Geschichte der Pflanzen mit griechischen und lateinischen Namen

Geschichte der Pflanzen mit griechischen und lateinischen Namen – Vicent Garcia Editores – B/198 – Biblioteca Histórico Médica de la Universidad de València (Valencia, Spanien)

Antwerpen (Belgien) — 28. Februar 1557

Von der spanischen Inquisition zensierte Wissenschaft: Leonhart Fuchs' De historia stirpium in spanischer Übersetzung mit 520 der wohl schönsten und genauesten botanischen Holzschnitte des 16. Jahrhunderts in Europa

  1. Eine spanische Übersetzung der grundlegenden botanischen Arbeit von Leonhart Fuchs (1501–66) De historia stirpium

  2. Der Übersetzer Juan de Jarava bietet für jede der 520 Abbildungen eine kurze spanische Bildunterschrift

  3. Da Fuchs Protestant war, verbot die spanische Inquisition, dass sein Name in Jaravas Übersetzung auftauchte

Geschichte der Pflanzen mit griechischen und lateinischen Namen

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Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
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  3. Einzelseite
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Beschreibung
Geschichte der Pflanzen mit griechischen und lateinischen Namen

Diese spanische Übersetzung des berühmten Werks De Historia stirpium, einem Grundstein der Botanik, wird zusammen mit 520 der schönsten botanischen Holzschnitte präsentiert, die je geschaffen wurden. Das berühmte Werk von Leonhart Fuchs war einer der populärsten und am weitesten verbreiteten wissenschaftlichen Texte der Renaissance und wurde bis zum Ende des 16. Jahrhunderts immer wieder übersetzt und nachgedruckt. Von den etwa 497 erfassten Pflanzen werden mehr als 100 überhaupt zum ersten Mal in einem enzyklopädischen Werk beschrieben. Die religiösen Konflikte des 16. Jahrhunderts behinderten jedoch seine Veröffentlichung, und die Übersetzung wurde von der spanischen Inquisition zensiert. Der in den spanischen Niederlanden gedruckte Codex ist ein Spiegelbild der wissenschaftlichen, technischen, religiösen, politischen und sozialen Entwicklungen des 16. Jahrhunderts, einer der turbulentesten Perioden der europäischen Geschichte.

Geschichte der Pflanzen mit griechischen und lateinischen Namen

De historia stirpium commentarii insignes oder "Bemerkenswerte Kommentare zur Geschichte der Pflanzen" ist ein lateinisches Kräuterbuch, ein botanisches Handbuch, das sich hauptsächlich mit Heilpflanzen befasst und als ein Meisterwerk der deutschen Renaissance gilt. Es wurde erstmals 1542 von Michael Isengrin in Basel gedruckt, nachdem Leonhart Fuchs (1501–66) es basierend auf den Schriften der antiken griechischen und römischen Schriftsteller Dioskorides, Hippokrates und Galen verfasst hatte. Fuchs verstand seine Schrift zudem als visuelles Werk und ließ es als solches mit 520 Holzschnitten ausstatten, die zumeist Pflanzenarten aus der Alten Welt und einige aus Amerika zeigen, aber auch Porträts einiger Personen, die an der Entstehung des Werkes beteiligt waren.
Juan de Jarava, ein Arzt und Botaniker, über den nur wenig bekannt ist, übersetzte den Text ins Spanische und gab jeder Illustration eine kurze spanische Bildunterschrift bei. Diese Ausgabe wurde 1557 in Amsterdam von Jean de Laet (1525–67) gedruckt – ein Jahr nachdem die Niederlande in Folge der Abdankung Karls V. (1500–58), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, an den **spanischen Zweig des Hauses Habsburg übergegangen waren. Unter der Herrschaft von König Philipp II (1527–98) fielen die Niederlande also in den spanischen Einflussbereich und unterlagen damit auch der Zensur durch die spanische Inquisition.

Beeindruckende Teamarbeit

Mindestens ein Jahrzehnt lang sammelte Fuchs Informationen und Pflanzenexemplare für den botanischen Garten seines Hauses, um die Veröffentlichung des Buches vorzubereiten. Bald verfügte er über eine der größten "botanischen Bibliotheken" in Europa, die es den beteiligten Künstlern ermöglichte, Zeichnungen von lebendigen Pflanzen anzufertigen. Albrecht Meyer war der Hauptverantwortliche für diese akkuraten und naturgetreuen botanischen Zeichnungen und ist im Codex beim Skizzieren einer Pflanze abgebildet. Diese Studien wurden von dem Zeichner und Maler Heinrich Füllmaurer (ca. 1497–1547/48) in Holzschnitte umgesetzt. Der Straßburger Drucker Veit Rudolf Speckle (gest. 1550), auch Vitus genannt, schnitt die Druckstöcke und druckte die ersten Holzschnitte. Sie sind die präzisesten botanischen Holzschnitte des 16. Jahrhunderts in Europa und machen das Werk zu einem der am schönsten illustrierten Kräuterbücher überhaupt.

