Rosenkranz Johannas der Wahnsinnigen
Der große Meister der flämischen Buchmalerei des 16. Jahrhunderts, Simon Bening, fertigte für Johanna I. von Kastilien, eine königliche Auftraggeberin, um 1525 dieses wunderbare Kleinod der Buchkunst. Auf 40 Seiten werden die Gebete zu den 15 Geheimnissen des Rosenkranzes - ungewöhnlicherweise auf Spanisch - und die dazugehörigen Miniaturen versammelt. Diese gehören mit zum Besten, was die Buchmalerei des 16. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Grandiose Kompositionen vereinen eindrückliche Figurendarstellungen mit wunderbaren Landschaften und perspektivisch interessanten Räumen. Als Gesamtkunstwerk begeistert der Rosenkranz Johannas der Wahnsinnigen noch heute wohl jeden Sammler.
Rosenkranz Johannas der Wahnsinnigen
Der große Meister der flämischen Buchmalerei des 16. Jahrhunderts, Simon Bening, fertigte für Johanna I. von Kastilien, eine königliche Auftraggeberin, um 1525 dieses wunderbare Kleinod der Buchkunst. Auf 40 Seiten werden die Gebete zu den 15 Geheimnissen des Rosenkranzes - ungewöhnlicherweise auf Spanisch - und die dazugehörigen Miniaturen versammelt. Diese gehören mit zum Besten, was die Buchmalerei des 16. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Grandiose Kompositionen vereinen eindrückliche Figurendarstellungen mit wunderbaren Landschaften und perspektivisch interessanten Räumen. Als Gesamtkunstwerk begeistert der Rosenkranz Johannas der Wahnsinnigen noch heute wohl jeden Sammler.
Das Schicksal der Auftraggeberin
Auftraggeberin des privaten Buchschatzes war die kastilische Königin Johanna I. (1479–1555), die den Beinamen die Wahnsinnige trug. Ihr tragisches und beeindruckendes Leben fasziniert und berührt bis heute. Als Königin von Kastilien regierte Johanna I. ein riesiges Reich, das sich von Neapel-Sizilien und ganz Spanien bis zum erst kurz zuvor entdeckten Westindien (Süd- und Mittelamerika) erstreckte. Sie war mit Philipp dem Schönen von Österreich verheiratet, dem Sohn Kaiser Maximilians I. Durch diese Heirat verbanden sich Österreich und Spanien zu einem mächtigen Habsburger-Reich. Johannas Name ist mit vielen wichtigen Figuren ihrer Zeit verbunden. So war ihr Bruder Don Juan mit der Schwester Philipps, Margarete von Österreich, verheiratet, Johannas Sohn sollte als Kaiser Karl V. ein Weltreich regieren. Ihren Beinamen erhielt sie wohl aufgrund ihres hitzigen Temperamentes und ihrer Eifersucht, die die Königin in einer Nervenkrankheit enden ließen. Ihr Leben beschloss sie nach über vierzigjähriger Gefangenschaft im Schloß Tordesillas bei Valladolid.
Der größte Miniaturist seiner Zeit
Als Künstler der Miniaturen und der Ausgestaltung des Rosenkranz-Büchleins wurde - einer Königin angemessen - der größte Miniaturist seiner Zeit beauftragt. Der in Brügge, einer Hauptstadt der Buchkunst, tätige Simon Bening (1483–1561) war der erfolgreichste und berühmteste Miniaturist des 16. Jahrhunderts und einer der bedeutendsten Vertreter seiner Faches überhaupt. Zu Benings Kunden zählten vor allem viele bedeutende Auftraggeber. Bekannt ist etwa sein Stundenbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg oder einige Arbeiten für Kaiser Karl V. Der unumstrittene Meister der Buchkunst des 16. Jahrhunderts in Europa fertigte vor allem kostbare Stundenbücher, aber auch Genealogische Tafeln, beispielsweise für die Königshäuser von Portugal und Spanien, oder kleine tragbare Altarbilder auf Pergament.
