Die Brücke zwischen der Kunst der Antike und des Mittelalters: Virgils berühmte Arbeiten in einer der am schönsten illuminierten Bilderhandschrift der Spätantike
Vergilius Romanus
Rom (Italien) — Um 500

Vergilius Romanus
Rom (Italien) — Um 500
Eine der schönsten und am reichsten illuminierten Handschriften, die aus der Zeit der Spätantike erhalten geblieben ist
Vergils (70–19 v. Chr.) Bucolica, Georgica und Aeneis wurden um 500 zu diesem Manuskript vereint
Die farbenfrohen, goldgerahmten Miniaturen stellen eine Brücke zwischen antiker und mittelalterlicher Kunst dar

Vergilius Romanus
Tityrus und Meliboeus
Diese kunstfertige Miniatur zweier Hirten mit ihren Ziegenherden leitet Vergils Eclogae ein, auch bekannt als Bucolica. Während Tityrus auf einer Flöte spielt, tritt Meliboeus, der sein Land verloren hat und einer unsicheren Zukunft entgegenblickt, an ihn heran. Darauf berichtet Tityrus von seiner Reise nach Rom und seinem Treffen mit dem „Gott“ (wahrscheinlich Octavian), der ihm sein Land ließ. Als die Nacht hereinbricht, bietet Tityrus, der als Alter Ego Vergils gedeutet wird, Meliboeus sein Haus zur Unterkunft an.
Vergilius Romanus
Kurzbeschreibung
Der Codex „Vergilius Romanus“ ist eine illuminierte Handschrift aus dem 5. Jahrhundert mit Texten des Dichters Vergil. Das Manuskript ist eines der ältesten Werke, das heute in der Bibliothek des Vatikans aufbewahrt wird. Es enthält Hauptwerke der antiken Buchmalerei und dokumentiert den Übergang der antiken Kunst zu Buchmalerei des Mittelalters.
Vergilius Romanus
Eines der ältesten Werke, das in der Vatikanbibliothek aufbewahrt wird, ist der Codex „Vergilius Romanus“. Es enthält die Dichtungen des berühmten Poeten Vergil und insgesamt 19 Bilder, die die Geschehnisse des Textes illustrieren. Diese Bilder zählen zu den Hauptwerken der spätantiken Buchmalerei. Sie werden von Forschern zur Untersuchung der Verbindung zwischen antiker Kunst und mittelalterlicher Buchmalerei herangezogen. Die packenden, farbigen Miniaturen sind in Rahmen aus reinem Blattgold eingefasst.
Der Poet Vergil
Publius Vergilius Maro, besser bekannt unter dem Namen Vergil, war ein lateinischer Dichter und Epiker, der während der Zeit der Römischen Bürgerkriege und des Prinzipats des Octavian lebte. Er ist einer der wichtigsten Autoren der klassischen römischen Antike. Seine Werke, die Bucolica, die Georgica und die Aeneis revolutionierten die lateinische Dichtung. Bereits kurz nach seinem Tode sind diese immer wieder abgeschrieben, herausgegeben, kommentiert und intertextuell verarbeitet worden. Die Buchausgabe Vergilius Romanus vereint seine Hauptwerke in einem Codex, der mit den atemberaubenden Bildern eines der wichtigsten Dokumente antiker Buchkunst darstellt.
Historische Buchmalerei
Der Codex „Vergilius Romanus“ ist ein Buchschatz, der bei seinen Betrachtern Ehrfurcht erzeugt. Nur wenige illuminierte Codices der antike sind heute noch im Original erhalten, und kaum eines dieser Werke ist ähnlich reizvoll gestaltet. Die Illustrationen des Vergilius Romanus weisen Stilmerkmale der antiken Maltradition auf, wie sie im vierten Jahrhundert praktiziert wurde. Jedoch deutet der Vergilius Romanus die Abwendung von diesem klassischen Formenkanon an. Seine Illustrationen zeigen im direkten Vergleich mit anderen Werken die Weiterentwicklung antiker Buchmalerei zur mittelalterlichen Buchkunst an. Die historische Bedeutung dieses Werkes ist unermesslich. Die spannenden Bilder sind in sieben verschiedenen Farben gehalten und wurden in einen Rahmen aus wertvollem Blattgold gesetzt.
Kodikologie
- Umfang / Format
- 618 Seiten / 33,2 × 32,3 cm
- Herkunft
- Rom (Italien)
- Datum
- Um 500
- Epoche
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 19 Miniaturen, die meisten von ihnen ganzseitig
- Künstler / Schule
- Autor: Publius Vergilis Maro - Virgil (70–19 B.C.)
- Vorbesitzer
- Abtei Saint Denis in Paris
Pabst Sixtus IV. (1471–1484)

Vergilius Romanus
Die trojanische Flotte in einem Sturm
Die Aeneis beginnt mit der Flucht der Trojaner aus Troja im östlichen Mittelmeer in Richtung Italien. Juno, die bereits am Urteil des ihr nicht gewogenen Paris gescheitert war, ist auf sie zornig, weil ihre Lieblingsstadt Karthago dazu bestimmt ist, von den Nachkommen des Aeneas zerstört zu werden. Sie veranlasst deshalb Aeolus, den König der Winde, einen Sturm auszulösen, der die trojanische Flotte zerstört und den Aeneas und andere nur durch das Eingreifen Neptuns überleben.
In einem Rahmen aus Blattgold bahnen sich zwei griechische Galeeren ihren Weg durch ein Meer aus dunklem Purpur, das mit Fischen und Fabelwesen gefüllt ist. Die Gottheiten, die sich gegen die Trojaner verschworen haben, sind am Himmel über ihnen zu sehen und mehren den Sturm. Mit ausgestreckten Armen ermahnt Aeneas seine Männer, tapfer zu sein.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Vergilius Romanus“
Vergilius Romanus
- Verlag
- Belser Verlag – Zürich, 1985
- Limitierung
- 500 Exemplare
- Einband
- Handgenähtes Maroquinleder
- Kommentar
-
1 Band von CarloBertelli, Ezio Gallicet, Giovanna Garbarino, Italo Lana, Alessundro Pratesi, David Wright und José Ruysschaert
Sprache: Deutsch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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