Buch der Jagd von Gaston Phoebus
Das Buch der Jagd von Gaston Phoebus ist die maßgebliche Quelle über die Jagd im Spätmittelalter und eines der größten, heute noch erhaltenen Juwelen der französischen Buchmalerei. Es enthält 87 Miniaturen, die mit großzügig aufgetragenem Blattgold verziert sind. Was aber den Text einzigartig macht, das ist sein Verfasser: der Graf von Foix, Gaston "Phoebus" III. Dieses Manuskript gehört zu den wenigen, die von Mitgliedern des mittelalterlichen Adels geschrieben wurden, wie beispielsweise auch das Falkenbuch von Friedrich II. Während der Text ursprünglich in den 1380er Jahren verfasst wurde, verwandelten die Buchmaler einer Pariser Werkstatt ihn im frühen 15. Jahrhundert zu einer Luxushandschrift. Das Manuskript behandelt das Thema Jagd wahrlich umfassend, sodass Gaston III. auch dem wichtigsten Hilfsmittel des Jägers, den Hunden, viele Seiten einräumte. Er äußert sich nicht nur zur Zucht und Ausbildung der Hunde, sondern auch zu deren Charakter.
Buch der Jagd von Gaston Phoebus
Das Livre de la Chasse von Gaston Phoebus, das später unter dem Titel Buch der Jagd berühmt werden sollte, ist eines der kostbarsten Juwelen, die je in mittelalterlichen französischen Werkstätten mit Illuminationen von solch herausragender Qualität hergestellt wurden. Seine 87 Miniaturen sind meist vor Hintergründen mit einem Schablonenmuster gemalt und in der Buchmalerei einzigartig, die meisten von ihnen sind reich mit Gold verziert. Sie zeigen Tiere und fesselnde Jagdszenen mit einem unvergleichlichen Sinn für die Natur. Die Handschrift erfreute sich auch wegen ihres Textes großer Beliebtheit, der in ausgezeichnetem Französisch verfasst wurde und für die Geschichte der Jagd von großer Bedeutung ist. Der Autor, Gaston III. Graf von Foix, genannt Gaston Phoebus, wahrscheinlich wegen seines hellen blonden Haares, schrieb dieses anspruchsvolle Stück Literatur in den 1380er Jahren. Er war ein hervorragender, erfahrener Meister der Kunst und Praxis der Jagd. Ihm verdanken wir unser Wissen über die Jagdkunst, wie sie im 14. Jahrhundert praktiziert wurde.
Die prächtigen Miniaturen
Die Miniaturen sind eine Hommage an die Jagdtradition auf sehr hohem künstlerischen Niveau. Sie sind das Werk eines Künstlerteams, das in einer Pariser Werkstatt des frühen 15. Jahrhunderts tätig war. Die kunstvoll gestalteten und aufwendig verzierten Hintergründe der Miniaturen erinnern an kleinformatige Wandteppiche. Diese Hintergrundmalerei erforderte viel Geduld und äußerste Präzision und war das Werk spezialisierter Handwerker. Die Illumination des Buches erfolgte in zwei Etappen: Zuerst wurden die Figuren, Tiere, die umgebende Landschaft und verschiedene Objekte gemalt. In dieser Phase beeindrucken die Künstler nicht zuletzt durch realistische, detailreiche Illustrationen und die Lebendigkeit der Figuren. Dann wurden die reichen floralen Ornamente hinzugefügt. Einen ganz besonderen Reiz haben die zarten dornigen Blattornamente. Sie winden sich um die Miniaturen und die zahlreichen Initialen in Rot und Blau auf vergoldetem Grund und sind zum Vergnügen des Lesers über die ganze Handschrift verteilt.
Alles über die Jagd
In seinem Buch der Jagd beschreibt Gaston Phoebus die Tiere, die gejagt werden, ihren Charakter und ihr Verhalten. Neben überraschenden und kuriosen Details findet der Leser ausgedehnte Passagen mit bekannten Fakten und sogar modernen Tricks, die es ihm erlauben, seine eigenen Erfahrungen zu reflektieren und die 600 Jahre Abstand in der Geistesgeschichte zu überbrücken. Gaston widmet auch einen Großteil seines Buches dem Hund, dem treuesten Gefährten eines Jägers. Er schwelgt in Reflexionen über den Charakter des Hundes, aber auch über verschiedene Rassen und ihr Aussehen. Man findet auch Verhaltensregeln für die richtige Ausbildung und Pflege dieser Tiere, die für die Jagd unerlässlich sind. Der leidenschaftliche Jäger befasst sich auch ausführlich mit der Hetzjagd, der Verfolgung von Wild durch Jagdhunde, die auf Sicht jagen.
