Im Auftrag von Abt Desiderius (1058–1087) von Monte Cassino: Ein romanischer Kunstschatz und eine der letzten hergestellten Schriftrollen
Barberini Exultet Rolle
Abtei von Montecassino (Italien) — Um 1058

Barberini Exultet Rolle
Abtei von Montecassino (Italien) — Um 1058
Diese seltene Schriftrolle gehört zu den schönsten illuminierten Handschriften der Romanik
In Auftrag gegeben von Abt Desiderius (1058–1087), der Monte Cassino zu einem führenden Kulturzentrum ausbaute
Sie enthält eine der schönsten Miniaturen dieser Zeit angereichert mit feinstem Blattgold

Barberini Exultet Rolle
Imkerei
Nach Vergil stammen Bienen aus jungfräulicher Geburt. Diese Legende wurden später von den Christen als Symbol der Jungfrau Maria übernommen und ihre natürliche Fleißigkeit bewundert. Mönche machten aus den Erträgen der Bienen Honig und Kerzenwachs, was für die im Exultet besungene Osterkerze nötig war. Hier wird der gesamte Imkerprozess gezeigt, einschließlich Bienen, die den Nektar der Blüten sammeln, Imker, die neue Schwärme holen, sie mit Rauch beruhigen und Waben ernten.
Barberini Exultet Rolle
- Barberini Exultet Roll
Kurzbeschreibung
Die Barberini Exsultet-Rolle wurde 1058 im Auftrag des Abtes Desiderius in Süditalien angefertigt. Die seltene Schriftrolle gehört zu den schönsten illuminierten Handschriften der Romanik. Das Werk enthält den Text und die Melodie des Exsultet, einem feierlichen Lobgesang zur Ostermesse. Goldene Schmuckinitialen und farbige Illustrationen mit Goldeinsatz verzieren die Handschrift.
Die Barberini Exultet-Rolle
Das Exultet ist der feierliche Lobgesang, der in der christlichen Liturgie zur Feier der Osternacht gesungen wird. In ihm wird Christus als das Licht der Welt gepriesen und seine Auferstehung in Verbindung mit dem im Alten Testament offenbarten göttlichen Heilsplan gestellt. Zwischen dem 10. und 13. entstanden einige äußerst seltene Schriftrollen, die den Text und die Melodie des Exultet beinhalten. Ein besonders wertvolles Exemplar davon ist die Barberini Exultet-Rolle. Das Werk entstand im Auftrag des Abtes Desiderius (1058–1087), unter dessen Vorsitz das Kloster zu Montecassino zu einem führenden Kulturzentrum Italiens wurde. Zehn reizvolle Miniaturen illustrieren den Lobgesang. Die Schrift wurde durch 23 goldene Schmuckinitialen verziert.
Seltene Schriftstücke
Die Exultet-Rollen stammen aus Süditalien, die meisten davon wurden im Kloster von Montecassino geschrieben und illustriert. Das Format der Schriftrolle wurde absichtlich gewählt, obwohl Handschriften bereits seit dem 4. Jahrhundert überwiegend in Form von Codices festgehalten wurden. Das Exultet wurde vom sogenannten Ambo aus gelesen, einer architektonischen Besonderheit italienischer Kirchen. Der Ambo war eine erhöhte Rednerposition, die in späteren Kirchenbauten von der Kanzel abgelöst wurde. Der Priester konnte von seiner Position aus das Exultet lesen und vom Ambo herunterlassen, sodass auch die Besucher der Messe die schön gestaltete Schriftrolle sehen konnten.
Meisterwerke ihrer Zeit
Die Barberini Exultet-Rolle enthält einige der schönsten Miniaturen der Romanik. Die frischen und unverfälschten Darstellungen zeigen Einflüsse byzantinischer und ottonischer Buchmalerei. Lebendige Farben und der Einsatz von feinstem Gold verleihen den Bildern Ausdruckskraft. In beeindruckender Einfachheit werden die Szenen illustriert, die im feierlichen Ostergottesdienst besungen werden. Eines der wichtigsten Feste der christlichen Kirche wurde mit diesem kostbaren Dokument entsprechend gewürdigt.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Barberini Exultet Roll
- Umfang / Format
- 5 Teile einer Rolle / 29,0 × 64,0 - 86,0 cm
- Herkunft
- Abtei von Montecassino (Italien)
- Datum
- Um 1058
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 10 Miniaturen und 23 Intialen
- Auftraggeber
- Abt Desiderius (1058–1087)

Barberini Exultet-Rolle
Öffentliche Lesung aus einer Schriftrolle
Vielen Manuskripten stehen so genannte „Präsentationsminiaturen“ voran, in denen das Manuskript selbst vorkommt. In der Regel werden sie vom Künstler oder Schreiber dem Auftraggeber präsentiert, manchmal stellt aber auch der Auftraggeber einem Heiligen, der Jungfrau Maria oder sogar Jesus Christus selbst die Handschrift vor. Diese Miniatur zeigt die Schriftrolle bei dem Gebrauch, zu dem sie gedacht war: vor einer Messe.
Tonsurierte Mönche haben sich versammelt und der zelebrierende Priester schwingt in der Mitte der Szene ein dampfendes Weihrauchfass. Er steht an einem kunstvoll gemusterten, farbigen Ambo, einem hervorgehobenen Pult in italienischen Kirchen, wo die Schriftrolle entfaltet und verlesen werden kann. Rötlich-orange, gelb und dunkelblau färben die Szene im typisch romanischen Stil ein.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Barberini Exultet Rolle“
Barberini Exultet Rolle
- Verlag
- Belser Verlag – Zürich, 1988
- Limitierung
- 980 Exemplare
- Einband
- Leinenkassette
- Kommentar
-
1 Band (48 Seiten) von Guglielmo Cavallo und Lucinia Speciale
Sprache: Deutsch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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