Kompendium der Gesundheit

Kompendium der Gesundheit – Vicent Garcia Editores – I/51 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)

Zaragoza (Spanien) — 15. August 1494

Das zukunftsweisende Werk eines deutschen Druckers in Spanien: Die erste spanische Übersetzung und Ergänzung des aufsehenerregenden Fasciculus medicinae, des ersten Druckwerks mit anatomischen Studien

  1. Die Kirche hatte lange Zeit verboten, "unnatürlich in den menschlichen Körper einzudringen", was eine Sektion praktisch unmöglich machte

  2. Der 1491 in Venedig erschienene Fasciculus medicinae war das erste gedruckte Buch, das anatomische Abbildungen enthielt

  3. Die erste spanische Ausgabe veröffentlichte der deutsche Drucker Pablo Hurus (aktiv 1484–99) am 14. August 1494 in Saragossa

Kompendium der Gesundheit

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Beschreibung
Kompendium der Gesundheit

Dieser Codex ist sowohl ein frühes Exemplar der noch jungen Wissenschaft der Anatomie als auch ein Zeugnis für das damals neue Verfahren des Buchdrucks. Die Kirche hatte lange Zeit "Eingriffe" in den menschlichen Körper verboten, was das Sezieren praktisch unmöglich machte. Aber dies begann sich im Hochmittelalter allmählich zu ändern, bevor es in der Renaissance gebräuchlich wurde. Der humanistische Geist gab vor, dass die Untersuchung der Toten um der Lebenden willen erfolgen sollte. Lange Zeit im Geheimen praktiziert, zeigt dieser Codex, wie die Sezierung im späten 15. Jahrhundert endlich Standard wurde.

Kompendium der Gesundheit

Ein faszinierender Blick ins Innere des menschlichen Körpers aus einem frühen anatomischen Lehrbuch ist diese spanische Übersetzung des Fasciculus medicinae, des ersten gedruckten Buch mit anatomischen Illustrationen, das 1491 in Wien erschien. Ein anonymer Spanier ist verantwortlich für die Übersetzung des Compendio de la Salud Humana, das am 14. August 1494 in Saragossa vom deutschen Drucker Pablo Hurus** (tätig 1484-99) herausgegeben wurde. Es wird vermutet, dass der Autor entweder ein gewisser Johannes de Ketham oder vielleicht Hans von Kircheim (tätig 1455-70) war, der das Kompendium als Lehrmittel benutzte, als er Professor der Medizin in Wien war. Obwohl die Originalhandschrift bereits aus dem frühen 15. Jahrhundert stammt, ist dieses gedruckte Buch die erste spanische Ausgabe. Der Text ist übersichtlich in zwei Spalten jeweils nach gravierten Initialen und Holzschnitten dargeboten, die auch an anderer Stelle im Text zu finden sind und einige Doppelseiten belegen. Abgesehen von den rein anatomischen Ausführungen bietet das Werk ein Gebet an den heiligen Sebastian zum Schutz vor der Pest, zusammen mit einem Holzschnitt von ihm, und den Tractado de la peste von Vasco de Taranta, in dem ebenfalls über die Pest gehandelt wird. Leider wurde die Seite, die den weiblichen Körper zeigt, verstümmelt, so dass der Codex unvollständig ist. Nichtsdestotrotz ist er ein wichtiger früher Beitrag zur aufkommenden Wissenschaft der Anatomie.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Compendio de la Salud Humana
Umfang / Format
140 Seiten / 29,5 × 20,3 cm
Herkunft
Spanien
Datum
15. August 1494
Sprache
Buchschmuck
Xylographische Initialen und Darstellungen des menschlichen Körpers
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Kompendium der Gesundheit – Vicent Garcia Editores – I/51 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
Vicent Garcia Editores – Valencia, 2008
Limitierung: 3160 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Compendio de la Salud Humana

Vicent Garcia Editores – Valencia, 2008
Kompendium der Gesundheit – Vicent Garcia Editores – I/51 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
Kompendium der Gesundheit – Vicent Garcia Editores – I/51 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien) Copyright Bildmaterial: Ziereis Faksimiles

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Vicent Garcia Editores – Valencia, 2008
Limitierung: 3160 Exemplare
Einband: Pergamenteinband; präsentiert in einer leinenbezogenen Kassette mit goldgeprägtem Lederrücken
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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