Ein sehr beliebtes Werk
Zu einer Zeit, als die Jagd in adligen Kreisen eine so wichtige Rolle spielte, war das große Echo, das das Buch der Jagd von Gaston Phoebus auslöste, nur verständlich. Es wurde sofort sehr populär, und sehr bald reichte sein Ruhm weit über die Grenzen Frankreichs hinaus, vor allem auch in England. Der Text wurde zu einem wahren Bestseller und oft kopiert, übersetzt, illustriert und - mit der Erfindung des gedruckten Buches - in zahlreichen Auflagen veröffentlicht.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Gaston Phébus - Le livre de la chasse
Gaston Phoebus - The Book of Hunt
Jagdbuch des Mittelalters
Libro de la Caza - Umfang / Format
- 275 Seiten / 37,0 × 28,0 cm
- Herkunft
- Frankreich
- Datum
- Um 1405–1410
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 87 Jagdszenen in lebendigen Miniaturen, meist vor schblonenartig ornamentierten Hintergründen; Bordüren aus floralen Ornamenten und Efeu-Blattranken
- Künstler / Schule
- Gaston III. Graf von Foix (1331-91) (Autor)
- Vorbesitzer
- Familie Poitier
Bernardo III. Clesio (1484-1539), Bischof von Trient
Erzherzog Ferdinand I. von Tirol (1503-64), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
König Ludwig XIV. von Frankreich (1638-1715)
Louis Alexandre de Bourbon (1678-1737), Graf von Toulouse
Louis Jean Marie de Bourbon (1725-93), Herzog von Penthièvre
Familie Orléans
König Louis Philippe I. von Frankreich (1773-1850)
Buch der Jagd von Gaston Phoebus
Erfolgreiche Eberjagd
Wildschweine gehören zu den gefährlichsten europäischen Wildtieren. Sie sind nicht nur in der Lage, Menschen anzugreifen, sondern sind sogar dann noch besonders gefährlich, wenn sie bereits tödlich verwundet sind. Selbst mit der Hilfe vor Kraft strotzender Hunde und mit einem Speer in der Hand war der Kampf mit einem Eber die größte Herausforderung, der sich ein Ritter in Friedenszeiten nur stellen konnte. Diese Szene zeigt die Folgen einer erfolgreichen Eberjagd: Ein Mann zieht dem Tier die Haut ab, während andere ein Feuer machen, sich um die Hunde kümmern und schon mal Gemüse schneiden.

Buch der Jagd von Gaston Phoebus
Hasenjagd
Diese Seite ist sowohl wegen ihrer Kunstfertigkeit als auch wegen ihrer Informationsdichte bemerkenswert. Die Szene entfaltet sich vor einem kompliziert gemusterten Hintergrund aus Rot und Gold und ist in einen farbenfrohen, mit wellenförmigen Mustern durchzogenen Rahmen eingefügt. Eine breite Palette von Grüntönen von dunkel bis hell verleiht der Szene den Eindruck von Tiefe, das durch das Rot-Orange des lodernden Feuers kontrastiert wird.
Inmitten der Bäume und Büsche verfolgen zahlreiche Jäger und Hunde die Hasen. Zwei strecken nervös den Kopf aus ihren Löchern, während die Jäger andere Löcher mit Stöcken blockiert haben, um die Flucht der Hasen in ihre unterirdischen Schutzbauten zu verhindern. Vier Hasen wurden schon gefangen, einer in einer Schlinge, einer von einem Jagdhund, und die anderen beiden hängen bereits leblos über der Schulter eines Jägers mit blauer Tunika.

#1 Gaston Phoebus - Le Livre de la chasse
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Deutsch
#2 Libro de la Caza
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Spanisch
#3 Libro de la Caza
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Spanisch
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