Majestätische Engel und furchterregende Monster der Apokalypse: Eine Beatus-Handschrift mit turbulenter Besitzgeschichte und einzigartiger Malerei
Beatus von Liébana - Codex von Navarra
Navarra (Spanien) — 11. Jahrhundert

Beatus von Liébana - Codex von Navarra
Navarra (Spanien) — 11. Jahrhundert
Die Begehrtheit dieses Beatus-Manuskripts wird durch eine reiche Eigentümergeschichte belegt
Die Malerei der Handschrift ist einzigartig: Engel, Monster, menschliche und phantastische Figuren
Dieses Werk aus dem 12. Jahrhundert ist heute ein Schatz der Bibliothèque nationale de France in Paris

Beatus von Liébana - Codex von Navarra
Die Fünfte Posaune
Unter dem Kommando ihres Königs, des Engels Abbadon, startet eine Armee von Heuschreckenmischwesen einen Angriff auf die Menschheit. „Und die Heuschrecken sehen aus wie Rosse, die zur Schlacht gerüstet sind; auf ihren Köpfen tragen sie etwas, das gold schimmernden Kränzen gleicht, und ihre Gesichter sind wie Gesichter von Menschen, ihr Haar ist wie Frauenhaar, ihr Gebiss wie ein Löwengebiss, ihre Brust wie ein eiserner Panzer; und das Rauschen ihrer Flügel ist wie das Dröhnen von Wagen, von vielen Pferden, die sich in die Schlacht stürzen.“ (Apk 9, 7-9)
Beatus von Liébana - Codex von Navarra
- Beatus of Liébana - Navarra Codex
Kurzbeschreibung
Der grandiose Navarra-Beatus ist ein herausragendes Exemplar der nordspanischen Beatus-Handschriften des 12. Jahrhunderts. Auf 64 der insgesamt 314 Seiten des Codex wird in beeindruckenden Miniaturen der berühmte Apokalypse-Kommentar des Beatus von Liébana aus dem späten 8. Jahrhundert illustriert. Mehrköpfige Wesen, Engel mit Posaunen und weitere phantastische und teils erschreckende Figuren und Wesen bevölkern diese Welt. Der Codex von Navarra ist ganz der spanischen Beatus-Tradition verbunden. Und neben der besonders schönen bildlichen Ausstattung ist auch die Geschichte der Handschrift eines der Merkmale, die sie zu etwas Besonderem machen!
Beatus von Liébana – Codex von Navarra
Der grandiose Navarra-Beatus ist ein herausragendes Exemplar der nordspanischen Beatus- Handschriften des 12. Jahrhunderts. Auf 64 der insgesamt 314 Seiten des Codex wird in beeindruckenden Miniaturen der berühmte Apokalypse-Kommentar des Beatus von Liébana aus dem späten 8. Jahrhundert illustriert. Mehrköpfige Wesen, Engel mit Posaunen und weitere phantastische und teils erschreckende Figuren und Wesen bevölkern diese Welt. Der Codex von Navarra ist ganz und gar der spanischen Beatus-Tradition verbunden. Und neben der besonders schönen bildlichen Ausstattung ist auch die Geschichte der Handschrift eines der Merkmale, die sie zu etwas Besonderem machen!
Der berühmte Autor des Kommantars
Beatus von Liébana (gestorben um 798) war ein bedeutender Theologe und Mönch in dem asturischen Kloster von San Martín de Liébana. Als bedeutender Gelehrter seiner Zeit ist er bis heute berühmt für sein Hauptwerk, einen Kommentar zur Apokalypse in zwölf Büchern. Die biblische Offenbarung des Johannes zum Ende der Welt bot mit ihren geheimnisvollen Figuren und erschreckenden Ereignissen zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten, die einer eingehenden Erklärung bedurften. Diese lieferte Beatus von Liébana in seinem erklärenden und deutenden Kommentar. Große Berühmtheit erlangte der Apokalypse-Kommentar des Beatus vor allem durch die zahlreichen - meist nordspanischen - Handschriften, in denen er vom 10. bis 13. Jahrhundert festgehalten und illustriert wurde. Diese großformatigen und reich ausgestatteten Codices bildeten ein eigenes Genre der Buchmalerei, die sogenannten Beatus-Handschriften.
Künstlerische Ausstattung von höchster Qualität
Der Codex Ms. Nouv. Acq. Lat. 1366 der Bibliothèque nationale de France in Paris wurde als sogenannter Navarra-Beatus berühmt. In 36 Miniaturen präsentieren sich hier wunderschöne Illustrationen voller Leuchtkraft und Magie. Sowohl die wunderschöne karolingische Schrift mit kreativ gestalteten Initialen als auch die qualitätvollen Miniaturen sind stilistisch eindeutig nach Spanien zu verorten, und auch das typische Bildprogramm ist der spanischen Beatus-Tradition eng verbunden. Der Codex wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Navarra gefertigt, vermutlich in Astorga in der Region La Rioja, da auf diesen Ort in der mappa mundi, der doppelseitigen Weltkarte der Handschrift, besonders explizit verwiesen wird.
Detaillierte und geheimnisvolle Aspekte der Geschichte
Die genaue Provenienz des Navarra-Beatus ist bis heute ein Geheimnis. Laut dem Jesuitenpater José Moret existierte in der Bibliothek der Kathedrale von Navarra im 17. Jahrhundert ein prachtvoller Beatus-Codex. Diese kann als die heute in Paris verwahrte Handschrift identifiziert werden. Im Einband des Codex ist außerdem ein spannendes Dokument aus dem Jahr 1389 eingebunden, das König Karl III. von Navarra (1361–1425) an den Bischof von Dax, Juan Bauses, und den Prior von Roncesvalles, Miguel de Taver, richtete. Auch so lassen sich Rückschlüsse auf die Geschichte der Handschrift ziehen. Der Beatus von Navarra gelangte dann über einen Buchhändler nach Lyon, durch einen weiteren Händler nach Mailand und schließlich nach Paris, wo er im Jahr 1879 von der Bibliothèque Nationale angekauft wurde. Der Navarra-Beatus ist eines der besonders schönen Exemplare dieser Jahrhunderte alten Beatus-Tradition!
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Beatus of Liébana - Navarra Codex
- Umfang / Format
- 314 Seiten / 34,5 × 23,5 cm
- Herkunft
- Navarra (Spanien)
- Datum
- 11. Jahrhundert
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 63 Miniaturen
- Künstler / Schule
- Autor: Beatus von Liébana (gestorben nach 798)
- Vorbesitzer
- Karl III. von Navarra
Jean Bauses
Dombibliothek Pamplona

