Berge und Städte, aber auch Fabelwesen und antike Helden: Ein faszinierender kartografischer Spagat zwischen neuem Wissen und einer biblisch-mythologisch geprägten Weltanschauung
Karten von Heinrich Bünting
Deutschland — 16. Jahrhundert

Karten von Heinrich Bünting
Deutschland — 16. Jahrhundert
Heinrich Bünting (1545–1606) porträtiert hier Europa in Form einer jungfräulichen Königin und Asien in Form des Pegasus
Berge, Städte, Gewässer, Tiere, Fantasiewesen und prächtige Segelschiffe finden sich in seiner Arbeit
Bünting schafft darin den Spagat zwischen neuem Wissen und einer biblisch geprägten Weltanschauung

Karten von Heinrich Bünting
Das östliche Mittelmeer
Die wichtigen Städte des Nahen Ostens vom Heiligen Land bis zu den östlichen Grenzen Persiens sind hier als Teil der Brust und des Rumpfes eines geflügelten Pegasus dargestellt, der sein Maul öffnet, um in Europa hineinzubeißen, als wäre es ein Apfel. Trotz ihres mythischen und symbolischen Charakters ist die Karte bemerkenswert genau und umfasst die Inseln Kreta, Rhodos und Zypern, zeigt das Nildelta in Ägypten und grenzt die Regionen Russland und Moskowien in Europa voneinander ab.
Karten von Heinrich Bünting
- Heinrich Bünting's Maps
- Mapas de Heinrich Bünting
- Itinerarium Sacrae Scripturae
Kurzbeschreibung
Mit seinem berühmten „Itinerarium Sacrae Scripturae“ verfasste der Hannoveraner Theologe und Chronist Heinrich Bünting gegen Ende des 16. Jahrhunderts einen wahren Verkaufsschlager. Die Karten und Beschreibungen, in denen biblische Erzählungen geographisch verortet werden, fanden weite Verbreitung und wurden sogar in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bünting schafft es mit seinen Karten, die Kartographie seiner Zeit mit emblematischen Illustrationen zu verknüpfen und stellt beispielsweise Europa in Form der Jungfrau mit den Insignien der Königin oder Asien als Pegasus dar. Zum Teil wunderbar koloriert, bietet das Kompendium aus 17 Blättern Gelegenheit, sich in die biblischen Erzählungen und die dazugehörige geographische Verortung zu vertiefen und so die Frömmigkeit des 16. Jahrhunderts und zugleich den Drang nach neuen Erkenntnissen dieser Zeit unmittelbar zu erleben.
Karten von Heinrich Bünting
Mit seinem berühmten „Itinerarium Sacrae Scripturae“ verfasste der Hannoveraner Theologe und Chronist Heinrich Bünting gegen Ende des 16. Jahrhunderts einen wahren Verkaufsschlager. Die Karten und Beschreibungen, in denen biblische Erzählungen geographisch verortet werden, fanden weite Verbreitung und wurden sogar in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bünting schafft es mit seinen Karten, die Kartographie seiner Zeit mit emblematischen Illustrationen zu verknüpfen und stellt beispielsweise Europa in Form der Jungfrau mit den Insignien der Königin oder Asien als Pegasus dar. Zum Teil wunderbar koloriert, bietet das Kompendium aus 17 Blättern Gelegenheit, sich in die biblischen Erzählungen und die dazugehörige geographische Verortung zu vertiefen und so die Frömmigkeit des 16. Jahrhunderts und zugleich den Drang nach neuen Erkenntnissen dieser Zeit unmittelbar zu erleben.
Die Alte und die Neue Welt
Die alte Welt bestand im 16. Jahrhundert aus drei Erdteilen: Europa, Asien und Afrika. Amerika, die „neue Welt“, war schon entdeckt und wurde kartographisch ebenfalls abgebildet. Bei Heinrich Bünting steht jedoch die Welt(Sicht) der Bibel im Mittelpunkt. Ein Blatt seines „Itinerarium Sacrae Scripturae“ zeigt diese Anschauung deutlich: die drei althergebrachten Erdteile im Zentrum gruppieren sich wie drei Blätter eines Kleeblattes - eine Anspielung auf das Wappen von Büntings Heimatstadt Hannover - rund um Jerusalem. Links unten ist angeschnitten „America, die neue Welt“ dargestellt. Büntings Werk, diese „vollständigste Sammlung des damaligen Wissens über die biblische Geographie“ wagt den Spagat zwischen dem neuen Wissen und dem biblisch geprägten Weltbild und ist damit wunderbarer Ausdruck des Zeitgeistes des 16. Jahrhunderts: der Frömmigkeit, die zugleich zu dieser Zeit der großen Entdeckungen und Umwälzungen geherrscht hat.
Europa als Königin und die viereckige Stadt
Heinrich Büntings Kartenwerk ist betitelt als „Ein Reisebuch über die ganze Heilige Schrift“. Es enthält Karten von den drei Erdteilen, vom Mittelmeer und den umliegenden Gebieten, von einzelnen Ländern wie Ägypten oder Judäa und Samaria, oder von Jerusalem, der Heiligen „viereckigen“ Stadt. Europa stellt Bünting in Form der Jungfrau als Königin mit den Insignien der Macht, der Krone, dem Zepter und dem Reichsapfel, dar, Asien, der „zweite Erdteil“, hat die Form des Pegasus, des geflügelten Pferdes der griechischen Mythologie. Neben diesen emblematischen Darstellungen zeigt der Kartograph aber auch Karten mit realistischeren Abbildungen der Erdteile und einzelner Regionen, etwa eine „Beschreibung des Heiligen Landes“, daneben ein Text mit der Beschreibung, wo Zacharias, der Vater Johannes des Täufers, gewohnt hat. Jede der Karten wird – zum Teil auf der Rückseite – begleitet von einem erklärenden Text, der die biblische Erzählung mit der Geographie verbindet.
Ein unterhaltsamer Augenschmaus
Heinrich Bünting (1545–1606), der zugleich Evangelischer Theologe, Geograph und Chronist war, präsentierte mit diesem Kompendium ein Kunst- und Informationswerk, das den Zeitgeist des späten 16. Jahrhunderts traf. Der Theologe, der im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg tätig war, schuf ein Druckwerk, das noch heute Gelegenheit bietet, sich in dieses spannende Thema zu vertiefen und zugleich die großartige Kunstfertigkeit zu genießen, mit der es gefertigt wurde. Die Karten enthalten neben den detaillierte Bezeichnungen von Küsten, Gebirgen, Städten, Gewässern und Meeren auch wunderbare unterhaltsame Illustrationen. So tummeln sich etwa im Meer unzählige Meerestiere und phantastische Geschöpfe und prächtige Segelschiffe.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Heinrich Bünting's Maps
Mapas de Heinrich Bünting
Itinerarium Sacrae Scripturae - Art
- Karte auf Papier
- Herkunft
- Deutschland
- Datum
- 16. Jahrhundert
- Stil
- Genre
- Buchschmuck
- 17 Karten
- Künstler / Schule
- Heinrich Bünting (1545–1606)

