Littera Florentina
Die Littera Florentina ist die authentischste und wohl auch älteste offizielle Abschrift der Digesten des römischen Rechts, die im 6. Jahrhundert auf Geheiß des mächtigen oströmischen Kaisers Justinian I. (ca. 482–565) erstellt wurden. Die Littera Florentina entstand nur kurze Zeit nach dem Original und es wird angenommen, dass alle späteren Abschriften und Übersetzungen auf diese Handschrift zurückgehen. Nachdem sie 1135 angeblich von Kaiser Lothar II. als Kriegsbeute aus der Stadt Amalfi entwendet worden war, gelangte sie 1406 von Pisa in der Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz, wo sie noch heute aufbewahrt wird. Ihre frühere Geschichte ist unter Historikern jedoch umstritten. Dennoch ist sie eines der wichtigsten Dokumente der Rechtsgeschichte, und ihre "Wiederentdeckung" im 11. oder 12. Jahrhundert führte in Westeuropa zu einem explosionsartig wachsenden Interesse am römischen Recht.
Littera Florentina
Die Littera Florentina ist eine Handschrift der Digesten, einer Sammlung juristischer Schriften des römischen Rechts, die in der Spätantike zwischen 530 und 533 im Auftrag des oströmischen Kaisers Justinian I. (ca. 482–565) zusammengestellt wurde. Die Handschrift der Florentina ist die bedeutendste handschriftliche Überlieferung dieses römischen Gesetzeswerks, sie stammt wahrscheinlich aus dem 6. Jahrhundert und ist damit der älteste Zeuge dieses Textes. Seit 1406 wird sie in der Bibilioteca Medicea Laurenziana in Florenz aufbewahrt. Davor soll der Codex im Jahr 1135 während des Kriegs zwischen dem normannischen König von Sizilien, Roger II. (1095–1154), und Papst Innozenz II. (reg. 1130-43) vom römisch-deutschen Kaiser Lothar III. (1075–1137), einem Verbündeten des Papstes, als Kriegsbeute aus der Stadt Amalfi gestohlen worden sein. Amalfi war seit der Rückeroberung durch den oströmischen Feldherrn Belisar (ca. 500–565) vom 6. bis zum 9. Jahrhundert Teil des Byzantinischen (Oströmischen) Reichs, was den Aufenthalt der Digesten-Handschrift dort erklärt. Das einzigartige Exemplar wird hier zusammen mit anderen mittelalterlichen Schriften präsentiert, um einen umfassenden Überblick über dieses bedeutende Stück Rechtsgeschichte zu geben.
Ein historischer Gesetzestext
Der umfangreiche Gesetzestext ist in griechischer Sprache verfasst und zweispaltig in scriptura continua geschrieben, einer Unzialschrift ohne Leerräume zwischen den einzelnen Wörtern und ohne Satzzeichen, die wahrscheinlich gewählt wurde, um eine größtmögliche Textmenge in dem Dokument unterzubringen. Als im Mittelalter im lateinischen Westen die Quellen des römischen Rechts wiederentdeckt wurden, war Irnerius von Bologna (ca. 1050- nach 1125), Begründer der berühmten Glossatorenschule von Bologna, der Erste, der dem Werk ein Glossar als Lektürehilfe hinzufügte, das nach seinem Tod von seinen Studenten weitergeführt wurde. Die Rechtsschule von Bologna war über Jahrhunderte hinweg das bedeutendste Zentrum des Studiums der Jurisprudenz. Einer gängigen Annahme zufolge gehen sämtliche spätere Handschriften der Digesten aus dem Mittelalter, die sogenannten Vulgathandschriften, auf die Textgrundlage der Florentina zurück, worauf sich der Zusatz littera gründet. Die Geschichte der Florentina ist wechselvoll: Nach der Plünderung von Amalfi durch die Pisaner und Truppen des deutsch-römischen Kaisers Lothar III. in 1137 gelangte der Codex nach Pisa und trug daher im Mittelalter den Namen Littera Pisana**. Bei der Eroberung von Pisa durch Florenz in 1406 kam die Handschrift schließlich durch Raub nach Florenz und heißt seitdem *Littera Florentina. Andere historische Quellen legen nahe, dass der Codex in 1070 in Florenz entdeckt wurde und wohl eine tragende Rolle bei der Gründung der Universität von Bologna in 1088 spielte, die sich anfänglich nur mit der Lehre des römischen Rechts beschäftigte. Die Geschichte der Florentina im 11. und 12. Jahrhundert bleibt also unter Rechtshistorikern weiterhin umstritten, unangefochten jedoch ist ihre Bedeutung für die Rechtsgeschichte und für die Laurentinische Bibliothek von Florenz, der sie seit mehr als 600 Jahren als eines ihrer wertvollsten Besitztümer angehört.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Justiniani Augusti pandectarum codex Florentinus
Codex Florentinus
Pandette - Umfang / Format
- 1814 Seiten / 36,6 × 32,0 cm
- Herkunft
- Italien
- Datum
- 6. Jahrhundert
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Unzialis
#1 Justiniani Augusti Pandectarum - Codex Florentinus
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Italienisch
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