Von der spanischen Inquisition zensiert

Leonhart Fuchs war ein Bayer, der während seines Studiums in Erfurt um 1520 zum lutherischen Protestantismus übertrat. Wie bei vielen protestantischen Autoren wurden auch Fuchs Werke von der spanischen Inquisition verboten oder stark zensiert. Doch selbst diese berüchtigte Institution erkannte den unverzichtbaren Wert des enthaltenen medizinischen Wissens und erlaubten daher seine Veröffentlichung mit gewissen Einschränkungen: Fuchs, Dioskurides und der Übersetzer des Werks, Juan de Jarava, durften nicht genannt werden. Die Umsetzung dieser Vorgabe zeigt auch das in der Biblioteca Histórico-Médica de la Universitat de València aufbewahrten Exemplar, das aus einer volkssprachlichen Übersetzung besteht, die von den Zensoren der spanischen Inquisition zur Erstellung der offiziellen Version verwendet wurde. Ihre Bemühungen waren jedoch vergeblich, denn das lateinische Werk wurde auch ins Deutsche, Niederländische und Französische übersetzt und zu Lebzeiten des Autors in 39 Auflagen gedruckt. Eine englische Übersetzung erschien zwanzig Jahre nach seinem Tod. Die Strahlkraft des Wissens ließ sich einfach nicht unterdrücken.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Historia de Yervas, y Plantas, con los Nombres Griegos, Latinos y Españoles
Umfang / Format
550 Seiten / 17,0 × 11,0 cm
Herkunft
Belgien
Datum
28. Februar 1557
Buchschmuck
520 Holzschnitte von Pflanzen
Inhalt
Enzyklopädie von vorwiegend europäischen, aber auch einigen amerikanischen Pflanzen
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Geschichte der Pflanzen mit griechischen und lateinischen Namen – Vicent Garcia Editores – B/198 – Biblioteca Histórico Médica de la Universidad de València (Valencia, Spanien)
Vicent Garcia Editores – Valencia, 1995
Limitierung: 3160 Exemplare
Detailbild

Geschichte der Pflanzen mit griechischen und lateinischen Namen

Canthus

Akanthus ist eine wirksame Pflanze zur Behandlung von Krankheiten wie Asthma, Diabetes, Lepra, Hepatitis, rheumatischer Arthritis sowie bei Schlangenbissen. Neben ihrer medizinischen Verwendung spielen Akanthusblätter in der christlichen Kunst eine wichtige Rolle, wobei diese mehrjährige Pflanze als Symbol für das ewige Leben dient. Ihre dornigen Blätter stehen auch für Schmerz, Sünde und Strafe. Der Gattungsname "Akanthus" leitet sich von dem griechischen Begriff ἄκανθος ab und ist ein häufiges dekoratives Motiv in korinthischen Kapitellen aus dem antiken Griechenland.

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Geschichte der Pflanzen mit griechischen und lateinischen Namen

Spargel

Diese mehrjährige blühende Pflanze wird als Frühlingsgemüse angebaut, wächst abe auch wild. Die jungen Triebe sind weltweit ein beliebtes Nahrungsmittel, aber vielleicht nirgendwo so sehr wie in Deutschland, wo jedes Jahr 57 000 Tonnen weißer Spargel angebaut werden. Die weiße Farbe wird erhalten, indem die Stangen abgedeckt im Boden bleiben, um sie vor dem Sonnenlicht und damit vor der Photosynthese zu schützen, die sie sonst grün werden ließe.

Die Stangen sind zwar essbar, aber die kleinen roten Beeren, die von den glockenförmigen, grünlich-weißen bis gelblichen Blüten gebildet werden, sind für den Menschen giftig. Dieser Stich zeigt eine reife Spargelpflanze, wie sie im Spätsommer mit ihrem in der Hitze hängenden, gefiederten Laub aussieht, und zeigt auch das Wurzelwerk der Spargelpflanze, das oft als "Krone" bezeichnet wird.

Geschichte der Pflanzen mit griechischen und lateinischen Namen – Vicent Garcia Editores – B/198 – Biblioteca Histórico Médica de la Universidad de València (Valencia, Spanien)
Faksimile-Editionen

#1 Historia de Yervas, y Plantas, con los Nombres Griegos, Latinos y Españoles

Vicent Garcia Editores – Valencia, 1995

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Vicent Garcia Editores – Valencia, 1995
Limitierung: 3160 Exemplare
Einband: Pergament auf Holz. Die Faksimile-Ausgabe wird in einer leinenbespannten Kassette mit goldgraviertem Lederrücken geliefert.
Kommentar: 1 Band von Josè M. López Piñero
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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