Ein Prachtwerk geschaffen vom berühmten Bedford-Meister und vom Meister der Münchner Legenda Aurea: 60 ganzseitige Miniaturen und mehr als 400 illustrierte Szenen für die Gräfin von Burgund
Sobieski-Stundenbuch
Paris (Frankreich) — um 1420

Sobieski-Stundenbuch
Paris (Frankreich) — um 1420
Ein Höhepunkt spätgotischer Buchmalerei, möglicherweise von Margarete von Burgund (1393–1441) in Auftrag gegeben
Sowohl der Fastolf-Meister als auch der Meister der Münchner Legenda Aurea und der berühmte Bedford-Meister haben ihren Beitrag hierzu geleistet
60 ganzseitige Miniaturen, mehr als 400 illustrierte Szenen, 66 großformatige und unzählige kleinere historisisierte Initialen

Sobieski-Stundenbuch
Vorbereitung der Kreuzigung
Auf dem Berg von Golgatha wird gezeigt, wie Christus auf seine Kreuzigung vorbereitet wird. Römische Legionäre ziehen ihm seine Kleider aus und legen seinen von der Geißelung geschundenen Körper bloß. Die beiden Räuber, die an der Seite Jesu gekreuzigt werden, erwarten ihr Schicksal in weißen Hemden, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Ein Mann steht untätig mit einer Leiter bereit, während Nägel in die Hände und Füße des Erlösers getrieben werden, und ein anderer gräbt ein Loch, in dem das Kreuz errichtet werden soll.
Sobieski-Stundenbuch
- Sobieski Hours
- Heures Sobieski
Kurzbeschreibung
Das atemberaubende Sobieski-Stundenbuch gab Margarete von Burgund (1393–1441) um 1420 in Auftrag. Es handelte sich vermutlich um ein Hochzeitsgeschenk für ihre Ehe mit Arthur III. (1393–1458), Herzog der Bretagne. Auf 468 Seiten versammelt dieser Höhepunkt der Pariser Buchmalerei 60 ganzseitige Miniaturen, mehr als 400 dargestellte Szenen sowie 60 großformatige und unzählige kleinere Prachtinitialen, welche die Gebete zur privaten Andacht dekorieren. Da eine solch umfangreiche Ausstattung für einen einzigen Künstler kaum zu bewältigen gewesen wäre, leisteten neben dem Bedford-Meister auch der Fastolf-Meister und der Meister der Münchner Legenda Aurea einen entscheidenden Beitrag zur Illuminierung. Über einen längeren Zeitraum arbeiteten die führenden Miniaturmaler der Zeit an diesen harmonischen Darstellungen mit ihren bemerkenswerten Panoramen aus zauberhaften Landschaften und erfinderischen Architekturen.
Das Sobieski-Stundenbuch
Mit dem Sobieski-Stundenbuch gab Margarete von Burgund (1393–1441) um 1420 einen Höhepunkt der spätgotischen Buchillumination in Auftrag. Es ist davon auszugehen, dass es sich um ein Hochzeitsgeschenk für ihre Ehe mit Arthur III. (1393–1458), dem Herzog der Bretagne handelte. Die 468 Seiten der Pergamenthandschrift enthalten französische und lateinische Gebete zur privaten Andacht, die von unglaublichen 60 ganzseitigen Miniaturen, mehr als 400 dargestellten Szenen sowie 60 großformatigen und unzähligen kleineren Prachtinitialen ergänzt werden. Da diese imposante Menge an Illuminationen nicht von einem einzelnen Künstler hätte bewältigt werden können, arbeiteten drei führende Meister der Zeit über einen längeren Zeitraum an der aufwändigen Gestaltung.
Viele helfende Hände
Eine große Anzahl an Miniaturen ist auf den bekannten Bedford-Meister zurückzuführen, der zwischen 1405 und 1465 in Paris wirkte. Da er unmöglich alle Darstellungen malen konnte, gab er Kompositionen an seine Assistenten weiter oder überreichte ihnen Modelle. Weiterhin leisteten der Fastolf-Meister und der Meister der Münchner Legenda Aurea einen ebenso bedeutenden Beitrag zur Dekoration. Ersterer arbeitete in Paris und der Normandie, ebenso wie der Zweite, dessen Tätigkeit in Paris sich zwischen 1430 und 1440 nachweisen lässt. Obwohl er ein Anhänger des Bedford-Meisters war, entwickelte er seinen ganz eigenen auffälligen Stil.
Eine mittelalterliche Bildergeschichte
Es ist verblüffend mit welcher Liebe zum Detail die prächtigen Miniaturen gemalt wurden. An den abwechslungsreichen Figuren mit individuellen Ausdrücken finden sich sorgfältig modellierte Draperien. Zudem genügt es dem Bedford-Meister nicht lediglich das biblische Ereignis zu schildern. Er erzählt mit seiner künstlerischen Virtuosität direkt eine ganze Geschichte. Die Erzählungen beginnen jeweils oben links und entfalten sich im Uhrzeigersinn um ein zentrales Motiv. Unterscheiden lässt sich bei diesen narrativen Kompositionen zwischen zwei Arten: Die Eine besitzt eine Gesamtperspektive, bei der sich alle Szenen in einem einheitlichen Rahmen bewegen, der aus idyllischen Panoramen mit paradiesischen Landschaften und königlichen Architekturen bestehen kann. Die Andere tritt häufig in spätere Abschnitten des Stundenbuches auf und erzählt die Geschichte in sechs bis neun Einzelszenen, deren Felder von einem goldenen Rahmen umgeben sind.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Sobieski Hours
Heures Sobieski - Umfang / Format
- 468 Seiten / 28,6 x 19,7 cm
- Herkunft
- Paris (Frankreich)
- Datum
- um 1420
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 60 ganzseitige Miniaturen, mehr als 400 dargestellte Szenen und 66 großformatige, sowie unzählige kleinere Prachtinitialen
- Inhalt
- Stundenbuch mit Heiligenlegenden
- Auftraggeber
- Wahrscheinlich Margarete von Burgund, älteste Schwester des Burgunderherzogs Philipps des Guten
- Künstler / Schule
- Bedford Meister
Falstoff Meister
Meister der Münchner Legenda Aurea - Vorbesitzer
- Johann III. Sobieski, König von Polen
James Francis Edward Stuart
König Georg IV
Henry Benedict Stuart

