Rabbula Evangeliar
Das 586 vollendete Rabbula-Evangeliar ist eine der schönsten byzantinischen Handschriften, die in Asien hergestellt wurden, sowie eine der frühesten christlichen Handschriften, die mit großen Miniaturen ausgestattet sind. Es zeichnet sich durch leuchtende Farben, Dynamik, Dramatik und Ausdruckskraft aus. Aufwändige florale und architektonische Motive rahmen die Miniaturen ein, zu denen auch die älteste erhaltene Darstellung der Kreuzigung gehört, die in einem Manuskript gefunden wurde und die die zeitgenössische östliche Form des Bildes zeigt. Das syrische Manuskript wurde im Skriptorium des Klosters St. Johannes von Zagba im heutigen Syrien hergestellt und ist eines der wenigen Exemplare, die die Zerstörung unzähliger byzantinischer Manuskripte und Kunstwerke während des Ikonoklasmus im 8. und 9. Jahrhundert überlebten. Das kostbare Artefakt ist nach dem Schreiber Rabbula benannt, der seinen Namen in das Manuskript eintrug und über den sonst nichts bekannt ist. Teile des Manuskripts wurden von Restauratoren übermalt und im 15. und 16. Jahrhundert wurden Miniaturen aus anderen Werken hinzugefügt.
Rabbula-Evangelien
Diese berühmte Handschrift aus dem 6. Jahrhundert zeichnet sich durch ihr Alter, ihre Seltenheit und die kunsthistorische Bedeutung ihrer Miniaturen aus, die eindeutig das Werk eines erfahrenen Künstlers sind. Der Text besteht aus der Peshitta-Version der syrischen Übersetzung der Evangelien, die in zwei Spalten mit dunkelbrauner, schwarzer und roter Tinte geschrieben ist. Die acht ganzseitigen Miniaturen, die den Text illustrieren, sind schwungvoll, dynamisch, dramatisch und ausdrucksstark. Sie stellen seltene und kostbare Artefakte der byzantinischen Kunst dar, die die Zerstörung durch die Ikonoklasten überlebt haben, und sind ein Beispiel für spätantike Kunst aus dem östlichen Mittelmeerraum. Schließlich diente der Codex auch als Register der maronitischen Patriarchen von Antiochien im Mittelalter. Das Rabbula-Evangeliar stellt somit eine wahre "dreifache Versuchung" für Bibliophile dar.
Eine Mélange aus künstlerischen Traditionen
Die Handschrift ist nicht nur eine der schönsten byzantinischen Handschriften aus Asien, sondern auch eine der ersten, die mit großen Miniaturen ausgestattet ist. Sie sind das Werk eines sonst nicht weiter bekannten professionellen Künstlers, der in der klassischen illusionistischen Tradition ausgebildet wurde und auch Anleihen bei der hellenistischen Kunst, insbesondere bei den drapierten Figuren, sowie bei der persischen Kunsttradition machte. Einige Miniaturen sind von aufwändigen floralen und architektonischen Motiven umrahmt, andere von farbenfrohen Mustern wie Zickzack, Kurven und Regenbögen. Die Kanontafeln sind in Arkaden mit Blumen, Vögeln, Tieren und Randminiaturen biblischer Szenen dargestellt. Die Kreuzigungsminiatur ist die älteste in einer illuminierten Handschrift gefundene und ein Beispiel für den östlichen Archetyp des Bildes. Sie enthält auch eine äußerst seltene Miniatur der Apostel, die ein neues Mitglied für Judas in ihren Kreis nachwählen, eine Szene, die zwar in den Evangelien nicht vorkommt, aber in der Apostelgeschichte erwähnt wird. Diese Bilder werden von Kunsthistorikern als seltene Beispiele für den Stil und die Ikonographie der damaligen Zeit geschätzt.
Geschichte des Manuskripts
Das von dem nicht weiter bekannten Schreiber Rabbula unterzeichnete Evangelienbuch wurde vermutlich im Kloster des heiligen Johannes von Zagba angefertigt und im Jahr 586 fertiggestellt**. Seine ursprüngliche Größe ist nicht bekannt, da es im Laufe der Jahrhunderte bei mehreren Neuauflagen beschnitten wurde, aber die Blätter messen heute 34 x 27 cm. Das Schicksal der Handschrift zwischen dem 6. und dem 11. Jahrhundert ist nicht bekannt, auch nicht, unter welchen Umständen und warum sie den Ikonoklasmus überlebte, während so viele andere illuminierte Handschriften dies nicht taten. Sie wurde im 11. Jahrhundert in Maipuc-Byblos im Libanon gefunden, bevor sie um die Wende zum 14. Jahrhundert nach Quannubin im Kadischa-Tal kam. Der maronitische Patriarch brachte die Handschrift im späten 15. oder frühen 16. Jahrhundert an ihren heutigen Aufbewahrungsort, die Biblioteca Laurenziana in Florenz. Neuere Forschungen legen nahe, dass der Text und die Miniaturen ursprünglich separate Bände waren, die im 15. Jahrhundert zusammengebunden wurden.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Rabbula Gospels
Rabula Gospels
Rabula Evangeliar
Evangeliarii syriaci, vulgo Rabbulae - Umfang / Format
- 586 Seiten / 33,8 × 27,9 cm
- Herkunft
- Syrien
- Datum
- 586
- Epoche
- Stil
- Genre
- Schrift
- Estrangela
- Buchschmuck
- 8 ganzseitige Miniaturen
- Künstler / Schule
- Rabbula (Schreiber)
#1 The Rabbula Gospels
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Englisch
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