Karten von Heinrich Bünting
EVROPA PRIMA PARS TERRÆ IN FORMA VIRGINIS
Die visuelle Personifizierung des europäischen Kontinents als junge Frau, die als "Europa Regina" bekannt ist, entstand im frühen 16. Jahrhundert, als Kaiser Karl V. (1500–1558) der Einheit Europas näher kam als jeder andere seit Karl dem Großen (742–814). Hier mit "Europa in Gestalt einer jungen Frau" betitelt, handelt es sich um eine gewestete Karte mit Spanien als gekröntem Kopf, was auf den herausragenden Status des Landes in dieser Zeit hinweist.
Frankreich und Deutschland bilden den Körper, wobei Böhmen als Herz dargestellt wird, weil es zu dieser Zeit ein humanistischer Zufluchtsort von großer religiöser Toleranz war. Italiens fortwährende Bedeutung wird durch den rechten Arm repräsentiert, wobei Siziliens Schlüsselposition in der europäischen Politik durch seine Form als Reichsapfel betont wird. Der linke Arm mit dem Zepter spiegelt die wachsende Bedeutung Skandinaviens und der britischen Inseln wider.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Karten von Heinrich Bünting“
Mapas de Heinrich Bünting
- Verlag
- Siloé, arte y bibliofilia – Burgos, 2010
- Limitierung
- 898 Exemplare
- Einband
- Schuber
- Kommentar
-
1 Band
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- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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