Genesis, Exodus, Predigten und ein Bestiarium: Das früheste Beispiel einer fast durchgängig illustrierten deutschsprachigen Handschrift
Millstätter Genesis- und Physiologus-Handschrift
Österreich — 12. Jahrhundert

Millstätter Genesis- und Physiologus-Handschrift
Österreich — 12. Jahrhundert
Der Codex ist für seine frühmittelhochdeutschen Bibeltexte von größter literarischer und philologischer Bedeutung
Eine Sammelhandschriften der frühmittelhochdeutschen Literatur und damit ein Meilenstein der deutschen Sprache
Zudem das früheste Beispiel einer reich und fast durchgängig illustrierten deutschsprachigen Handschrift
Millstätter Genesis- und Physiologus-Handschrift
- Millstatt Genesis and Physiologus
Kurzbeschreibung
8 Reimgedichte in 6062 Versen – das ist die Millstätter Genesis- und Physiologushandschrift: Sie ist eine der bedeutendsten der frühmittelhochdeutschen Sammelhandschriften, stammt aus der Zeit um 1200 im südbairischen Gebiet, wenn auch wohl nicht aus dem namensgebenden Stift Millstatt in Oberkärnten selbst. Der erste Abschnitt (fol. 1–84) ist der literaturgeschichtlich bedeutendste Text, nämlich eine freie gereimte Übertragung des biblischen Buches der Genesis auf Deutsch. Der Millstätter Physiologus (fol. 84v–101) ist ein ebenfalls in Reimen verfasstes Lehrbuch der Zoologie und beschreibt 29 Tiere. Diese beiden Abschnitte sind mit 119 fein kolorierten Federzeichnungen illustriert. Aus Rücksicht auf die Kosten musste der Verlag auf eine farbige Wiedergabe der insgesamt 167 Blätter verzichten. 8 farbgetreue Reproduktionen, die dem Kommentarband beigegeben sind, vermitteln jedoch einen lebendigen Eindruck von den zarten Farbtönen des Originals.
Die Millstätter Genesis- und Physiologushandschrift ist
eine der wichtigsten Handschriften der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters. Sie ist eine der vier erhaltenen Sammelhandschriften der frühmittelhochdeutschen Literatur und zugleich das früheste Beispiel einer reich und fast durchgängig illustrierten deutschsprachigen Handschrift.
Als die zweitgrößte Sammlung frühmittelalterlicher Literatur enthält sie folgende acht Dichtungen:
- Genesis (fol. 1–84)
- Physiologus – in Reimfassung (fol. 84v–101)
- Exodus (fol. 101v–135)
- Vom Recht (fol. 135v–142)
- Die Hochzeit (fol. 142–154v)
- Millstätter Sündenklage (fol. 154v–164v)
- Paternoster (fol. 164v–167v)
- Die verstümmelten Anfangsverse der Dichtung
„Das himmlische Jerusalem“ (fol. 167v)
Die Millstätter Genesis- und Physiologus-Handschrift zeichnet sich vor anderen durch insgesamt 119 fein kolorierte Federzeichnungen in roter, blauer und brauner Farbe aus, welche die ersten beiden Gedichte – Genesis und Physiologus – illustrieren.
Mit Rücksicht auf die Kosten mußte der Verlag auf eine farbige Wiedergabe sämtlicher 167 Blätter verzichten, doch vermitteln acht farbgetreue Reproduktionen, die dem Kommentar beigegeben sind, eine Vorstellung von den zarten Farbtönen des Originals.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Millstatt Genesis and Physiologus
- Umfang / Format
- 344 Seiten / 20,0 x 13,0 cm
- Herkunft
- Österreich
- Datum
- 12. Jahrhundert
- Epoche
- Stil
- Sprache
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Millstätter Genesis- und Physiologus-Handschrift“
Die Millstätter Genesis- und Physiologus-Handschrift
- Verlag
- Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 1967
- Einband
- Leder. Die einzelnen Blätter sind dem Original entsprechend randbeschnitten.
- Kommentar
-
1 Band (52 Seiten) von A. Kracher
Sprache: Deutsch
Introduction und codicological description von A. Kracher, Graz. 52 pp. text und 8 facsimiles in colour.
Die Einführung des Grazer Germanisten Alfred Karcher bringt eine Beschreibung des Codex samt einer Bibliographie und einem Verzeichnis der Bildausführung.
Er weist auf Parallelüberlieferungen hin und erörtert das Lokalisierungsproblem. Die Einführungen in die einzelnen Dichtungen, die in der Handschrift vereint sind, bieten knappe Interpretationen und gehen auch auf die bereits vorhergegangen Forschungsergebnisse ein. - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Die Blätter sind originalgetreu randbeschnitten.
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