Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull

Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull – Millennium Liber – F-129 – Biblioteca Diocesana de Mallorca (Palma de Mallorca, Spanien)

Colegio de la Sapiencia, Mallorca (Spanien) — Erstes Viertel des 14. Jahrhunderts

Einblicke in die Gedankenwelt eines viel gereisten, christlichen Gelehrten des 13. Jahrhunderts: Ramon Llulls grundlegendes Werk von der Liebe zwischen Gott und seinen Gläubigen in katalanischer Sprache

  1. Ramon Llull (ca. 1232 – ca. 1315) behandelt die Liebe zwischen Gott und den Gläubigen aus christlicher Sicht

  2. Llull war ein Gelehrter im Dienst von Jakob II. von Aragon (1267–1327), lehrte an der Sorbonne und bereiste die arabische Welt

  3. Das Exemplar stammt aus dem 14. Jahrhundert und gehört zu den direktesten Textzeugen des katalanischen Werkes

Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull

Gottes- und Nächstenliebe und ihre Verbindung zum Wissen sind die Grundpfeiler dieses theologisch-philosophischen Werkes von Ramon Llull, einem der bedeutendsten Gelehrten im Spanien des 13. Und frühen 14. Jahrhunderts. In einer historisch wertvollen Handschrift aus dem 14. Jahrhundert wird dieses einflussreiche Werk in katalanischer Sprache für die Nachwelt überliefert und gewährt bis heute Einblick in die spannende Gedankenwelt des Ramon Llull!

Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull

Ramon Llull (1232–1316) ist einer der bedeutendsten spanischen Philosophen des Mittelalters. Geboren auf der Baleareninsel Mallorca, stammte Llull aus einer adligen Familie mit besten Beziehungen zum Königshof. Ramon Llull führte zunächst ein weltliches Leben und betätigte sich als Dichter. Im Jahr 1232 erfuhr er eine Vision des gekreuzigten Christus, was sein Leben fortan stark christlich prägte. Als berühmter Gelehrter stand Ramon Llull unter anderem in den Diensten Jakobs II., lehrte an der Sorbonne und unternahm zahlreiche Reisen in die arabische Welt, was ihn zu einem Begründer der westlichen Orientalistik machte. Llull wurde vom Volk als Märtyrer verehrt, da er nach einer Steinigung in Algerien verstarb, wo er als Missionar tätig war.

Der Baum der Liebesphilosophie

Ramon Llull hinterließ ein großes literarisch-philosophisches Werk. Eine seiner Schriften entstand im Jahr 1289 während seines zweiten Aufenthalts in Paris. Sie trägt den lateinischen Titel Arbor philosophiae amoris, der Baum der Liebesphilosophie. Dieses Werk beschäftigt sich mit dem Thema der Liebe aus christlicher Sicht, der Liebe zwischen Gott und dem Gläubigen. Ein weiterer wichtiger Punkt im Baum der Liebesphilosophie ist die Verbindung von Wissen und Liebe. Diese theologisch orientierten Gedanken seiner Philosophie hielt Llull hier auf wunderbare Weise fest.

Ein Baum und seine Elemente

Ramon Llull orientierte seine Schrift an der Metapher des Baumes und seiner Bestandteile. So ist das Werk entsprechend den Wurzeln, dem Stamm, Ästen, Zweigen, Blättern, Blüten und Früchten in sieben Kapitel eingeteilt, die wiederum jeweils in drei Unterabschnitte geteilt sind. So enthält der Baum der Liebesphilosophie philosophisch-theologische Abschnitte, Sprichwörter und romanhafte Darstellungen zum Thema der Gottes- und Nächstenliebe und der Verbindung des Weges des Wissens mit dem Weg der Liebe.

Die kostbare katalanische Handschrift

In der Biblioteca Diocesana von Palma de Mallorca wird eine kostbare Handschrift dieses Werkes aufbewahrt. Entstanden im 14. Jahrhundert, gehört sie zu den unmittelbarsten Textzeugen des Werkes in katalanischer Sprache. Die Handschrift enthält neben dem Text sieben wunderschöne großformatige Bildseiten mit den Darstellungen von schematischen Bäumen und figurative Illustrationen. Und auch der Text ist aufwändig mit wunderschönen bunten Initialen gestaltet.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Arbre de Filosofia de Amor de Ramon Llull
Ramon Llull's Tree of the Philosophy of Love
Umfang / Format
113 Seiten / 24,0 × 18,2 cm
Herkunft
Spanien
Datum
Erstes Viertel des 14. Jahrhunderts
Stil
Schrift
Gotische Textualis Rotunda
Buchschmuck
6 ganzseitige Miniaturen des Baumes der Philosophie der Liebe
Inhalt
3 Werke Ramón Llulls: Arbol de Filosofia (pp. 1-49), Canto de Ramon (pp. 49-50) und Libro del gentil y los tres sabios (pp. 51-113)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull – Millennium Liber – F-129 – Biblioteca Diocesana de Mallorca (Palma de Mallorca, Spanien)
Millennium Liber – Madrid, 2014
Limitierung: 550 Exemplare
Detailbild

Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull

R-Initiale

Obwohl sie extrem teuer waren, waren rote und blaue Tinte für die Anfertigung von Initialen in gotischen Manuskripten sehr beliebt. Der Künstler hat hier einen wunderbar gemusterten Hintergrund geschaffen, aber ein Großteil der blauen Tinte ist verblasst, so dass der Rahmen unvollständig geblieben ist. Ein menschliches Gesicht scheint Teil des Randdekors gewesen zu sein, ist aber durch einen Fleck verdunkelt. Die verschlungene R-Initiale ist Teil des Incipits auf der ersten Seite des Manuskripts und erscheint gegenüber dem allegorischen Baum, von dem das Werk auch seinen Namen erhalten hat.

Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull – Millennium Liber – F-129 – Biblioteca Diocesana de Mallorca (Palma de Mallorca, Spanien)
Einzelseite

Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull

Baum der Philosophie der Liebe

Dies ist die Miniatur, nach der die Handschrift benannt ist und die ihre zentralen Themen und ihre Struktur veranschaulicht. In der Nähe des obersten Blattes mit der Aufschrift Deus sitzt ganz oben auf der Seite der französische Königshof, für dessen Gebrauch Ramon Llulls Werk auch bestimmt war. Trotz der zeitbedingten Abnutzung lässt sich immer noch die hohe künstlerische Qualität des Bildes erkennen, insbesondere an seinen Figuren.

Unten am Baumstamm steht Llull selbst einer Dame gegenüber, die als allegorische Figur die Philosophie der Liebe darstellt. Die Dame beschwert sich, dass sie weniger Anhänger habe als ihre Schwester, die Philosophie des Wissens. Llull, der sich Wissen ohne Liebe nicht vorstellen kann, verpflichtet sich daher, Wissenschaft und Liebe in einer einzigen Abhandlung zu vereinen, die die beiden bereits in Händen halten.

Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull – Millennium Liber – F-129 – Biblioteca Diocesana de Mallorca (Palma de Mallorca, Spanien)
Faksimile-Editionen

#1 Arbre de Filosofia de Amor de Ramon Llull

Millennium Liber – Madrid, 2014
Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull – Millennium Liber – F-129 – Biblioteca Diocesana de Mallorca (Palma de Mallorca, Spanien)
Baum der Philosophie der Liebe von Ramon Llull – Millennium Liber – F-129 – Biblioteca Diocesana de Mallorca (Palma de Mallorca, Spanien) Copyright Bildmaterial: Ziereis Faksimiles

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Millennium Liber – Madrid, 2014
Limitierung: 550 Exemplare
Einband: Weißes Leder, dieses geprägt mit Darstellungen des Baums der Liebe.
Kommentar: 1 Band von Albert Soler
Sprachen: Spanisch, Katalanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Dante Alighieri - Göttliche Komödie des Alfons von Aragon – Franco Cosimo Panini Editore – Yates Thompson MS 36 – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
Dante Alighieri - Göttliche Komödie des Alfons von Aragon
Wohl Siena / Toskana (Italien) – 1444–1450

Wegweisende Poesie für den König von Aragon und Neapel: Die einzige erhaltene Abschrift von Dantes Göttlicher Komödie mit durchweg opulenter Bildausstattung, beauftragt von Alfons dem Großmütigen

Erfahren Sie mehr
Hamza-Nama – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Vol. LII/1
Vol. LII/2 – Österreichisches Museum für angewandte Kunst (Wien, Österreich) / Victoria and Albert Museum (London, Vereinigtes Königreich)
Hamza-Nama
Indien – Vor 1579

Das Heldenepos über den persischen Rebellenführer Hama und ein indischer Kunstschatz ersten Ranges: 140 meisterhafte Miniaturen über das Leben unter dem Mogul-Kaiser Akbar (1542–1605)

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag