Cantigas de Santa Maria - Codex Florenz

Cantigas de Santa Maria - Codex Florenz – Edilan – Banco Rari 20 (formerly II,I,213) – Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze (Florenz, Italien)

Spanien — 13. Jahrhundert

Geschaffen für König Alfons den Weisen und mit 500 Miniaturen reich bebildert: Eine der größten Sammlungen von Liedern des Mittelalters mit interessanten Einblicken in die Arbeitsweise der Miniaturisten des 13. Jahrhunderts

  1. Gesammelt während der Herrschaft und wohl im Auftrag von König Alfons X. (1221–1284) und verfasst in Galizisch-Portugiesisch, einer der mittelalterlichen Sprachen der Iberischen Halbinsel

  2. Das Manuskript umfasst mehr als 500 Miniaturen mit einer Vielzahl typischer menschlicher Figuren des 13. Jahrhunderts in Spanien

  3. Während die meisten Miniaturen vollständig sind, bieten einige unvollständig gebliebenen Miniaturen wertvolle Einblicke in die damalige Arbeitsweise

Cantigas de Santa Maria - Codex Florenz

Regulärer Preis ohne Anmeldung (wie neu)3.190 
Noch günstiger bei Anmeldung!
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Cantigas de Santa Maria - Codex Florenz

Alfons X. der Weise (1221–1284) trägt seinen Beinamen mit vollem Recht: Er bemühte sich um universale Bildung für sich persönlich und förderte zugleich Kunst und Wissenschaft an seinem Hof in einem bewundernswerten Ausmaß. Ein Produkt seiner Leidenschaft für Bildung und Kultur ist die vorliegende Sammlung von 420 galizischen Gedichten, meist mit Notationslinien, die alle inhaltlich der Verehrung Marias dienen, deren Takt aber unterschiedlicher nicht sein könnten. Alfons gab nicht eine bloße Sammlung von Liedern in Auftrag, sondern ein bedeutungsvolles Kulturprojekt für Literatur, Musik und Kunst: Die Miniaturen geben technisch detailliert zeitgenössische Musikinstrumente wieder und gestalten zugleich auch Mimik und Körperhaltung der Musiker in lebendiger Kommunikation untereinander. Dass einige Miniaturen nicht ganz fertiggestellt werden konnten, erlaubt heute spannende Einblicke in den Arbeitsprozess mittelalterlicher Illuminatoren.

Lieder für die heilige Maria von Alfons dem Weisen

Alfonso X. von Kastilien (1221-1284) erhielt den Beinamen "der Weise", weil er einen der gelehrtesten und kosmopolitischsten Höfe im mittelalterlichen Europa förderte und zudem selbst ein Intellektueller war. Alfonso interessierte sich insbesondere für Wissenschaft, Astronomie und Astrologie und war auch ein produktiver Autor galizischer Poesie. Die Cantigas de Santa María oder "Gesänge der heiligen Maria" sind eines von zahlreichen von Alfonso in Auftrag gegebenen Werken, wobei viele Stücke auch von ihm selbst geschrieben worden sein könnten. Es besteht aus 420 Gedichten, die der Jungfrau Maria gewidmet sind, und ist eine der größten überlieferten Sammlungen mittelalterlicher monophoner Musik. Der Codex, der in der Biblioteca Nazionale Centrale in Florenz unter der Signatur MS b.r. 20 aufbewahrt wird, ist eine von insgesamt nur vier Handschriften, die das Werk bis heute bewahrt haben, und ist reich mit 500 erzählerischen Miniaturen illuminiert, die eine große Bandbreite menschlicher Typologie in Spanien während des 13. Jahrhunderts sichtbar machen.

