Codex Laurentianus Mediceus

Codex Laurentianus Mediceus – Typis Regiae Officinae Polygraphicae – Plut. 39, 1 – Biblioteca Medicea Laurenziana (Florenz, Italien)

Italien — Mitte des 5. Jahrhunderts

Kein Luxusmanuskript, sondern der Schönheit des reinen Texts verpflichtet: Vergils Hauptwerke in der Form etwa des Jahres 450, zu Studienzwecken bewahrt und von Humanisten mit gelehrten Anmerkungen versehen

  1. Der Text der Georgica, der Aeneis und eines Teils der Eclogae wurde in Capitalis rustica verfasst

  2. In roter Tinte hat der italienische Humanist Julius Pomponius Laetus (1428-98) Korrekturen vorgenommen

  3. Er wurde von Cosimo I. de' Medici (1519-74), dem Großherzog der Toskana, aus der Vatikanischen Bibliothek erworben

Codex Laurentianus Mediceus

Ausgabe bei uns verfügbar!
Preis Kategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
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Beschreibung
Codex Laurentianus Mediceus

Der Mediceus Laurentianus oder Vergilius Mediceus ist ein berühmtes Manuskript, das um 450 in Rom geschrieben wurde. Es ist eine berühmte Handschrift, die den vollständigsten erhaltenen Text der drei Hauptwerke Vergils enthält: die Eklogen, die Georgica und die Aeneis. Sie wurde nicht als Luxusmanuskript, sondern als Grundlage für ein intensives Textstudium erstellt und ist eine der wichtigsten Textquellen zu den Werken von Vergil. Nachdem das Manuskript durch die Hände verschiedener bedeutender Humanisten, darunter des Großherzogs der Toskana Cosimo I. de' Medici, gegangen war, gelangte es um 1587 an seinen heutigen Aufbewahrungsort, in die Biblioteca Medicea Laurenziana.

Codex Laurentianus Mediceus

Die einzelnen Handschriften der Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz, die bei der Eröffnung der Bibliothek im Jahr 1571 zum historischen Grundbestand gehörten, werden jeweils als ein Codex Laurentianus bezeichnet. Einer von ihnen ist der Codex Mediceus oder Vergilius Mediceus , eine in den Großbuchstaben der Capitalis rustica geschriebene Vergil-Handschrift aus der Mitte des 5. Jahrhunderts. Sie wird in dieser ehrwürdigen Bibliothek aufbewahrt und enthält die Georgica, die Aeneis und einen Teil der Eclogae. Eine Notiz am Ende der Eclogae hält fest, dass das Manuskript in Rom von Turcius Rufius Apronianus Asterius, der 494 unter der Herrschaft Theoderichs des Großen Konsul war, korrigiert wurde.

Form und Inhalt der Handschrift

Das Manuskript ist in Großbuchstaben ohne Interpunktion oder Wortzwischenräume geschrieben und enthält die gesamte Georgica und die Aeneis. Es fehlen lediglich die ersten fünf Eklogen und der Anfang der sechsten Ekloge bis zum Vers 47. Man geht davon aus, dass die Handschrift ursprünglich aus etwa 229 Blättern bestand, von denen 220 erhalten sind, die 21,5 x 15 cm messen. Die Schrift ist eher klein, was die Handschrift weniger monumental erscheinen lässt als andere, aber dies ermöglicht 29 Verse pro Seite. Es handelt sich um einen anspruchsvollen Text, der eher für das private Studium als für die Zurschaustellung gedacht ist, was durch die Korrekturen unterstrichen wird, die im Interesse der Genauigkeit am Text vorgenommen wurden, selbst auf Kosten der Ästhetik seines Aussehens.
##Begehrt bei Humanisten der Renaissance
Im Jahr 1467 wurde die Handschrift in der Abtei Bobbio in der Region Emilia-Romagna verzeichnet. Im Jahr 1471 gelangte sie in die Hände des italienischen Humanisten Julius Pomponius Laetus (1428-98), der mit roter Tinte eigene Korrekturen vornahm. Sie wurde zunächst in der Vatikanischen Bibliothek aufbewahrt und später von Cosimo I. de' Medici (1519-74), dem Großherzog der Toskana, und von den Erben des Kardinals Rodolpho Pio da Carpi (1500-64), eines prominenten Humanisten und Kunstmäzens, erworben. Aus dessen Besitz kam er bald nach 1587 in die Biblioteca Medicea Laurenziana, wo der Pergamentcodex heute aufbewahrt wird. Ein Einzelblatt befindet sich in Vatikanstadt, BAV, lat. 3225, dem Vergilius Vaticanus als Fol. 76 beigefügt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Scilicet P. Virgilii Maronis Bucolicorum pars, Georgicorum libri IV et Aeneidos libri XII
Virgilio mediceo
Il Codice Mediceo di Virgilio
Umfang / Format
442 Seiten / 22,0 × 15,0 cm
Herkunft
Italien
Datum
Mitte des 5. Jahrhunderts
Epoche
Sprache
Schrift
Capitalis Rustica
Inhalt
Die Georgica, die Aeneis und ein Teil der Eklogen
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Abtei Bobbio
Julius Pomponius Laetus
Biblioteca Apostolica Vaticana
Cosimo I. de' Medici

