Geschaffen von Vater Simon Benings für die Königin von Spanien: Eines der schönsten Liederbücher des 16. Jahrhunderts
Liederbuch Johannas der Wahnsinnigen
Brügge (Belgien) — 1511

Liederbuch Johannas der Wahnsinnigen
Brügge (Belgien) — 1511
Diese Auftragsarbeit von Königin Johanna der "Wahnsinnigen" (1479–1555) ist eines der schönsten Liederbücher des 16. Jahrhunderts
Alexander Bening (gest. 1519), der Meisterminiaturist aus Brügge und Vater von Simon Bening, vollendete die Handschrift 1511
Es finden sich darin Werke von den Komponisten Josquin Desprez, Johannes Ockeghem, Alexander Agricola und Pierre de la Rue
Liederbuch Johannas der Wahnsinnigen
- Song Book of Joan the Mad
- Cancionero de Juana la Loca
- Chansonnier de Jeanne la Folle
- Canzoniere di Giovanna la Pazza
- Cancioneiro de Joana a Louca
Kurzbeschreibung
Das Liederbuch Johannas I. von Kastilien, mit dem Beinamen die Wahnsinnige, gehört zu den schönsten Handschriften mit Liedern des 16. Jahrhunderts. Es enthält auf 60 Seiten Lieder von verschiedenen Komponisten, mit lateinischem, französischem oder niederländischem Text, die von so verschiedenen Themen wie Liebe und Verlangen, Untreue und Traurigkeit, aber auch religiösen Sujets handeln. Auf jeder Seite findet sich neben den Notenzeilen mit den Gesängen wunderbare Miniaturen des Brügger Künstlers Alexander Bening, die die Lieder liebevoll illustrieren. Geschützt wird das kostbare Kleinod der Buchkunst durch den originalen Einband des Brügger Buchbinders Louis Bloc.
Liederbuch Johannas der Wahnsinnigen
Das Liederbuch Johannas I. von Kastilien, mit dem Beinamen die Wahnsinnige, gehört zu den schönsten Handschriften mit Liedern des 16. Jahrhunderts. Es enthält auf 60 Seiten Lieder von verschiedenen Komponisten, mit lateinischem, französischem oder niederländischem Text, die von so verschiedenen Themen wie Liebe und Verlangen, Untreue und Traurigkeit, aber auch religiösen Sujets handeln. Auf jeder Seite findet sich neben den Notenzeilen mit den Gesängen wunderbare Miniaturen des Brügger Künstlers Alexander Bening, die die Lieder liebevoll illustrieren. Geschützt wird das kostbare Kleinod der Buchkunst durch den originalen Einband des Brügger Buchbinders Louis Bloc.
Bewegende Musik des frühen 16. Jahrhunderts
Augen voller Tränen und turtelnde Liebespaare bevölkern die Seiten der Handschrift, aber auch filigrane Darstellungen von Szenen der Passion Christi oder verführerische Erdbeer- und Blütenzweige sind zu finden. All diese unterschiedlichen Sujets dienen zur Illustration der Lieder des kostbaren Liederbuchs Johanna der Wahnsinnigen. Auf den 60 Seiten der kleinen, querformatigen Handschrift sind Lieder von verschiedenen Komponisten versammelt, unter anderem von Josquin des Prés, Johannes Ockeghem, Alexander Agricola und Pierre de la Rue. Sie geben einen beeindruckenden Einblick in die mehrstimmige Musik des 16. Jahrhunderts und sind in drei verschiedenen Sprachen verfasst: Latein, Französisch und Niederländisch. Inhaltlich behandeln die Gesänge so unterschiedliche Themen wie Liebe, Eifersucht, Geldnot, aber auch biblische Erzählungen, hauptsächlich zur Passion Christi.
Eine bedeutende Auftraggeberin
Auftraggeberin des Liederbuchs war wohl Johanna I. von Kastilien (1479 – 1555), die den Beinamen die Wahnsinnige trug. Die kastilische Königin lebte ein schicksalhaftes Leben, das bis heute tief beeindruckt. Bei einem flämischen Buchmaler gab sie ein privates Gebetbuch in Auftrag. Dieser Miniaturist aus Brügge war kein geringerer als Alexander Bening, der Vater des großen Simon Bening, der für Johanna die Wahnsinnige ihre berühmte Rosenkranz-Handschrift fertigen sollte. Im Jahr 1511 war das Kleinod vollendet. Es enthält 56 Miniaturen jeweils links und rechts der Lieder. Diese bestehen aus kunstvollem und realitätsnahem Rankenwerk mit Früchten, Blumen und Insekten und figürlichen Szenen mit Bezug zum Inhalt der Lieder. Kalligraphisch wunderbare Initialen schmücken die Seiten zusätzlich.
Ein rundum begeisterndes Kleinod
Auch der original erhalten Einband der Handschrift begeistert. Er wurde von dem Brügger Buchbinder Louis Bloc gefertigt und zeigt in Lederprägung einen Rahmen mit umlaufender Inschrift, ornamentalem Rankwerk und Medaillons mit Tierfiguren. Als Gesamtkunstwerk aus Musik und Malerei bietet, das kleine, aber beeindruckende Liederbuch Johannas der Wahnsinnigen einen umfassenden Einblick in die Musik des frühen 16. Jahrhunderts und ein Schmuckstück für Liebhaber kostbar illuminierter Handschriften.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Song Book of Joan the Mad
Cancionero de Juana la Loca
Chansonnier de Jeanne la Folle
Canzoniere di Giovanna la Pazza
Cancioneiro de Joana a Louca - Umfang / Format
- 60 Seiten / 11,0 x 9,0 cm
- Herkunft
- Brügge (Belgien)
- Datum
- 1511
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 56 goldgeschmückte Initialen
- Auftraggeber
- Johanna die Wahnsinnige (1479–1555)
- Künstler / Schule
- Meister der David–Szenen im Breviarium Grimani
Meister des Dresdener Gebetbuchs
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Liederbuch Johannas der Wahnsinnigen“
Cancionero de Juana la Loca
- Verlag
- Patrimonio Ediciones – Valencia, 2006
- Limitierung
- 999 Exemplare
- Einband
- Der Kodex besitzt noch seinen Originaleinband, der in Brügge von Antoine de Gavere hergestellt wurde, der zahlreiche Arbeiten für Philipp den Guten, Herzog von Burgund, ausführte. Die mit Leder bezogenen Einbanddeckel bestechen durch den feuervergoldeten Aufdruck mit Tier- und Vogelmotiven, die mit kleinen Pflanzenvoluten verbunden sind.
- Kommentar
-
1 Band (196 Seiten) von Honey Meconi
Sprachen: Spanisch, Englisch, Deutsch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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