Die Floersheim Haggadah

Die Floersheim Haggadah – Lichtdruck – Privatsammlung

Deutschland — 1501–1502

Ein intimer Einblick in das Leben deutscher Juden um 1500: Miniaturen von gotischer Architektur und zeitgenössischer Kleidung in einer prächtig ausgestatteten Haggadah

  1. Die Feiernden des Pessach-Abends werden von der Haggada angeleitet und lesen aus ihr vor

  2. Der Text dieser Haggadah-Handschrift wird auf jeder Seite von prächtigen Miniaturen umrahmt

  3. Auch Profanes, wie etwa die Arbeiten in der Landwirtschaft und im Bauwesen, wird sehr detailliert dargestellt

Die Floersheim Haggadah

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Die Floersheim Haggadah

Der Zweck des Pessach-Seders ist es, die Geschichte des Exodus, der Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft und der Befreiung ins Gelobte Land, zu erzählen und an die nächste Generation weiterzugeben. Bibelverse, Psalmen, Hymnen und Traditionen sind dazu in einer Haggada enthalten und werden aus dieser gelesen. Dieses spätgotische Exemplar aus Deutschland wurde etwa 1502 geschaffen. Fast jede Seite ist mit Miniaturen geschmückt, die den Text illustrieren und das tägliche Leben der deutschen Juden in dieser Zeit darstellen. Die Floersheim Haggada präsentiert das Festmahl in wunderschönen Miniaturen, die zeitgenössische Kleidung und gotische Architektur zeigen.

Die Floersheim Haggadah

Der Pessach-Abend oder Pessach-Seder ist ein rituelles Fest, das von Juden auf der ganzen Welt gefeiert wird und die Verwendung einer Haggada erforderlich macht - eines jüdischen Textes, der die Teilnehmer durch die Mahlzeit führt und aus dem sie laut vorlesen. Dies ist eine der schönsten Haggadot, die aus dem Mittelalter überlebt haben – und zwar wegen ihrer reichen Illumination. Die Ränder fast jeder Textseite sind mit spätgotischen Miniaturen gefüllt, die sowohl den Text über die Feier des Pessach-Seder illustrieren als auch Szenen aus dem Alltagsleben wie Landwirtschaft und Bauwesen beinhalten. Als solches ist es ein wunderbarer Einblick in das Leben der deutschen Juden um 1502, als diese Handschrift fertiggestellt wurde.

Die Pessach-Tradition

Pessach erinnert an die Befreiung des Volkes Israel aus der Knechtschaft in Ägypten und den Auszug ins Gelobte Land, wobei die Hauptintention darin besteht, diese Botschaft der Befreiung von einer Generation an die nächste weiterzugeben, da "jeder Mensch, egal in welcher Zeit er lebt, die Verpflichtung hat, sich als Teil des großen Auszugs aus Ägypten zu betrachten." Die Aussicht auf die endgültige Befreiung wird aus einer messianischen Perspektive gezeichnet. Pessach beginnt am 14. Tag des Monats Nisan, also am ersten Vollmond im Frühling, und dauert acht Tage. Am ersten Abend isst jede Familie ihr Pessach-Lamm und ungesäuertes Brot (Matzen), bittere Kräuter und trinkt Wein. Im Laufe der Jahre wurde eine feste Ordnung (Seder) für dieses religiöse Mahl festgelegt, nach der die Liturgie abgehalten wird. Die Grundform dieser Ordnung ist etwa tausend Jahre alt. Sie besteht aus Bibelversen, Hymnen und Psalmen sowie Aufzeichnungen über religiöse Bräuche und wird am ersten und zweiten Abend des Pessachfestes vom Familienoberhaupt verlesen.

Kodikologie

Alternativ-Titel
The Floersheim Haggadah
Seder Hagadah shel Pesḁh
Umfang / Format
36 Seiten / 26,5 × 18,5 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
1501–1502
Sprache
Schrift
Ashkenazi
Vorbesitzer
Ashel and Yehuda
Matzliah
Rafael ben Yehuda Matzliah
David Solomon Sassoon

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Die Floersheim Haggadah – Lichtdruck – Privatsammlung
Lichtdruck – Zürich, 1985
Limitierung: 936 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 The Floersheim Haggadah

Lichtdruck – Zürich, 1985

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Lichtdruck – Zürich, 1985
Limitierung: 936 Exemplare
Kommentar: 1 Band von Iris Fishof, Meir Hovav und Lenn J. Schramm (Übersetzung)
Sprachen: Englisch, Hebräisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion von Teilen des Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Die Seiten erscheinen vor einem größeren weißen HIntergrund. Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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