Testament des Ferdinand Columbus

Testament des Ferdinand Columbus – Testimonio Compañía Editorial – Legajo 4o de 1539 – Archivo Histórico Provincial de Sevilla (Sevilla, Spanien)

Spanien — 1539

Die Sorgen eines humanistischen Bibliophilen um seine reichhaltige Bibliothek: Der Letzte Wille des Sohnes von Christoph Kolumbus mit sorgfältigen Anweisungen zur Pflege und Erhaltung seiner einzigartigen Büchersammlung

  1. Ferdinand Kolumbus (1488–1539), der Sohn des großen Forschers, erhielt eine humanistische Ausbildung am spanischen Königshof

  2. Er war selbst einer der größten und kritischsten Bibliothekare und Buchsammler des 16. Jahrhunderts

  3. Sein letzte Wille regelt sorgfältig die zukünftige Pflege seiner Bibliothek

Testament des Ferdinand Columbus

Legajo 4o de 1539 Archivo Histórico Provincial de Sevilla (Sevilla, Spanien)
  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Testament des Ferdinand Columbus

Ferdinand Kolumbus, der zweite, uneheliche Sohn von Christoph Kolumbus, ist nicht nur wegen seines berühmten und historisch so bedeutenden Vaters bekannt. Er selbst war einer der größten und wichtigsten Bibliophilen und Büchersammler des 16. Jahrhunderts. Als Sohn des großen Entdeckers der Neuen Welt genoss Ferdinand Kolumbus eine umfangreiche Bildung am spanischen Königshof und wurde so zu einem wahren Humanisten. Diese Begeisterung für Bildung und Wissen drückt sich besonders gut in seiner berühmten Bibliothek aus. Dieser seiner Sammlung widmet Ferdinand Kolumbus deshalb auch den Großteil seines letzten Willens, in dem der weitere Verbleib und die Erhaltung der Bibliothek detailliert und vorsorglich geregelt werden. Die Bibliothek des Ferdinand Kolumbus wird heute als sogenannte Biblioteca Colombina von der Kathedrale von Sevilla verwaltet. Das Testament eines wahren Bibliophilen!

Testament des Ferdinand Kolumbus

Ferdinand Kolumbus, der zweite, uneheliche Sohn von Christoph Kolumbus, ist nicht nur wegen seines berühmten und historisch so bedeutenden Vaters bekannt. Er selbst war einer der größten und wichtigsten Bibliophilen und Büchersammler des 16. Jahrhunderts. Als Sohn des großen Entdeckers der Neuen Welt genoss Ferdinand Kolumbus eine umfangreiche Bildung am spanischen Königshof und wurde so zu einem wahren Humanisten. Diese Begeisterung für Bildung und Wissen drückt sich besonders gut in seiner berühmten Bibliothek aus. Dieser seiner Sammlung widmet Ferdinand Kolumbus deshalb auch den Großteil seines letzten Willens, in dem der weitere Verbleib und die Erhaltung der Bibliothek detailliert und vorsorglich geregelt werden. Die Bibliothek des Ferdinand Kolumbus wird heute als sogenannte Biblioteca Colombina von der Kathedrale von Sevilla verwaltet. Das Testament eines wahren Bibliophilen!

Eine historische Persönlichkeit

Ferdinand Kolumbus (1488–1539) war der zweite Sohn von Christoph Kolumbus. Er war das Ergebnis der unehelichen Verbindung von Kolumbus und seiner Geliebten und Lebensgefährtin in Córdoba, Beatriz Enríquez de Arana. Mit Beatriz verband den bedeutenden Entdecker Amerikas eine enge Beziehung, die jedoch nie in einer Heirat manifestiert wurde. Ferdinand, im Spanischen Hernán Colón genannt, war als Kind als Page am Hof der Katholischen Könige tätig. Zusammen mit seinem Halbbruder Diego, Kolumbus erstem Sohn, kam er dort in den Genuss einer umfassenden Bildung. So erfuhr Ferdinand seine öffentliche Legitimation trotz des Makels der unehelichen Abstammung. Er begleitete seinen Vater auf dessen vierter Entdeckungsfahrt und unternahm auch später viele weitere Reisen in die neue Welt und in ganz Europa. Unter Karl I. war Ferdinand als Kosmograph tätig, erfüllte unter anderem königliche Aufträge zur Erstellung etwa einer Weltkarte. Außerdem war er in die Nachverhandlungen zum Vertrag von Tordesillas maßgeblich verwickelt, wo es um die Gebietsansprüche zwischen Portugal und Spanien in der Neuen Welt ging.

