Sternbilder-Codex Drogos von Metz

Sternbilder-Codex Drogos von Metz – Testimonio Compañía Editorial – Ms. no. 3307 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)

Metz (Frankreich) — Um 810

Basierend auf den alten Schriften des Aratus von Soloi: Ein astronomisches Handbuch für Bischof Drogo von Metz, dem unehelichen Sohn Kaiser Karls des Großen

  1. Dieser Codex im klassischen Stil wurde auf Geheiß von Bischof Drogo von Metz (801–55), einem großen Kunstmäzen, angefertigt

  2. Der uneheliche Sohn Karls des Großen (742–814) war auch für die Ausschmückung der Metzer Kathedrale verantwortlich

  3. Das astronomische Handbuch basiert auf alten Manuskripten von Aratus von Soloi (ca. 310–240 v. Chr.)

Sternbilder-Codex Drogos von Metz

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Beschreibung
Sternbilder-Codex Drogos von Metz

Bei dem berühmten Sternbilder-Codex Drogos von Metz handelt es sich um ein astronomisches Handbuch des frühen 9. Jahrhunderts. Der Codex entstand im Auftrag von Drogo, Bischof von Metz und einer der Söhne Karls des Großen. Im Rückgriff auf eine spätantike Handschrift als Vorlage versammelt der Codex aus Metz ein astronomisches Kalendarium zur präzisen Berechnung etwa von liturgischen Festen oder Ähnlichem. Besonders interessant sind die wunderschöne kolorierten Figuren, die die Seiten illustrieren: Darstellungen antiker Sternzeichenbilder. Der Codex von Metz ist eine historische Quelle allerersten Ranges und bietet einen herrlichen Einblick in die Geheimnisse der Astronomie des 9. Jahrhunderts.

Sternbilder-Codex Drogos von Metz

Bei dem berühmten Codex aus Metz handelt es sich um ein astronomisches Handbuch des frühen 9. Jahrhunderts. Der Codex entstand im Auftrag von Drogo, Bischof von Metz und einer der Söhne Karls des Großen. Im Rückgriff auf eine spätantike Handschrift als Vorlage versammelt der Codex aus Metz ein astronomisches Kalendarium zur präzisen Berechnung etwa von liturgischen Festen oder Ähnlichem. Besonders interessant sind die wunderschöne kolorierten Figuren, die die Seiten illustrieren: Darstellungen antiker Sternzeichenbilder. Der Codex von Metz ist eine historische Quelle allerersten Ranges und bietet einen herrlichen Einblick in die Geheimnisse der Astronomie des 9. Jahrhunderts.

Ein karolingischer Sternbilderzyklus

In der Spanischen Nationalbibliothek wird diese kostbare Handschrift der Karolingerzeit aufbewahrt. Auf 152 Seiten im Format von 31,5 x 25 cm breitet sich die faszinierende Welt der astronomischen Wissenschaft des 9. Jahrhunderts aus. Im Rückgriff auf antike Handschriften werden in dem astronomischen Handbuch nach dem Sternbilderzyklus des Aratos Ausführungen zu Kosmologie und Zeitrechnung aufgeführt. Das astronomische Kalendarium dient als Hilfsmittel zur Berechnung astronomischer Daten. Dieser Kalender erlaubt ziemlich genaue Berechnungen von liturgischen Festen, hatte aber auch eine religiöse und politische Dimension.

Der berühmte Auftraggeber

Auftraggeber dieses astronomischen Traktates war Drogo, Bischof von Metz. Drogo (801–855) war ein Sohn Karls des Großen und Halbbruder Ludwigs des Frommen. Ursprünglich war er Abt von Luxeuil und wurde schließlich 823 zum Bischof von Metz ernannt. Der mächtige Mann aus dem Geschlecht der Karolinger war ein großer Mäzen und Kunstliebhaber. Die prachtvolle Ausstattung der Kathedrale von Metz war sein Werk.