Beatus von Liébana - Codex von Navarra
Die Vision des Johannes und seine Beauftragung
„Am Tag des Herrn wurde ich vom Geist ergriffen und hörte hinter mir eine Stimme, laut wie eine Posaune. Sie sprach: Schreib das, was du siehst, in ein Buch und schick es an die sieben Gemeinden: nach Ephesus, nach Smyrna, nach Pergamon, nach Thyatira, nach Sardes, nach Philadelphia und nach Laodizea.“ (Offb 1, 10–11)
Christus erscheint vor Johannes mit einem Schwert im Mund. Er steht zwischen sieben Leuchtern, die die sieben Gemeinden Kleinasiens repräsentieren, und hält sieben Sterne, die für die sieben Engel stehen, die über diese Gemeinden wachen. Johannes steht gebeugt vor ihm und nimmt den Auftrag in einer für die spanische Beatus-Tradition typischen Szene an: satte Rot- und Purpurtöne, die dann noch mit Blattgold hervorgehoben werden.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Beatus von Liébana - Codex von Navarra“
Beato de Liébana - Códice de Navarra
- Verlag
- Millennium Liber – Madrid, 2007
- Limitierung
- 995 Exemplare
- Einband
- Ledereinband über Holzdeckeln mit Nieten und zwei Buchschließen
- Kommentar
-
1 Band von Elisa Ruiz García, Soledad De Silva y Verástegui und Marie-Pierre Laffitte
Sprachen: Spanisch, Französisch, Italienisch (Zusammenfassung) - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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