Aratea
Die Aratea ist ein astronomisches Lehrbuch, das sich an dem antiken Vorbild des Textes Phaenomena des Dichters Aratos von Soloi orientiert. Das Werk umfasst 200 Seiten mit 39 großen Abbildungen, die die Planeten, Himmelserscheinungen und Wetterzeichen erklären. Wie in den Phaenomena dienen dem Autor der Aratea die Figuren und Formen der antiken griechischen Mythologie als Grundlage seiner Astronomie. Schimmerndes Blattgold kontrastiert mit dunkelblauen Hintergründen in den Miniaturen, die nach antiken Vorbildern entstanden und von außergewöhnlicher Qualität sind. Das Werk ist ein Meilenstein sowohl der Miniaturmalerei als auch der Astronomie und Astrologie, der sich über die Jahrhunderte hinweg großer Beliebtheit erfreute, wie die zahlreichen Übersetzungen belegen. Es wurde von Ludwig dem Frommen, Sohn und Erbe Kaiser Karls des Großen und gelehrter Mäzen der Künste und Wissenschaften, in Auftrag gegeben, höchstwahrscheinlich als Geschenk für seine Frau Judith.
Aratea
Die Aratea ist eine Lehrschrift der Astronomie, die sich am antiken Vorbild der Schrift Phainomena des Dichters Aratos von Soloi orientiert. Das Werk umfasst 200 Seiten mit 39 großen Illustrationen, die die Planeten, Himmelserscheinungen und Wetterzeichen erklären. Wie in den Phainomena dienten dem Verfasser der Aratea die Gestalten und Figuren der antiken griechischen Mythologie als Grundlage seiner Astronomie. Das Werk ist ein Meilenstein der Lehre von den Sternen und genoss über die Jahrhunderte hinweg größte Beliebtheit, was die mehrfachen Übersetzungen der Schrift belegen.
Ein Werk mit Geschichte
Die Aratea entstand im neunten Jahrhundert unter Kaiser Ludwig dem Frommen. Sie wurde vermutlich von dessen zweiter Ehefrau Judith in Auftrag gegeben, die als große Förderin der Künste und Wissenschaften bekannt war. Das Werk wurde zunächst vom römischen Feldherr Caesar Claudius Germanicus ins Lateinische übersetzt und im 13. Jahrhundert in gotischer Schrift kopiert. Zu dieser Zeit befand der Codex sich wohl in der nordfranzösischen Abtei Saint-Bertin. Im 16. Jahrhundert erwarb der belgische Humanist Jakob Susius die Handschrift, später ging sie über an den Philosophen Hugo Grotius und anschließend an Königin Christina von Schweden. Diese überließ die Schrift ihrem Bibliothekar Isaac Vossius, mit dessen Nachlass sie 1690 an die Leidener Universitätsbibliothek gelangte, wo sie sich noch heute befindet.
Nicht nur künstlerisch, sondern auch im praktischen Gebrauch äußerst wertvoll
Die außerordentlich schön gestalteten Malereien und der Text der Aratea machten die Handschrift nicht nur zum Schmuckstück der Bibliotheken ihrer Besitzer, sondern hatten durchaus einen praktischen Zweck. Am Ende der Antike und im frühen Mittelalter dienten die Sternbilder des Nachthimmels den Menschen als Wegweiser, zeigten die Tageszeiten und Wechsel der Jahreszeiten an und halfen bei der Vorhersage des Wetters. Somit war das Schriftstück ein praktischer Ratgeber für Seefahrer und auch für seine Leser zu Lande.
Ein Meilenstein der Buchmalerei
Die 39 ganzseitigen, leuchtend rot umrahmten Miniaturen wurden von einem außergewöhnlich talentierten, leider namentlich nicht bekannten Buchmaler angefertigt. Der Künstler wählte ein tiefes Dunkelblau als Hintergrund seiner Illustrationen aus und benutzte für seine Darstellungen der Sternbilder feinstes Blattgold. Je nach Lichteinfall kann man die Sterne zum Leuchten bringen, so gelang dem Maler ein realitätsgetreues Abbild eines klaren Nachthimmels. Die Darstellungen der lebenden Figuren nach antiken Vorbildern sind kraftvoll und lebendig. Kaum einem anderen Maler gelang es zu jener Zeit, mit so wenigen Mitteln eine solche künstlerische Raffinesse zu erlangen. Der Text der Aratea befindet sich auf separaten Seiten des Codex, um die prachtvollen Malereien nicht zu unterbrechen. Diese fast schon bahnbrechende Technik der Buchmalerei wurde hier erstmalig verwendet.
Kodikologie
- Umfang / Format
- 200 Seiten / 22,5 × 20,0 cm
- Herkunft
- Deutschland
- Datum
- Nach 825
- Epoche
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 39 ganzseitige Miniaturen
- Auftraggeber
- Ludwig der Fromme (reg. 813/814–840) und seine Frau Judith (ca. 800–843)
- Vorbesitzer
- Abtei Saint-Bertin (Frankreich)
Jacob Susius (Ghent)
Hugo Grotius
Königin Christina von Schweden
Isaak Voss
Aratea
Löwe
Auch wenn die golden leuchtenden Sterne nicht ganz das Sternbild Löwe abbilden, ist diese karolingische Miniatur des Sternzeichens eine überraschend genaue Darstellung eines männlichen Löwen. Ein näherer Blick auf Kopf und Rumpf lässt subtile Pinselstriche erkennen, die natürliche Körperkonturen und eine realistische Mähne erzeugen. Mit ausgestreckten Krallen werden die Pfoten ähnlich detailliert dargestellt. Der Künstler muss entweder nach äußerst genauen Modellen gearbeitet haben oder vielleicht sogar einmal selbst einen Löwen in einer Menagerie gesehen haben.

Aratea
Ophiuchus, Serpens & Scorpius
Diese Miniaturen scheinen Kopien eines spätantiken Manuskripts zu sein. Sie sind ein Beweis dafür, dass das 9. Jahrhundert kein dunkles Zeitalter war, sondern eine Epoche, die die Tradition der Antike fortsetzte und weitertrug. Die Abbildung ist eine figürliche Darstellung des Ophiuchus (griechisch für "Schlangenträger"), der wahrscheinlich den Gott der Heilkunst Asklepios darstellen soll.
Der tiefblaue Hintergrund der Miniatur ermöglicht den Kontrast des rot-orangefarbenen Rahmens und der Figur sowie des Blattgoldes, mit dem die Positionen der einzelnen Sterne der beiden Sternbilder angezeigt werden. Die männliche Figur, die auf dem Sternzeichen Skorpion steht, zeichnet sich durch anatomische Genauigkeit und gut entwickelte Muskeln in Waden, Gesäß und Rücken aus. Trotz seiner Schlichtheit ist es ein faszinierendes Bild.

#1 Aratea
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