Rückgriff auf die Antike

Der Codex von Metz wurde um das Jahr 810 vermutlich in der Benediktinerabtei in Prüm gefertigt. Die wunderbare karolingische Handschrift ist auch künstlerisch äußerst eindrucksvoll gestaltet. Symbolische Figuren der Sternbilder illustrieren die Handschrift, ganz der klassischen Figurenvorstellung verschrieben. Hier wird der Rückgriff auf römische und griechische Vorbilder der Antike deutlich. Die antiken Sternzeichenbilder wurden von einer spätantiken Handschrift als Vorlage kopiert. Jeweils zwei bis drei Figuren, fein koloriert, naturalistisch und mit großer Kunstfertigkeit, illustrieren jede Seite. Ursprünglich war die Handschrift in sieben Bücher unterteilt, von denen heute leider nur mehr fünf erhalten sind.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Codex von Metz
Metz Codex
Códice de Metz
Codex de Metz
De ordine ac positione stellar in signis
Umfang / Format
152 Seiten / 31,5 × 25,0 cm
Herkunft
Frankreich
Datum
Um 810
Sprache
Schrift
Karolingische Minuskel Capitalis Rustica Unzialis
Buchschmuck
42 Miniaturen der Sternbilder und 4 astronomische Diagramme
Inhalt
Kalendarium mit Computus-Tabellen, astronomische Diagramme, Beschreibungen der Sternbilder und der Bewegungen der Sterne und Planeten sowie ein einzelnes, später hinzugefügtes Blatt einer Bibel
Auftraggeber
Bischof Drogo von Metz (823–855)
Vorbesitzer
Abtei Prüm
Franciscus Monachi
Juan Francisco Pacheco Téllez-Girón
Herzog von Uceda
Real Biblioteca

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Sternbilder-Codex Drogos von Metz – Testimonio Compañía Editorial – Ms. no. 3307 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
Testimonio Compañía Editorial – Madrid, 1993
Limitierung: 980 Exemplare
Detailbild

Sternbilder-Codex Drogos von Metz

Herkules

Eine der beliebtesten Figuren der antiken Mythologie wurde während des Mittelalters als eine christianisierte Version von Herkules weiterhin als allegorische Figur und Vorbild für Tapferkeit, Weisheit und Moral verehrt. Man erkennt ihn an seiner knorrigen Keule und dem Fell des nemeischen Löwen, den er mit bloßen Händen tötete - die erste seiner Zwölf Arbeiten. Herkules wird hier als muskulöse, nackte Figur dargestellt, die über den Himmel rennt, um seine Beute zu König Eurystheus, seinem Cousin, zu bringen.

Sternbilder-Codex Drogos von Metz – Testimonio Compañía Editorial – Ms. no. 3307 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
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Sternbilder-Codex Drogos von Metz

Zentaur und Schlange

Einen doppelköpfigen Speer in der einen und einen toten Hasen in der anderen Hand haltend wird das Sternbild Zentaur (lat. Centaurus) im oberen Register dargestellt. Es gehört zu den ursprünglich 48 von Ptolemäus beschriebenen Sternbildern. Zentaur ist nicht zu verwechseln mit seinem kriegerischeren Cousin Schütze (lat. Sagittarius), der an seinem Bogen zu erkennen ist.
Das Sternbild Schlange (lat. Serpens) erscheint in Blaunuancen und ist attribuiert mit einem Raben und einer Weinamphore. Diese Darstellung basiert auf einem antiken Atlas, der die Sternbilder Schlange und Schlangenträger (lat. Ophiuchus) trennt, was aufgrund ihrer mythologischen Verbindung ungewöhnlich ist: Das Sternbild Schlangenträger repräsentiert den Heiler Asklepios, der lernte, Tote wiederzubeleben, nachdem er Zeuge der Auferstehung einer von ihm getöteten Schlange wurde.

Sternbilder-Codex Drogos von Metz – Testimonio Compañía Editorial – Ms. no. 3307 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
Faksimile-Editionen

#1 Códice de Metz

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Testimonio Compañía Editorial – Madrid, 1993
Limitierung: 980 Exemplare
Einband: Handgenäht und gebunden in braunem Ziegenleder, geprägt auf beiden Seiten mit Motiven des Originals. Bronzebeschläge nach dem Original gestaltet.
Kommentar: 1 Band (56 Seiten) von Manuel Sánchez Mariana und Enrique Montero Cartelle
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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