Leges Salicae

Leges Salicae – Il Bulino, edizioni d'arte – Ms. O.I.2 – Archivio Capitolare di Modena (Modena, Italien)

Deutschland — 10. Jahrhundert

Die Grundlage des modernen europĂ€ischen Rechts: Eine eindrucksvolle Sammlung der Ă€ltesten germanischen Rechtstexte des FrĂŒhmittelalters, zusammengestellt und karolingisch illuminiert im 10. Jahrhundert

  1. Das moderne europÀische Rechtssystem basiert weitgehend auf den Gesetzen und Gepflogenheiten des 8. und 9. Jahrhunderts

  2. Sammlung der Ă€ltesten deutschen GesetzbĂŒcher: Lex Salica, Lex Lombarda, Lex Baiuvariorum und Lex Ripuaria

  3. Alle Aspekte des Gesetzes wurden darin behandelt: Erbrechte, Gerichtsbestimmungen und Streitigkeiten zwischen Nachbarn

Leges Salicae

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Beschreibung
Leges Salicae

Die Leges Salicae wurden im Lauf des 10. Jahrhunderts von einem nicht bekannten BuchkĂŒnstler erstellt. Es handelt sich bei diesem Werk um eine Sammlung der Ă€ltesten germanischen Rechtsschriften, darunter die Lex Salica, die Lex Lombardia, die Lex Ripuaria und die Lex Bavaria. Die traditionsreichen Rechtsnormen wurden mit farbigen Miniaturen im karolingischen Stil der Buchmalerei illustriert.

Die Leges Salicae

Im 10. Jahrhundert verfasste ein nicht namentlich bekannter deutscher BuchkĂŒnstler ein Manuskript, das die Ă€ltesten germanischen RechtsbĂŒcher in sich vereint. Die sogenannten „Leges Salicae“ enthalten die gesammelten Rechtsschriften der Lombardei, die Lex Bavaria und die Lex Ripuaria, sowie das wohl traditionsreichste Gesetzbuch, die Lex Salica. ZusĂ€tzlich beinhaltet die Handschrift einige persönlich in Auftrag gegebene karolingische Manuskripte Karls des Großen und seiner Nachkommen Pippin, Lothar I. und Ludwig II. Das Werk ist mit reizvollen, historischen Miniaturen im karolingischen Stil illustriert.

Ein historisches Dokument

Die Leges Salicae sind eine Sammlung zahlreicher nationaler und völkischer Rechtsnormen, an welchen sich die unterschiedlichen germanischen StĂ€mme vor dem karolingischen Reich orientierten. All diese Rechtsnormen spielten eine wichtige Rolle fĂŒr die Entstehung von Europa. Das europĂ€ische Rechtssystem, wie wir es heute kennen, basiert zu einem großen Teil auf den historischen Gesetzen und Gewohnheiten unserer Vorfahren aus dem achten und neunten Jahrhundert. Manche der rechtlichen Bestimmungen jener Zeit gelten noch heute in einigen Monarchien und als Hausrecht in vielen deutschen AdelshĂ€usern.

Die Lex Salica

In der Lex Salica wurden alte mĂŒndlich ĂŒberlieferte Rechtsgepflogenheiten erstmals schriftlich festgehalten. Ihre Artikel befassen sich mit allen möglichen RechtsfĂ€llen, wobei der Schuldige – sofern er freien Standes war – fast immer eine Geldbuße entrichten musste. Unfreie dagegen wurden mit Körperstrafen wie Hieben oder RutenschlĂ€gen und in wenigen FĂ€llen sogar mit dem Tod bestraft. ZusĂ€tzlich enthalten die Lex Salica Bestimmungen ĂŒber das Erbrecht und die Gerichtsordnung. In Anlehnung an diese Erbrechtsbestimmungen wurde spĂ€ter in vielen europĂ€ischen HerrscherhĂ€usern die Thronfolge so festgelegt, dass Frauen nicht die Krone erben konnten, selbst dann nicht, wenn keine mĂ€nnlichen Erben existierten: In terram salicam mulieres ne succedant. Diese besondere Bestimmung der Lex Salica wird heute oft als das Salische Recht schlechthin verstanden. Erst 1713 wurde sie fĂŒr die Habsburgermonarchie in einem wegweisenden Akt außer Kraft gesetzt.

Kodikologie

Umfang / Format
432 Seiten / 26,5 × 17,5 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
10. Jahrhundert
Sprache
Schrift
Karolingische Minuskel
Buchschmuck
4 Miniaturen und 4 Zierseiten
Inhalt
Sammlung der Ă€ltesten deutschen GesetzbĂŒcher: Lex Salica, Lex Lombarda, Lex Baiuvariorum und Lex Ripuaria sowie Kapitularien, ein Musikfragment und ein Auszug aus den Etymologiae des Isidor von Sevilla

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Leges Salicae – Il Bulino, edizioni d'arte – Ms. O.I.2 – Archivio Capitolare di Modena (Modena, Italien)
Il Bulino, edizioni d'arte – Modena, 2008
Limitierung: 10 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Leges Salicae

Il Bulino, edizioni d'arte – Modena, 2008

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Il Bulino, edizioni d'arte – Modena, 2008
Limitierung: 10 Exemplare
Einband: GeprĂ€gtes Leder ĂŒber Holzdeckeln, prĂ€sentiert in lederbezogener Solander-Box mit dem Kommentarband
Kommentar: 1 Band von Guido Vigarani, Paolo Golinelli, Giuseppa Z. Zanichelli und Giovanna Nicolaj
Sprache: Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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