Josua-Rolle
Die in der Antike ĂŒbliche Schriftrolle wurde zwischen dem 2. und 4. nachchristlichen Jahrhundert vom gebundenen Codex abgelöst. Erst der Codex ermöglichte es, Farben dick aufzutragen und den Text mit gerahmten Bildern zu unterbrechen. In der Schriftrolle dagegen gingen die Bilder noch flieĂend ineinander ĂŒber, was am illustrierten Zyklus des vorliegenden Exemplars eingehend studiert werden kann. Nicht nur die trotz der kriegerischen Inhalte anrĂŒhrenden Bilder, sondern auch der Umstand, dass sie der byzantinischen Hofschule erst des 10. Jahrhunderts entstammt, machen diese Rolle zu einem weltweit einzigartigen Juwel. Möglicherweise haben zeitgenössische militĂ€rische Erfolge der Byzantiner im Heiligen Land zur Auswahl des hĂ€ufig kriegerischen Josua-Buches gefĂŒhrt. Entstanden ist dadurch jedenfalls ein einzigartiger Kunstschatz aus Byzanz!
Einmalige byzantinische Hofkunst in Rollenform
Zu den groĂartigsten Handschriften der kaiserlich-byzantinischen Hofschule, die bis auf den heutigen Tag erhalten sind, gehört zweifellos die Josua-Rolle aus der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom. Im 10. Jh., zur Zeit der sogenannten makedonischen Renaissance entstanden, wird uns hier das biblische Buch Josua des Alten Testaments in einem wunderbaren friesartigen Bilderzyklus in Grisaille-Malerei vorgestellt.
Als Vorbild einer solchen Bilder-Rolle könnte man zweifellos die antiken Triumph-SĂ€ulen ansehen, deren kĂŒnstlerischer Gehalt gerade zur Zeit der Entstehung unserer Handschrift wiederentdeckt wurde. Die Josua-Rolle kann ĂŒberhaupt als ein RĂŒckgriff auf antike Buchformen und antike Malerei angesehen werden. Sie entstand in der Hofschule selbst und dĂŒrfte in zwei bis drei Etappen ihre heutige Gestalt angenommen haben, doch alle jene KĂŒnstler, die daran beteiligt waren, stammen aus dem 10. Jahrhundert.
Zeichner und Maler sind zweifellos nicht identisch, da zu Recht vermutet werden kann, daĂ der Farbauftrag erst spĂ€ter entstanden ist. Der in griechischer Majuskel, gemischt mit Minuskelformen geschriebene Text ist eine spĂ€tere BeifĂŒgung, die AuszĂŒge aus den jeweiligen Bibelstellen und Beischriften zum besseren VerstĂ€ndnis der einzelnen Szenen enthĂ€lt.
Eine einmalige Prachthandschrift
Die Josua-Rolle ist eine absolut einmalige Handschrift, zu der bis auf den heutigen Tag keine Parallele gefunden wurde. Unbekannt ist uns der Grund des Entstehens dieser monumentalen Handschrift gerade zum Buche Josua des Alten Testamentes. Es kann jedoch vermutet werden, daĂ diese Handschrift Ausdruck der militĂ€rischen Erfolge der Byzantiner im Heiligen Land war. Erstmals konnten sie im 10. Jh. nach einer langen Defensive gegenĂŒber den Arabern wieder in die Offensive gehen. SchlieĂlich gelang es, die Macht bis ins Heilige Land hin auszuweiten.
Wenn auch zu Anfang des Buches Josua ein kleiner Teil fehlt, ist das KernstĂŒck dieses in unserer ZĂ€hlung sechsten Buches des Alten Testamentes doch vollstĂ€ndig und lĂŒckenlos erhalten. Die griechischen Texte der Bibel entsprechen der Septuaginta.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Joshua Roll
- Umfang / Format
- 15 Teile eine Rolle / 80,0 Ă 32,0 cm (LĂ€nge insgesamt: 10,6 m)
- Herkunft
- TĂŒrkei
- Datum
- 10. Jahrhundert
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Griechische Kursive
- Buchschmuck
- Das Buch Josua in einem friesĂ€hnlichen Bilderzyklus, ursprĂŒnglich in Grisaille-Malerei ausgefĂŒhrt, spĂ€ter mit etwas Farbe ergĂ€nzt
- Inhalt
- Buch Josua, Kapitel II â Kapitel X
- KĂŒnstler / Schule
- Makedonische Renaissance
Josua-Rolle
Die Steinigung von Achan
Im Buch Josua hortet Achan gierig einen Teil der Beute nach der PlĂŒnderung von Jericho gegen den ausdrĂŒcklichen Befehl Josuas, was zur Folge hat, dass die Israeliten bei ihrem ersten Versuch, die Stadt Ai einzunehmen, besiegt werden. Als Achans SĂŒnde entdeckt wird, wendet sich das Volk gegen ihn: "Dann sagte Josua: Womit du uns ins UnglĂŒck gestĂŒrzt hast, damit stĂŒrzt dich der Herr heute ins UnglĂŒck. Und ganz Israel steinigte Achan. (Jos 7, 25)
Josua-Rolle
Vor der Schlacht bei Gibeon
Im Buch Josua werden die Israeliten dazu verleitet, ein BĂŒndnis mit dem Volk von Gibeon einzugehen, und werden so in einen Krieg mit einer Koalition von Amoritern, einer semitischsprachigen Ansammlung von Völkern in SĂŒdmesopotamien, hineingezogen. Die anderen Amoriter, die ĂŒber das BĂŒndnis mit den Israeliten verĂ€rgert sind, belagern daraufhin die Stadt Gibeon, deren Botschafter Josua um Hilfe anflehen.
Josua wird thronend, einen Speer haltend und mit einem Heiligenschein dargestellt, als er sich den Bittstellern aus Gibeon zuwendet. WĂ€hrenddessen wartet sein Heer auf seine Befehle und wird rechts in der Schlacht mit den Amoritern gezeigt. Jahwe selbst greift in die Schlacht ein, indem er die Sonne und den Mond (oben dargestellt) anhĂ€lt und auĂerdem groĂe Hagelkörner schickt, um den Sieg der Israeliten zu befördern.
#1 Die Josua-Rolle
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