Godescalc-Evangelistar
Karl der Große (747/748–814) persönlich gab das Godescalc-Evangelistar zusammen mit seiner Gemahlin Hildegard (um 758–783) zwischen 781 und 783 bei dem Skriptorium seiner Aachener Hofschule in Auftrag. Entstanden ist daraufhin eine der glanzvollsten Handschriften, die heute aus der karolingischen Zeit erhalten sind. Der Text der Evangelienlesungen ist mit kostbarer Gold- und Silbertinte auf Purpurpergament geschrieben und wird von sechs ganzseitigen Miniaturen eingeleitet, welche die vier Evangelisten, Christus und einen Lebensbrunnen zeigen. Weiterhin schmücken glänzende Initialen und interessante Zierleisten die gesamte liturgische Prachthandschrift. Von besonderer kunsthistorischer Bedeutung ist die klar zu erkennende Übergangsposition zwischen der insularen und antikisierenden Buchmalerei. So lassen sich gleichermaßen Wellenbänder, Akanthusornamente und Flechtwerkmuster bei den Rahmen der Miniaturen finden.
Godescalc-Evangelistar
Eine der schönsten und kostbarsten Handschriften, die heute aus karolingischer Zeit überliefert sind, ist das Godescalc-Evangelistar. Von keinem geringeren als Karl dem Großen (747/748–814) und seiner Gemahlin Hildegard (um 758–783) zwischen 781 und 783 in Auftrag gegeben, ist es besonders reich und mit edlen Materialien ausgestattet. Auf insgesamt 254 Seiten erstrecken sich die Evangelienlesungen, deren Text in goldener und silberner Tinte auf kostbarem Purpurpergament glänzt. Sechs ganzseitige Miniaturen mit den vier Evangelistenbildern, einer Christusdarstellung und dem Bild eines Lebensbrunnens stehen am Anfang der Handschrift, während reicher Ornamentschmuck und funkelnde Initialen den gesamten Text begleiten.
Edle Materialien mit Bedeutung
Eine von Karl dem Großen persönlich in Auftrag gegebene Handschrift ist selbstverständlich mit allen Mitteln der Mal- und Schreibkunst der Zeit ausgestattet. Doch neben ihrem dekorativem Zweck haben die edlen Materialien auch eine symbolische Bedeutung: Mit ihrer prächtigen Leuchtkraft sollen Gold, Silber und Purpur an den Glanz des Himmelreiches und des ewigen Lebens erinnern.
Erstklassige Miniaturen direkt aus Aachen
Entstanden ist die leuchtende Handschrift in dem Skriptorium der Hofschule von Karl dem Großen in Aachen. Insgesamt sind heute noch acht vollständige Handschriften und ein Fragment aus dieser Schreibschule erhalten, von denen das Godescalc-Evangelistar das Älteste ist. Seinen Namen verdankt die liturgische Prachthandschrift dem Schreiber Godescalc, welcher Karl den Großen auf seiner Italienreise begleitete.
Stilistische Vielfalt der Miniaturen
Überaus spannend zu beobachten ist die stilistische Vielfalt der Miniaturen. Es lassen sich ebenso insulare Flechtwerkmuster finden, wie antikisierende Wellenbänder und Akanthus-Ornamente. Zu dieser motivischen Vielfalt kommt die bereits modellierende Verwendung von Farbe, welche den Figuren und Räumen mehr Plastizität verleiht. Dieses Streben nach einer logischen Verbindung der Figuren zu dem Raum, in dem sie sich befinden, ist stilbildend für die folgenden Werke des Aachener Skriptoriums.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Godescalc Sacramentary
Godescalc Gospels
Godescalc Gospel Lectionary
Godescalc Evangelistary
Évangéliaire de Godescalc ou de Charlemagne
Evangelistario di Godescalco - Umfang / Format
- 254 Seiten / 31,2 × 21,0 cm
- Herkunft
- Deutschland
- Datum
- 781–783
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Karolingische Minuskel Römische Capitalis Rustica Römische Unziale
- Buchschmuck
- 6 ganzseitige Miniaturen: Die 4 Evangelisten, Christus, der Lebensbrunnen. Der gesamte Text ist in Gold und Silber auf purpurnem Pergament geschrieben.
- Inhalt
- Lesungen aus den Evangelien für die Messe; Kalendarium; Ostertafeln, Widmungsgedicht
- Auftraggeber
- Karl der Große und seine Frau Hildegard
- Künstler / Schule
- Godescalc (Schreiber)
- Vorbesitzer
- Napoléon I.
Musée des Souverains
Godescalc-Evangelistar
Incipit-Seite: Weihnachts-Vigil
Auf der linken Seite bergen die riesigen Blattgoldinitialen einen faszinierenden Kosmos von Flechtmustern in sich. Der sauber geschriebene Text in der rechten Spalte besteht abwechselnd aus goldenen und silbernen Linien, wobei letztere schwarz angelaufen ist, so dass sie vor dem violetten Hintergrund kaum mehr lesbar sind. Aber bei ihrer Herstellung vor über 1200 Jahren müssen sie brillant geschimmert haben. Es handelt sich um eine phänomenale Incipit-Seite, die nur mit den feinsten Materialien hergestellt wurde: Selbst die Hintergründe sind mit unglaublich teurer violetter Tinte eingefärbt.

Godescalc-Evangelistar
Porträt des Evangelisten Johannes
Dies ist gleichzeitig die früheste bekannte karolingische Handschrift und eine der schönsten, wie dieses Porträt des vierten Evangelisten belegen kann. Nur die wertvollsten Materialien – Gold, Silber und lila Pergament – waren Karls des Großen (747–814) würdig. Johannes wird ein besonderer Status eingeräumt, da seine Miniatur der von Christus in seiner Herrlichkeit gegenübersteht.
Diese funkelnde Komposition wird in einem Rahmen aus insularem Flechtwerkmuster präsentiert. Johannes hält einen Codex in der Hand und zeichnet das Leben Christi als Zeuge auf, ohne etwas aus eigener Kreativität heraus hinzuzufügen. Er sitzt auf einem Thron: Dies ist eine Anspielung auf das Ansehen Karls des Großen in Rom: Dort hatte ihn der Papst kürzlich ehrenvoll empfangen – eine Ehre, die dort den Langobarden verweigert worden war: 774 besiegte Karl die Langobarden und beanspruchte fortan ihre „Eiserne Krone“ für sich. Auch hieran erinnert das vorliegende Auftragswerk.

#1 Godescalc Evangelistar
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Deutsch
#2 Godescalc Evangelistary - Bibliotheksausgabe
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Deutsch
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