Grandes Heures du Duc de Berry
Die Grandes Heures du Duc de Berry stellen ein besonderes Schmuckstück aus der grandiosen Sammlung des wohl bedeutendsten Kunstmäzens des Mittelalters dar. Jean de Berry (1340–1416), Bruder des französischen Königs Karl V. (1338–1380), beauftragte einige der virtuosesten Buchmaler seiner Zeit mit der opulenten Illumination eines kostbaren Stundenbuchs in ungewöhnlich großem Format, darunter der Pariser Miniaturist Jacquemart de Hesdin (ca. 1355 – ca. 1414), der Bedford-Meister sowie der Boucicaut-Meister. In unzähligen qualitätvollen Miniaturen, ornamentalen Bordüren, historisierten Initialen und fantasievollen Drôlerien kommt der Luxus der über und über mit Gold geschmückten Handschrift zum Ausdruck. Auch der erhaltene, ursprüngliche Einband aus violettem Samt mit Goldschließen und Edelstein- und Perlenschmuck macht deutlich, dass es sich bei den Grandes Heures um eine der wertvollsten Handschriften der bedeutenden Sammlung des Herzogs Jean de Berry handelt.
Grandes Heures des Duc de Berry
Der Auftraggeber der Handschrift war der als bedeutender Sammler und Förderer der Kunst - insbesondere der Buchmalerei - bis heute berühmte Herzog Jean de Berry (1340–1416). Als Bruder des französischen Königs Karl V., Ludwigs von Anjou und Philipps von Burgund bewegte er sich in den höchsten adligen Kreisen seiner Zeit. Bekannt wurde er jedoch als einer der größten Mäzene der Geschichte. In seiner Kunstsammlung versammelte Jean de Berry die größten Namen seiner Zeit, und gab seine berühmten Stundenbücher, darunter die Très Belles Heures, die Petites Heures oder die grandiosen Très Riches Heures, bei eben diesen bedeutendsten Künstlern in Auftrag. Unter anderem waren die drei Brüder Limburg als Miniaturisten für ihn tätig. Der Duc de Berry lebte in unglaublichem Luxus und Reichtum, der besonders in seiner Sammlung von Kunst zum Ausdruck kam und ihn bis heute zu einer schillernden Figur der (Kunst-)Geschichte macht. In den Grandes Heures ist er in insgesamt fünf Porträts verewigt (unter anderem in der Menge der Auserwählten, die auf fol. 98 von Petrus an der Pforte zum Paradies empfangen werden.).
Als Künstler waren nur die Besten ihrer Zeit gut genug
Die Grandes Heures des Duc de Berry gelten als das wertvollste Buch seiner Sammlung. Die Handschrift wurde laut einer Inschrift im Jahr 1409 vollendet. Unter den beauftragten Künstlern fanden sich so große Namen wie Jacquemart de Hesdin oder der Bedford-Meister. Jacquemart de Hesdin (um 1355-um 1414) hatte für den Herzog schon die Petites Heures ausgestattet. Für die Grandes Heures gestaltete er die großen Miniaturseiten und einige kleinere Miniaturen. Neben ihm waren verschiedene weitere Künstler an der Handschrift beteiligt, etwa der sogenannten Pseudo-Jacquemart (der einen Großteil der Drolerien, kleinen Miniaturen und Initialen ausführte), der Bedford-Meister und der in Paris tätige Mazarin-Meister.
Eine grandiose künstlerische Ausstattung
Die 252 Seiten der Grandes Heures sind ausgestattet mit 212 Miniaturen, unzähligen großformatigen und historisierten Initialen, überall auftauchenden heraldischen Emblemen und Devisen des Herzogs und hunderten Drolerien mit Grotesken und Tierdarstellungen. Leider ist der Großteil der 17 ganzseitigen Miniaturen aus der Hand Jacquemart de Hesdins heute verloren (zu einem unbekannten Zeitpunkt der Handschrift entnommen). Einzig eine ganze Miniaturseite ist noch erhalten und wird heute im Louvre aufbewahrt. Sie präsentiert das grandiose Können dieses Meisters der Miniaturmalerei. Die Darstellung der Kreuztragung ist in einer wunderbaren perspektivischen Landschaft angelegt und stellt die Szene der Passion auf eindringliche Weise dar. Die Handschrift wird außerdem geschmückt von 24 Kalenderblättern mit unglaublich feinem, weitverzweigtem floralem Ornament-Rahmen und Miniaturen zu biblischen Allegorien, und 28 Miniaturen, die den Text illustrieren.
Eine fast königliche Pracht
Neben dieser prachtvoll mit reichlich Gold und leuchtenden Farben gestalteten künstlerischen Ausgestaltung der Handschrift verweist auch der originale Einband aus violettem Samt mit zwei Goldschließen, Rubin, Saphir und Perlen auf den Wert der Grandes Heures. Die Wertschätzung, die dem Buch schon immer entgegengebracht wurde, beweist unter anderem die Tatsache, dass die Grandes Heures nach dem Tod des Herzogs von Berry in die königliche Sammlung Karls VIII. von Frankreich gelangten. Bis heute gehört die Handschrift zu den bedeutendsten Zeugnissen der Buchmalerei des 15. Jahrhunderts.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Die Grandes Heures des Herzogs von Berry
Grandes Horas del duque de Berry
The Grandes Heures of the Duke of Berry
Grandes Heures Du Duc de Berry
Grandes Heures del duca di Berry
As Grandes Heures do duque de Berry - Umfang / Format
- 252 Seiten / 40,0 × 30,0 cm
- Herkunft
- Frankreich
- Datum
- 1407–1409
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Gotische Textualis
- Buchschmuck
- 212 Miniaturen, davon 41 großformatig, Hunderte historisierte Initialen, heraldische Embleme und unzählige Drôlerien
- Inhalt
- Stundengebete
- Auftraggeber
- Jean, Herzog von Berry (1340–1460)
- Künstler / Schule
- Jacquemart de Hesdin (um 1355 – um 1414)
Bedford-Meister
Boucicaut-Meister - Vorbesitzer
- Charlotte von Savoyen (1441–1483)
Karl VIII. von Frankreich (1470–1498)
Percy Moore Turner
Grandes Heures Du Duc de Berry
Johannes tauft Jesus
Trotz ihrer geringen Größe wurde diese Medaillon-Miniatur mit herausragender Kunstfertigkeit und Detailgenauigkeit geschaffen. Sie vereint die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer mit dem unmittelbar darauf folgenden Moment: „Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.“ (Mt 3, 16-17)
Grandes Heures Du Duc de Berry
Die Kreuztragung
Dies ist die einzige von Jacquemart de Hesdin erschaffene Miniatur, die vom Codex getrennt worden war und erfolgreich identifiziert werden konnte. Das Pergament wurde für die Ausstellung auf Leinwand geklebt. Im Gegensatz zu den Seiten, die im Codex geschützt geblieben waren, sind die zarteren Farben dieser Miniatur verblasst und die mit Silber verzierten Waffen, Helme und das Dach des Torhauses bis zur Schwärze nachgedunkelt.
Nichtsdestoweniger handelt es sich hier um eine meisterhafte Szene, die mehrere Episoden aus der Passion kombiniert und beispielhaft für den Stil der sogenannten Internationalen Gotik ist. Links von Christus sehen wir Maria und die heilige Veronika mit ihrem Schweißtuch, während Pontius Pilatus hinter ihm mit dem Hohepriester spricht. Im Hintergrund schließlich erhängt sich Judas und seine Seele wird von einem Dämon davongetragen.
#1 Grandes Horas del duque de Berry (Gold-Ausgabe)
Details zur Faksimile-Edition:
Sprachen: Spanisch, Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch
(über 10.000€)
#2 Grandes Horas del duque de Berry (Pergamenata-Ausgabe)
Details zur Faksimile-Edition:
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(7.000€ - 10.000€)
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