Die beeindruckenden Miniaturen
Das Rosenkranz-Büchlein für Johanna die Wahnsinnige enthält 16 ganzseitige Miniaturen, die heute auf zwei Sammlungen in Cambridge und Boston verteilt sind. Diese sind jeweils eingefasst von einem schmalen Rahmen mit Zierelementen, der einen vergoldeten Bilderrahmen imitieren soll. Ein besonders augenscheinliches und von der hohen Qualität der Miniaturen zeugendes Merkmal ist die beeindruckende Räumlichkeit der Kompositionen. Ob bei den architektonischen oder Landschafts-Hintergründen, jede Szene ist durch die Tiefe des Raumes wie ein Tafelgemälde abwechslungsreich gestaltet. Dargestellt werden in leuchtenden Farben die zu den 15 Geheimnissen des Rosenkranzes passenden biblischen Szenen, von der Verkündigung über die Dornenkrönung, Geißelung und Kreuztragung bis zur Auferstehung und der Marienkrönung. Die Szene der Heimsuchung Mariens etwa ist als eine wunderbare Darstellung in einer beeindruckenden Landschaft angelegt, mit zarten Bäumen, einem mächtigen, flämisch anmutenden Gebäude am Wasser und wunderbar verblauenden Hügeln im Hintergrund.
Neben den Miniaturseiten sind auch die Textseiten künstlerisch gestaltet. Breite Bordüren mit allerlei naturgetreuen Darstellungen von Pflanzen, kleinen Tieren und Insekten umgeben die auf Spanisch verfassten Gebete. Leuchtend rote Erdbeeren, zarte blaue Veilchen, Vögel, Schmetterlinge und Heuschrecken beleben diese Rahmungen auf grandiose Art, und zahlreiche Initialen schmücken die Texte. Alle bildlichen Darstellungen sind mit reichlich Gold ausgestattet und verleihen dem königlichen Rosenkranz seine edle Aura.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Rosary of Joan the Mad
Rosario de Juana La Loca - Umfang / Format
- 40 Seiten / 11,0 × 9,0 cm
- Herkunft
- Belgien
- Datum
- Um 1521
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 16 ganzseitige Miniaturen, neben zahlreichen Initialen in Gold illuminiert durch Bening
- Inhalt
- Die Gebete und 15 Geheimnisse des Rosenkranzes
- Auftraggeber
- Königin Johanna I. von Kastilien (1479–1555), "Johanna die Wahnsinnige"
- Künstler / Schule
- Simon Bening (um 1483–1561)
Rosenkranz Johannas der Wahnsinnigen
Gefiederte Marginalien
Der Text dieser Seite ist so makellos geschrieben, dass man glauben könnte, er sei gedruckt. Die Kunstfertigkeit des Malers – der große Simon Bening – steht diesem Können nicht in geringster Weise nach. Wenn dieser die Marginalien dieser Seite auch vielleicht nicht selbst ausführte, so entwarf er sie doch mit Sicherheit. Erschreckenderweise trägt sich neben dem Kranich und den friedlich zwischen den Ästen dieses goldschimmernden Rahmens umherflatternden Vögeln ein Mord zu: eine Eule hat einen Vogel überwältigt und attackiert nun seine Brust.

Rosenkranz Johannas der Wahnsinnigen
Aufstieg nach Golgatha
„Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt.“ (Joh 19, 17). Der quälende und demütigende Weg Jesu zu dem Hügel, auf dem er gekreuzigt werden soll, wird hier von dem berühmten Meister Simon Bening (1483–1561) in einer prächtigen Miniatur dargestellt. Es ist eine perfekt ausbalancierte Komposition, die sich durch leuchtende Farben und goldenen Pinselstrich abhebt.
Die Peiniger Christi werden in der Kleidung von Söldnern oder Türken aus dem 16. Jahrhundert dargestellt, was wahrscheinlich ein Spiegelbild der zeitgenössischen Besorgnis über die türkische Bedrohung Europas ist. Die Jungfrau Maria in blauem Mantel und mit goldenem Heiligenschein weint aufgelöst vor Schmerz, während Maria Magdalena ein Tuch mit einem Bild von Christus hochhält, möglicherweise das Grabtuch von Turin. Christus erscheint blutig, hat aber in sein Schicksal eingewilligt.

#1 Rosario de Juana La Loca
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