Sobieski Hours
Februar: Holz hacken
Kunstvolle Kalenderseiten waren im Spätmittelalter ein häufiger Bestandteil illuminierter Stundenbücher. Neben ihrer praktischen Anwendung sind sie mit sogenannten „Arbeiten des Monats“ dekoriert, die einen Einblick in den Alltag der entsprechenden Jahreszeit bieten. Der Text, die Abbildungen und der filigrane Rankenrand wurden alle mit den besten Farben und Blattgold erschaffen.
Der Februar war für mittelalterliche Bauern eine Zeit relativer Langeweile, da es nicht viel zu tun gab, außer die Tiere zu pflegen und vor der Kälte zu schützen. So sehen wir einen Mann, der einen Baum fällt, und einen anderen, der seine Füße am Feuer wohl in einem Holzschuppen wärmt. Er wird links von David und dem Zwillingssymbol flankiert und rechts von dem heiligen Apostel Andreas, der mit dem nach ihm benannten x-förmigen Kreuz abgebildet ist.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Sobieski-Stundenbuch“
Das Sobieski-Stundenbuch
- Verlag
- Quaternio Verlag Luzern – Luzern, 2016
- Limitierung
- 680 Exemplare
- Einband
- Originalgetreue Kopie des Einbandes in rotem Samt mit zwei goldenen Ziermedaillons, acht goldenen Zierecken und zwei goldenen Schließen Schuber aus Acrylglas
- Kommentar
-
1 Band von Jenny Stratford
Sprachen: Deutsch, Französisch, Englisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Neben den bekannten Besitzern und der außergewöhnlichen Kunstfertigkeit seiner Miniaturen zeichnen sich die Sobieski-Stunden durch die dynamischen und ansprechenden Erzählmethoden aus, die die für ihr Design verantwortlichen Meister einsetzen.
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