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Codex Laurentianus Mediceus – Typis Regiae Officinae Polygraphicae – Plut. 39, 1 – Biblioteca Medicea Laurenziana (Florenz, Italien)
Typis Regiae Officinae Polygraphicae – Rom, 1931
Limitierung: 500 Exemplare
Detailbild

Codex Laurentianus Mediceus

Notiz des ersten Korrektors

Am Ende der zehnten Ekloge, dem letzten der als Eclogae oder Bucolica bekannten Sammlung von Hirtengedichten Vergils, verewigte sich der römische Patrizier Turcius Rufius Apronianus Asterius nicht nur durch einen auf den Text bezogenen Kommentar, wie sie auf vielen Seiten zu finden sind, sondern offenbart dem Leser, dass er das Manuskript im Jahr 494 n. Chr. redigiert hat. Der Eintrag ist auf den 21. April datiert. Zu dieser Zeit war der offenbar hoch gebildete Mann Konsul unter Theoderich dem Großen, der von 493 bis 526 nicht nur König der Ostgoten, sondern auch Herrscher über ganz Italien war.

Codex Laurentianus Mediceus – Typis Regiae Officinae Polygraphicae – Plut. 39, 1 – Biblioteca Medicea Laurenziana (Florenz, Italien)
Einzelseite

Codex Laurentianus Mediceus

Aeneidos Liber XII Explicit

Die Aeneis ist Vergils Epos über die mythologische Flucht des Aeneas aus dem eingenommenen Troja. Auf Grundlage von Homers Ilias, aber auch inspiriert von dessen Odyssee, schildert Vergil Aeneas' zahlreiche Irrfahrten und Begegnungen mit Göttinnen und Göttern, mythologischen Bestien und alten Bekannten, bis er schließlich nach Latium (Mittelitalien) kommt, wo er noch einige Kämpfe ausfechten muss, bevor er endlich ein "neues Troja" erbauen kann - Rom. Die Aeneis erzählt damit einen zentralen Gründungsmythos des Römischen Reichs.

Vergils einflussreiches Werk ist in zwölf Bücher eingeteilt, die insgesamt etwa 10.000 hexametrische Verse umfassen. Im Codex Laurentianus Mediceus endet jedes Buch mit einem klar erkennbaren Explicit. So schließt diese letzte Seite des zwölften Buches mit den Worten: VERGILI MARONIS AENEIDOS LIB XII EXPL FELICITER, die sich vom restlichen sauberen Schriftspiegel ohne Interpunktion oder Wortzwischenräume durch die luftige Setzung der einzelnen Worte auszeichnet, womit die inhaltliche Zäsur auch visuell umgesetzt wurde.

Codex Laurentianus Mediceus – Typis Regiae Officinae Polygraphicae – Plut. 39, 1 – Biblioteca Medicea Laurenziana (Florenz, Italien)
Faksimile-Editionen

#1 Vergili Medicei simillimum publice phototypice impressum. Codex Laurentianus Mediceus

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Typis Regiae Officinae Polygraphicae – Rom, 1931
Limitierung: 500 Exemplare
Einband: Pergamenteinband mit braunen Lederriemen und cremefarbenen Lederbezügen
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar!
Preis Kategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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