Ein unvollständiges Meisterwerk

Dieses Manuskript sollte eine Fortsetzung von El Escorial Ms T.j.1 sein und ist ein faszinierendes "Werk im Entstehen": Während die meisten Miniaturen vollständig sind, gibt es viele faszinierende Beispiele von unvollständigen Gesichtern und Details, die einen wunderbaren Einblick in die Handschriftenproduktion geben. Es ist auf Galizisch-Portugiesisch geschrieben, was damals am kastilischen Hof en vogue war, und: Alfonso hatte einen Großteil seiner Jugend in Galizien verbracht. Die Handschrift wurde wahrscheinlich Anfang der 1280er Jahre erstellt und ist möglicherweise unvollendet geblieben, weil der König 1284 starb und sein Königreich im Bürgerkrieg zurückließ, wodurch die Handschrift keinen Auftraggeber mehr hatte.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Florence Cantigas de Santa María
Songs of Santa María by Alfonso X the Wise
Cantigas de Santa María de Alfonso X el Sabio
Lieder für die heilige Maria für Alfons den Weisen
El Codice de Florencia de las Cantigas de Alfonso X El Sabio
Umfang / Format
264 Seiten / 45,0 × 32,0 cm
Herkunft
Spanien
Datum
13. Jahrhundert
Stil
Genre
Buchschmuck
Mehr als 500 Abbildungen, einige davon unvollendet
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Cantigas de Santa Maria - Codex Florenz – Edilan – Banco Rari 20 (formerly II,I,213) – Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze (Florenz, Italien)
Edilan – Madrid, 1991
Limitierung: 1000 Exemplare
Detailbild

Cantigas de Santa Maria - Codex Florenz

Kopflose Tischgesellschaft

Obwohl diese kleine Miniatur eine kopflose Tischgesellschaft zu zeigen scheint, einschließlich eines Dieners und eines Musikers, ist sie ein hervorragendes Beispiel für eine Arbeit, die unerklärlicherweise plötzlich abgebrochen wurde. Zwar sind die Köpfe und Gesichter der Figuren in schwachen Bleistiftumrissen angedeutet, doch wurden sie nicht fertiggestellt, obwohl alle anderen Aspekte, einschließlich des Blattgoldes, ausgeführt wurden. Eine der Figuren führt sogar ihre Hand mit einem Bissen Brot zu ihrem nicht vorhandenen Mund.

Cantigas de Santa Maria - Codex Florenz – Edilan – Banco Rari 20 (formerly II,I,213) – Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze (Florenz, Italien)
Einzelseite

Cantigas de Santa Maria - Codex Florenz

Santa Maria de Terena

Diese Legende erzählt von einem Wunder, das ein Ehepaar aus Beja im heutigen Portugal erlebte. Obwohl der Vater zunächst enttäuscht war, dass er keinen Sohn und Erben bekam, akzeptierten er und seine Frau, dass dies Gottes Wille war. Nach einem Jahr machten sie sich mit anderen Pilgern auf den Weg nach Terena, das für die Wunder bekannt war, die dort geschahen.
Tragischerweise starb ihre Tochter, als sie nur noch einen Kilometer von Terena entfernt waren, und sie bereiteten sich darauf vor, sie am nächsten Tag auf dem Friedhof zu begraben. Während sie eine Begräbnismesse abhielten, wurde das Kind wieder zum Leben erweckt und begann zu weinen. Daraufhin waren alle Pilger von der Aufregung überwältigt und dankten der Heiligen Jungfrau. Diese sechs gotischen Miniaturen spiegeln wunderbar die Reihe der Ereignisse wider und wechseln mühelos zwischen Innen- und Außenszenen.

Cantigas de Santa Maria - Codex Florenz – Edilan – Banco Rari 20 (formerly II,I,213) – Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze (Florenz, Italien)
Faksimile-Editionen

#1 Cantigas de Santa María

Edilan – Madrid, 1991

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Edilan – Madrid, 1991
Limitierung: 1000 Exemplare
Einband: Braunes Leder mit Goldprägung. Eine Leinenkassette mit Wildlederrücken beherbergt das Faksimile, den Kommentarband und die Schallplatte.
Kommentar: 1 Band (206 Seiten) von Ana Domínguez Rodríguez und Agustín Santiago Luque
Sprache: Spanisch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Regulärer Preis ohne Anmeldung (wie neu)3.190 
Noch günstiger bei Anmeldung!
Das könnte Sie auch interessieren:
Musik für Heinrich VIII. - Königliches Chorbuch – The Folio Society – Royal MS 11 E XI – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
Musik für Heinrich VIII. - Königliches Chorbuch
Antwerpen (Belgien) – 1516

Das prächtige Geschenk eines niederländischen Kaufmanns an König Heinrich VIII.: Ein einzigartiges Werk der Renaissance-Musik für einen ihrer größten Förderer

Erfahren Sie mehr
Wolfgang Amadeus Mozart – Ave Verum Corpus – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Mus. Hs. 18.975/3 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Wolfgang Amadeus Mozart – Ave Verum Corpus
Baden (Österreich) – 1791

Geschrieben nur 6 Monate vor seinem frühen Tod und bis heute Bestandteil der katholischen Liturgie: Eine Motette von Mozart als "Kristallisation der klassischen Einfachheit und Größe"

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag