Dagulf-Psalter

Dagulf-Psalter – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 1861 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)

Worms und Aachen (Deutschland); Metz (Frankreich) — 783–795

Geschaffen in Worms, Metz und Aachen fĂŒr die Gemahlin Kaiser Karls des Großen: Eine in Gold geschriebene karolingische Meisterhandschrift aus den drei wichtigsten Skriptorien des 8. Jahrhunderts

  1. Vermutlich angefertigt fĂŒr Hildegard (ca. 754–783), die Frau Karls des Großen

  2. Dieser Psalter ist eine der wenigen personalisierten karolingischen Handschriften, die bis heute erhalten geblieben sind

  3. Eine Tour durch karolingischen Skriptorien: Der Psalter wurde in Worms und Metz begonnen, bevor er 795 in Aachen fertiggestellt wurde

Dagulf-Psalter

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Dagulf-Psalter

Der Dagulf-Psalter, benannt nach seinem Haupschreiber Dagulf, entstand noch vor der Krönung Karls des Großen in dessen Palastschule in Aachen. Vermutlich wurde dieser goldene Psalter fĂŒr seine Frau Hildegard angefertigt. Aufgrund der unterschiedlichen Schriften, mit denen die 150 Psalmen von den verschiedenen Schreibern verfasst wurden, ist er ein unschĂ€tzbar wertvolles Zeugnis ĂŒber die Entstehung der karolingischen Minuskel und der frĂŒhen karolingischen Buchmalerei.

Der Dagulf-Psalter

Eine königliche Goldhandschrift aus der karolingischen Hofschule

Der Goldene Psalter Karls des Großen, nach seinem Schreiber auch „Dagulf-Psalter“ genannt, zĂ€hlt zu den Königshandschriften der Palastschule, also jenen Meisterwerken der Buchkunst, die noch vor der Kaiserkrönung Karls im Jahre 800 entstanden sind. Der Psalter, eine Sammlung der 150 Psalmen des Alten Testaments, fĂ€llt in zwei entscheidende Entwicklungsstufen der karolingischen Hofschule. FĂŒr den Teil, der zwischen 783 und 789 entstanden ist, kann man Worms und Metz als Entstehungsorte vermuten. FĂŒr die Vollendung zwischen 790 und 795 ist Aachen unbestritten. Im Goldenen Psalter besitzen wir somit ein Zeugnis fĂŒr die Entwicklung der Hofschule, die an mehreren Stellen begonnen wurde und die nach Ausbau der neuen Pfalz in Aachen ihre Wirksamkeit voll entfalten konnte.

Geschaffen fĂŒr die Gemahlin Kaiser Karls des Großen

Die Handschrift war nach ihrer ganzen Anlage und Gestaltung nicht fĂŒr den öffentlichen liturgischen Gebrauch, sondern fĂŒr private Verwendung bestimmt. Das Format des Codex deutet darauf hin, daß der Psalter wahrscheinlich fĂŒr die Gemahlin Karls des Großen, Hildegard, angefertigt worden ist. Der Dagulf-Psalter verwendet ein betrĂ€chtliches Repertoire an Schriften, wie es in der damaligen Schreibkultur ĂŒblich war. Seine Minuskelschrift gehört unbestritten zu den wichtigsten Beispielen der fĂŒr die Entwicklung unserer Schrift so bedeutenden frĂŒhen karolingischen Minuskel. Der Hauptteil der Handschrift stammt vom Schreiber Dagulf, der sich in dem Widmungsgedicht an Karl den Großen selbst nennt.

Buchmalerei in höchster Vollendung

Die Zierseiten sind prachtvoll ausgestattet und zeichnen sich durch die Harmonie der Farben, der Goldtöne und die Weichheit der Formen aus. Eine gewisse Spannung zwischen den einzelnen Elementen erhöht den Reiz der Seiten.
Bei den Rahmungen kommt das Element einer Improvisation zum Vorschein, und gerade dieser verspielte Charakter des Entwurfes hat sehr zur WertschĂ€tzung des Codex beigetragen. Als vorherrschende Dekorationsform dient das Flechtband in seinen verschiedenen Variationen. Von allen Zierseiten hebt sich die Incipit-Seite durch eine andere Farbigkeit ab. Es herrschen hier blaue Töne vor, der Purpurgrund fehlt, das Gold tritt zurĂŒck.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Goldener Psalter
Golden Psalter of Charlemagne - Dagulf Psalter
Umfang / Format
324 Seiten / 19,1 × 12,0 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
783–795
Sprache
Schrift
Karolingische Minuskel Unzialis Capitalis Rustica Capitalis Quadrata
Buchschmuck
5 Zierseiten auf purpurnen tiefblauen oder silberfarbenem Hintergrund
Inhalt
VollstÀndiger Text des Buches der Psalmen
Auftraggeber
Kaiser Karl der Große (747–814) fĂŒr seine Frau Hildegard
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Dagulf-Psalter – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 1861 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 1980
Limitierung: 700 Exemplare
Detailbild

Dagulf-Psalter

Goldene Q-Initiale

Dies ist eine der wenigen karolingischen Handschriften, die eindeutig einem bestimmten KĂŒnstler oder Schreiber zugeordnet werden können. Sie ist das Werk eines versierten Mönchs namens Dagulf. Seine meisterhafte Hand zeigt sich im gesamten Codex, insbesondere aber an den fĂŒnf aufwĂ€ndigen Incipit-Seiten, die beispielhaft fĂŒr die karolingische Buchmalerei sind. Der violette Hintergrund bildet einen schönen Kontrast zur großzĂŒgigen Verwendung von Blattgold und macht das insulare Flechtwerk umso spektakulĂ€rer.

Dagulf-Psalter – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 1861 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Einzelseite

Dagulf Psalter

Incipit-Seite: Beatus Vir

In der Vulgata, dem maßgeblichen biblischen Text des Mittelalters, beginnt das Buch der Psalmen mit Beatus vir
, was bedeutet: „Selig ist der Mann
“ Diese Worte sind in verschiedenen illuminierten Manuskripten auf prĂ€chtig geschmĂŒckten Incipitseiten des Mittelalters enthalten. Dieser auf Geheiß Kaiser Karls des Großen (747–814) geschaffene Psalter ist eines der frĂŒhesten und schönsten Exemplare.

Kein Wunder, dass diese unglaublich reiche und fein gestaltete Seite aus einem Manuskript stammt, das fĂŒr Hildegard, die dritte Frau Kaiser Karls des Großen, gefertigt wurde. Es handelt sich um eine typisch karolingische Incipit-Seite: eine detaillierte Initiale mit insularen Flechtwerk-Mustern, großzĂŒgiger Verwendung von Blattgold und einem dunkelvioletten Hintergrund, der nicht nur wunderbar mit dem Gold kontrastiert, sondern auch auf den kaiserlichen Auftraggeber des Manuskripts hinweist.

Dagulf-Psalter – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 1861 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Faksimile-Editionen

#1 Der Dagulf-Psalter (Goldener Psalter)

Details zur Faksimile-Edition:

Limitierung: 700 Exemplare
Einband: Blaue Seide. PrÀsentiert mit dem Kommentarband im stabilen Schuber. Alle BlÀtter sind dem Original entsprechend randbeschnitten.
Kommentar: 1 Band (100 Seiten) von K. Holter
Sprache: Deutsch

Der Kommentarband mit 100 Seiten fĂŒhrt Sie in die Welt Kaiser Karls des Großen ein und erlĂ€utert ausfĂŒhrlich den prachtvollen Buchschmuck.
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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