Die berühmte Biblioteca Colombina

Seine Hauptbeschäftigung und seine große Liebe war jedoch das Sammeln von Büchern. Ferdinand gründete eine der bedeutendsten Bibliotheken seiner Zeit: seine Sammlung umfasste 15 000 Bücher. Diese umfangreichen Bestände trug der humanistisch gebildete Sammler aus vielen Quellen zusammen. Zum Teil handelte es sich so beispielsweise um Geschenke bedeutender Geistesgrößen seiner Zeit. Als einer der ersten Sammler erkannte Ferdinand Kolumbus zudem die zukunftsweisende Bedeutung von Inkunabeln. Die Sammlung wurde von Ferdinand Kolumbus sehr wissenschaftlich und professionell verwaltet. Er hatte unter anderem mehrere Bibliothekare angestellt, die sich um die Sammlung kümmerten.

Das Testament eines Bücherliebhabers

Bereits vor seinem Tod am 12. Juli 1539 in Sevilla hatte Ferdinand Kolumbus für seine geliebte und berühmte Bibliothek Sorge getragen. In seinem Testament verfügte Ferdinand Kolumbus, dass seine Bibliothek weiter bestehen und erweitert werden sollte. Das Testament kann in zwei Teilen gesehen werden: der erste Teil ist ein klassisches Testament, mit Notizen zum gewünschten Grab und zum Ablauf des Begräbnisses, an Familie und Bedienstete gerichtet. Der zweite Teil dagegen beschäftigt sich einzig und allein mit dem weiteren Verbleib und der Fortführung der grandiosen und berühmten Bibliothek des Ferdinand Kolumbus.

Ein bedeutender Schatz: Testament und Sammlung

Die Bücher waren Ferdinands einzige und größte Sorge und sein größter Schatz und wichtigster Besitz. In seinem letzten Willen bestimmt er, dass der Erbe der Bücher diese nur in Verwahrung nimmt. Das finanzielle Erbe sollte einzig und allein zum Ankauf neuer Bücher und zur Erweiterung der Bibliothek, zu ihrer Verwaltung und Aufbewahrung verwendet werden. Diese Auflage sollte durch einen vom Verwahrer der Sammlung ernannten Inspektor überprüft werden. Außerdem gibt Ferdinand genaue Vorschriften zur Anordnung und Aufbewahrung der Bücher und macht detaillierte Vorgaben für den zukünftigen Ankauf neuer Bücher. Schließlich wird ein gewisser Juan Pérez zum Bibliothekar ernannt, der für ein Gehalt von 60 Dukaten jeden Tag fünf Stunden in der Sammlung arbeiten sollte.
Diese genauen und ausführlichen Angaben lassen Ferdinand Kolumbus große Liebe zu den Büchern eindringlich nachvollziehen und sind für Bücherliebhaber und historisch interessierte Leser noch heute ein eindrucksvolles Zeugnis des 16. Jahrhunderts.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Testament of Ferdinand Columbus
Ferdinand Columbus Last Will
Testamento de Hernando Colón
Umfang / Format
50 Seiten / 32,8 × 23,0 cm
Herkunft
Spanien
Datum
1539
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Testament des Ferdinand Columbus – Testimonio Compañía Editorial – Legajo 4o de 1539 – Archivo Histórico Provincial de Sevilla (Sevilla, Spanien)
Testimonio Compañía Editorial – Madrid, 1993
Limitierung: 980 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Testamento de Hernando Colón

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Testimonio Compañía Editorial – Madrid, 1993
Limitierung: 980 Exemplare
Einband: Leder. Alle Blätter sind originalgetreu randbeschnitten. Präsentiert in einer grauen Samtkassette mit dem Kommentarband.
Kommentar: 1 Band von José Manuel Ruiz Asencio
Sprache: Spanisch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
€€ (1.000€ - 3.000€)
Ausgabe bei uns verfügbar
Preis: Hier anmelden!
Das könnte Sie auch interessieren:
Les Chroniques de Jherusalem Abrégées – Scriptorium – Cod. 2533 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Les Chroniques de Jherusalem Abrégées
Burgund (Frankreich) – Um 1450

Eine Prachthandschrift im seltenen, panoramaartigen Querformat: Die Geschichte der Kreuzzüge in beeindruckenden Miniaturen für Herzog Philipp den Guten

Erfahren Sie mehr
Schedelsche Weltchronik – Pytheas Books – Herzogin Anna Amalia Bibliothek (Weimar, Deutschland)
Schedelsche Weltchronik
Nürnberg (Deutschland) – 1493

Das berühmte Mammutwerk der jungen Kunst des Buchdrucks: Prachtvolle und realistische Stadtansichten im größten und bedeutendsten Projekt der frühen Neuzeit

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag