Das Heidelberger Artzney-Buch 1568 des Christoph Wirsung

Das Heidelberger Artzney-Buch 1568 des Christoph Wirsung – Bibliotheca Palatina Faksimile Verlag – Ms. Stamp. Pal. II. 491 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)

Heidelberg (Deutschland) — 1568

Über 15.000 Heilmittel in einem prächtig gebundenen Codex für den Kürfürsten der Pfalz, Friedrich III.: Die unschätzbar wertvolle und umfangreiche Arbeit des begnadeten Arztes und Apothekers Christoph Wirsung

  1. Dieser überraschend moderne medizinische Text von Christoph Wirsung (1500–71) wurde 1568 von Johann Mayer in Heidelberg gedruckt

  2. Er wurde 1571 von Guillaume Plunion prächtig gebunden und Friedrich III., dem Kurfürst von der Pfalz (1515–1576), überreicht

  3. Wirsungs Absicht beim Abfassen seines Buches war es, sowohl den Reichen als auch den Armen zu helfen, den Menschen auf dem Lande wie auch denen in der Stadt

Das Heidelberger Artzney-Buch 1568 des Christoph Wirsung

Ausgabe bei uns verfügbar!
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Das Heidelberger Artzney-Buch 1568 des Christoph Wirsung

Dieser 450 Jahre alte deutsche Medizintext ist einer der umfangreichsten seiner Art und ragt aus anderen Heilmittelbüchern, die in seiner Epoche entstanden sind, heraus: das 1568 erschienene Artzneybuch des Christoph Wirsung (1500-71), gedruckt in Heidelberg bei Johann Mayer. Es war mehr als nur ein Lehrbuch der Heilmittel, denn es war für ein breites Publikum - arm und reich, städtisch und ländlich - als allgemein zugängliche Quelle zu einer guten Gesundheit gedacht, die auch Faktoren wie die Umwelt berücksichtigte und damit einen ganzheitlichen Ansatz in der Behandlung favorisierte. Es wurde dem prominenten Calvinisten und Pfeiler der Reformation in Deutschland, Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz (1515-76), überreicht. Der gewaltige Codex enthält auf 933 Seiten mehr als 15.000 Heilmittel und ist in deutscher Sprache verfasst, um ihn für jedermann zugänglich zu machen. Er ist ein wunderbares Zeugnis für das aufkeimende medizinische Wissen, das die Renaissance freisetzte.

Das Heidelberger Artzney-Buch 1568 des Christoph Wirsung

Die kulturelle Blütezeit der Renaissance spiegelte sich auch im weiter aufsprießenden medizinischen Wissen wider, das in zunehmendem Maße in modernen medizinischen Abhandlungen dargestellt wurde. Das 1568 erschienene Artzney-Buch von Christoph Wirsung (1500-71) ist zweifellos eines der schönsten Exemplare dieser Gattung und wurde von Johann Mayer in Heidelberg gedruckt. Ein vergoldeter, leuchtend farbiger und völlig neuartiger Einband wurde dem Werk 1571 von Guillaume Plunions, einem französischen Hugenotten, hinzugefügt, bevor es dem prominenten Calvinisten und Stützpfeiler der Reformation in Deutschland Friedrich III., Kurfürst von der Pfalz (1515-76), überreicht wurde, der das Buch selbst verwendet haben soll. Das Buch ist somit ein Zeugnis für die frühen intellektuellen Bemühungen der protestantischen Europäer.

Ein Handbuch für die Selbstbehandlung

Wirsungs Absicht bei der Erstellung des Buches war es, sowohl den Reichen als auch den Armen, auf dem Land wie in der Stadt zu helfen, indem er eine Quelle des Heilwissens mit einfachen, für alle zugänglichen Heilmitteln schuf. Das Buch bündelt Wirsungs mehr als 25 Jahre Erfahrung als Apotheker und basiert auf einer Sammlung von ursprünglich in Latein verfassten Texten, die der Autor jedoch ins Deutsche übersetzt hatte, um sie einem Laienpublikum zugänglich zu machen. Im Mittelalter machte ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Ärzten praktische Texte wie diese, die auf eine Selbstbehandlung abzielten, äußerst beliebt, und viele der Heilmittel sind noch heute wirksam. Dieser deutsche medizinische Text übertrifft bei weitem die Standards der damaligen Zeit, geht über ein einfaches Lehrbuch hinaus und stellt eine allgemein interessante Lektüre für all diejenigen dar, die sich ein besseres Verständnis ihrer eigenen Gesundheit wünschen.

Mehr als 15 000 Heilmittel

Der gebürtige Augsburger Christoph Wirsung verbrachte einen Großteil seiner Jugend in Italien und erwarb dort eine humanistische Ausbildung sowie die Beherrschung der italienischen Sprache. Nach seiner Rückkehr nach Augsburg arbeitete er über 25 Jahre lang als Apotheker und sammelte über 15 000 Heilmittel aus dem In- und Ausland. All dies wurde in einem stattlichen Druckwerk mit 933 Seiten festgehalten. Anstatt alphabetisch geordnet zu sein, folgt das Werk einer klassischen capite ad calcem (von Kopf bis Fuß) Aufteilung, die den Körper in verschiedene Bereiche wie Kopf, Brust, Bauch usw. unterteilt. Obwohl viele der Heilmittel nicht mehr gültig und einige sogar gefährlich sind, haben sich sehr viel mehr von ihnen als wirksam erwiesen. Modifizierte Versionen einiger dieser Heilmittel sind heute noch in Gebrauch. Über das unmittelbare Ziel, Heilmittel zu finden, hinausgehend, wählte das Buch einen ganzheitlichen Ansatz und berücksichtigte auch andere Faktoren: etwa die Umgebung, in der man lebt, und somit Faktoren, die die moderne Medizin erst seit kurzem wieder in Betracht zu ziehen lernt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Artzney Book of Christoph Wirsung
Das Heidelberger Artzney-Buch 1568 des Christoph Wirsung: Naturheilkunde in der Frühen Neuzeit
Umfang / Format
933 Seiten / 33,0 × 21,0 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
1568
Sprache
Inhalt
Rezeptesammlung von etwa 15.000 Rezepturen für Arzneimittel
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Faksimile-Editionen

#1 Das Heidelberger Artzney-Buch 1568 des Christoph Wirsung: Naturheilkunde in der Frühen Neuzeit

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Bibliotheca Palatina Faksimile Verlag – Knittingen, 2011
Kommentar: 1 Band von Ulrike Schofer und Kathrin Pfister
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar!
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
De Historia Stirpium - Leonhart Fuchs – Aboca Museum – Biblioteca Antiqua di Aboca Museum (Sansepolcro, Italien)
De Historia Stirpium - Leonhart Fuchs
Basel (Schweiz) – 1542

Von einem der „Väter der Botanik“: Leonhart Fuchs' langlebiges Standardwerk zur Pflanzenheilkunde, ausgestattet mit mehr als 500 detailreichen kolorierten Holzschnitten heimischer und exotischer Pflanzen

Erfahren Sie mehr
Albrecht Dürer - Underweysung der Messung – Collegium Graphicum – The Metropolitan Museum of Art (New York, USA)
Albrecht Dürer - Underweysung der Messung
Nürnberg (Deutschland) – 1525

Ein Vermächtnis des alternden Albrecht Dürer für künftige Generationen von Malern, Goldschmieden, Bildhauern, Steinmetzen und Zimmerleuten: Die Maß- und Mengenlehre des großen Renaissance-Meisters

Erfahren Sie mehr
Feldtbüch der Wundtartzney – Editions Medicina Rara – Universitätsbibliothek Heidelberg (Heidelberg, Deutschland)
Feldtbüch der Wundtartzney
Straßburg (Frankreich) – 1517

Über viele Jahre das führende Chirurgie-Lehrbuch in Europa: Ein praktischer Text zur Erläuterung von Amputationen oder zur Behandlung von Schädelverletzungen mit meisterhaften Holzschnitten aus der Zeit der Renaissance

Erfahren Sie mehr
Caspar Stromayr - Practica Copiosa – Idion Verlag – Stadtbibliothek Lindau (Lindau, Deutschland)
Caspar Stromayr - Practica Copiosa
Lindau (Deutschland) – 1559

Abgrenzung der wissenschaftlichen Medizin von Scharlatanerie und Quacksalberei im Jahre 1559: Die auf eigene Praxis zurückgehende Behandlung von Augenleiden wie den Grauen Star und vieler anderer chirurgischer Krankheiten in einem kunstvoll illustrierten Lehrbuch der Medizin

Erfahren Sie mehr
Ophthalmodouleia - Augendienst – Editions Medicina Rara – 38.1.1 Phys. 2° – Herzog August Bibliothek (Wolfenbüttel, Deutschland)
Ophthalmodouleia - Augendienst
Dresden (Deutschland) – 1583

Das Auge u.a. als Klappbild in Georg Bartischs Meilenstein der Medizingeschichte: 92 faszinierende, teils mehrschichtige Holzschnitte im ältesten umfassenden deutschen Lehrbuch und ersten Werk der Renaissance zur Augenheilkunde

Erfahren Sie mehr
Thierbuch von Conrad Gessner – Josef Stocker-Schmid – NS 4,2 – Zentralbibliothek Zürich (Zürich, Schweiz)
Thierbuch von Conrad Gessner
Zürich (Schweiz) – 1563

Mystische Fabelwesen zusammen mit genauer Naturbeobachtung: Conrad Gessners mehrbändiges Opus Magnum über die gesamte bekannte Tierwelt der Renaissance, hier die Säugetiere illustriert mit über 145 faszinierenden Holzschnitten

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag