Codex aus Michoacán

Codex aus Michoacán – Testimonio Compañía Editorial – Ç.IV.5 – Real Biblioteca del Monasterio (San Lorenzo de El Escorial, Spanien)

Provinz von Mechuacan oder Michoacan (Mexiko) — 1539–1541

Die uralten Geschichte, Riten und Bräuche der Purépecha: Einblicke in die schon damals nahezu verlorene Kultur der größten Rivalen der Azteken im Westen Mexikos, verfasst von einem Franziskanermönch

  1. Der Franziskanermönch Jeronimo de Alcalá (1571–1632) schrieb über die Geschichte, Riten und Bräuche der Purépecha

  2. Dieser Codex bietet einen Einblick in die faszinierende Welt einer indigenen Volksgruppe im Westen Mexikos

  3. Sie lebten in Michoacán, einem Bundesstaat an der Westküste Mexikos, und waren mächtige Rivalen der Azteken

Codex aus Michoacán

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Beschreibung
Codex aus Michoacán

Die als Relacion de Michoacán bekannte Handschrift aus der Mitte des 16. Jahrhunderts ist ein einmaliges Zeugnis der Geschichte, Riten und Bräuche der Purépecha. Der Codex bietet Einblick in die faszinierende Welt eines indigenen Volksstammes in Mexiko, dessen wunderbare Kultur durch die Eroberung durch die Europäer verloren zu gehen drohte. Dem Franziskanermönch Jeronimo de Alcalá ist es zu verdanken, dass dieses bedeutende Wissen nicht verloren gegangen ist. So bietet die Relacion de Michoacán neben dem erklärenden Text zahlreiche Illustrationen auf, die auf wunderbare Weise das Leben der Purépecha im Westen des heutigen Mexiko vor Augen führen.

Codex aus Michoacán

Die als Relacion de Michoacán bekannte Handschrift aus der Mitte des 16. Jahrhunderts ist ein einmaliges Zeugnis der Geschichte, Riten und Bräuche der Purépecha. Der Codex bietet Einblick in die faszinierende Welt eines indigenen Volksstammes in Mexiko, dessen wunderbare Kultur durch die Eroberung durch die Europäer im 16. Jahrhundert verloren zu gehen drohte. Dem Franziskanermönch Jeronimo de Alcalá ist es zu verdanken, dass dieses bedeutende Wissen nicht verloren gegangen ist. So bietet die Relacion de Michoacán neben dem erklärenden Text zahlreiche Illustrationen auf, die auf wunderbare Weise das Leben der Purépecha im Westen des heutigen Mexiko vor Augen führen.

Das Volk der Tarasken oder Purépecha

Auf 306 Seiten versammelt der Codex aus Michoacán in drei Teilen Informationen zur Geschichte und der kulturellen und politischen Organisation der Purépecha, eines indigenen Volksstammes in Mexiko. Diese waren in der Provinz von Mechuacan, heute ein mexikanischer Bundesstaat an der Westküste des Landes, ansässig. Die Purépecha oder Tarasken (wie die spanischen Eroberer das Volk der Ureinwohner nannte) waren ein mächtiges Volk, Gegenspieler der Azteken, und sind bis heute berühmt für ihre bedeutenden Städte, die heute als archäologische Ausgrabungen und Ruinen touristisch bekannt sind. Die spanische Eroberung der Neuen Welt im 15. Jahrhundert, in Mexiko durch Hernán Cortés, führte unter anderem 1525–30 zur Unterwerfung de Tarasken und Tötung ihres Häuptlings Tanganxoan II. Die Purépecha wurden missioniert und ihrer eigenen Kultur beraubt.

Geschichte aus vertrauenswürdiger Quelle

Der Franziskaner Jeronimo de Alcalá, ein spanischen Mönch, verfasste die „Relación de las ceremonias y ritos y población y gobernación de los indios de la provincia de Michoacán“ um 1539-40. Vermutlich kam er damit einem Auftrag des ersten Vizekönigs der Neuen Welt, Antonio de Mendoza, nach. Jeronimo de Alcalá konnte sich auf die Hilfe einiger Priester der Purépecha stützen, die ihm ihre Erzählungen und ihr Wissen weitergaben. Vermutlich gelangte der Codex später als Geschenk von Antonio de Mendoza an König Philipp II. in den Escorial, wo er heute aufbewahrt wird.

Exotische Gebiete und phantastische Namen

Die Schrift unterteilt sich in drei Abschnitte. Auf die Titelseite und das Vorwort folgt der erste, nicht mehr vollständig erhaltene und nur mehr eine Seite umfassende Teil der Schrift. Dieser befasst sich mit den Göttern der Purépecha und den Festen, die ihnen zu Ehren veranstaltet wurden, und enthält die Erzählung von der Gründung des Königreichs durch die Chichimeca in den Sümpfen von Zacapu. Der zweite Teil des Codex mit 35 Kapiteln enthält Erzählungen zum legendären Helden Tariácur und seinen Ruhmestaten. Dieser war der Urahn des Volkes. Außerdem werden die politischen und religiösen Grundlagen des Volksstammes erklärt. Im dritten Teil schließlich, der 29 Kapitel umfasst, wird die Eroberung durch die Spanier thematisiert.

Wunderbare Miniaturen

44 Federzeichnungen illustrieren den Text. Diese sind wunderbar koloriert mit Farben aus tierischen und pflanzlichen Farbstoffen, etwa im Blau des Wassers oder dem Grün der Bäume. So entstehen vor dem Auge des Betrachters herrlich bunt gestaltete, wilde Szenen, unter anderem von Kämpfen unter den Indianern oder mit den europäischen Eroberern. Es finden sich aber auch phantastische Figuren, die den Mythen und Legenden des Volksstammes entspringen.
Der Codex von Michoacán ist ein historisch und anthropologisch unersetzliches, einmaliges Dokument zur Kultur der Purépecha!

Kodikologie

Alternativ-Titel
Michoacán Relation
Relación de Michoacán
Relation de Michoacan
Códice de Michoacán
Umfang / Format
306 Seiten / 21,0 × 15,0 cm
Herkunft
Mexiko
Datum
1539–1541
Sprache
Schrift
Gotische Textualis Rotunda
Buchschmuck
44 Federzeichnungen
Vorbesitzer
Antonio de Mendoza (1495–1552)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Codex aus Michoacán – Testimonio Compañía Editorial – Ç.IV.5 – Real Biblioteca del Monasterio (San Lorenzo de El Escorial, Spanien)
Testimonio Compañía Editorial – Madrid, 2001
Limitierung: 988 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Michoacán Relation

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Testimonio Compañía Editorial – Madrid, 2001
Limitierung: 988 Exemplare
Einband: Handgenäht und gebunden in geprägtem Ziegenleder
Kommentar: 1 Band (606 Seiten) von Armando Mauricio Escobar Olmedo, Maria del Carmen Hidalgo Brinquis, Vicenta Cortés Alonso, Benedic Warren, Francisco Miranda Godínez, Juan José Batalla Rosado und Gerardo Sánchez Díaz
Sprache: Spanisch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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