt und ist in braunem Samt gebunden. Die Vorzugsausgabe umfasst ein exklusives ledernes Buchfutteral mit goldenen Schmuckprägungen.
- Kommentar
-
1 Band (399 Seiten) von Janet Backhouse und Yves Giraud
Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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