Missa Solemnis op. 123 von Ludwig van Beethoven

Missa Solemnis op. 123 von Ludwig van Beethoven – Bärenreiter-Verlag – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)

Wien (Österreich) — 1819–1823

Ausgerissene Seiten und eingenähte Ersatzstücke: Die Originalpartitur von Beethovens "größtem Werk" als Zeugnis des strapaziösen Entstehungsprozesses der feierlichen Messe

  1. Ludwig van Beethoven (1770–1827) beschrieb seine großartig konzipierte Missa solemnis als „mein größtes Werk“

  2. Sie wurde am 7. April 1824 in St. Petersburg auf Geheiß von Prinz Nikolai Borisovich Galitzin (1794–1866) uraufgeführt

  3. Die Originalpartitur zeigt, wie intensiv Beethoven gearbeitet hat und wie schwierig der Arbeitsprozess gewesen sein muss

Missa Solemnis op. 123 von Ludwig van Beethoven

  1. Beschreibung
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Beschreibung
Missa Solemnis op. 123 von Ludwig van Beethoven

Unter den vielen Glanzlichtern seiner ruhmvollen Karriere betrachtete Ludwig van Beethoven diese Komposition als seine beste. Es handelt sich um ein sehr persönliches Werk, das dem Musikgenie viel Arbeit abverlangte. Dies macht der Zustand des Originalmanuskripts ersichtlich, das in den vier Jahren der Entstehungszeit dieser Komposition stark überarbeitet und verändert wurde. Fast 200 Jahre später ist Beethovens Missa solemnis ein genauso tief bewegendes Musikstück.

Missa Solemnis op. 123 von Ludwig van Beethoven

“Einer der grandiosesten künstlerischen Arbeitsprozesse, die in der Musikgeschichte je dokumentiert worden sind”
Hans-Joachim Hinrichsen
Ludwig van Beethoven (1770–1827) bezeichnete seine überdimensional angelegte Missa solemnis mehrfach als “sein größtes Werk“, welches „von Herzen“ kommend, den Menschen „wieder zu Herzen gehen möge“. Er rang mit der Komposition über mehrere Jahre, besonders zwischen 1819 und 1823, als er nach einem ganz individuellen Weg suchte, mit dem alten Text und den Traditionen der Messkompositionen umzugehen. Am Ende schuf er ein Werk, das keinen Hörer kalt lässt – manche irritiert, aber viele tief berührt. Besonders rätselhaft war seit jeher die Frage nach der praktischen Anwendbarkeit der Messe, da sie in ihrer umfangreichen Konzeption, was sowohl Dauer als auch Instrumentierung anbelangt, jeglichen Rahmen einer liturgischen Messefeier sprengt. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die Uraufführung in einem Konzertsaal stattfand: am 7. April 1824 bei der Philharmonischen Gesellschaft in St. Petersburg auf Initiative des russischen Adligen, Mäzens und Musikliebhabers Nikolai Borissowitsch Golizyn (1794–1866). Die Originalpartitur lässt erkennen, wie intensiv und lange sich Beethoven mit der Komposition beschäftigte und welch schwerer Prozess es war. Neben zahlreichen Korrekturen zeigt die Handschrift auch mehrere herausgerissene Seiten. An manchen Stellen wusste sich der Komponist nur dadurch zu helfen, dass er Ersatzseiten annähte. Die Partitur ist ein einzigartiges Zeugnis der Komposition dieser feierlichen Messe. Obwohl Beethoven bereits während der Messkomposition mit Verlegern verhandelte, veräußerte er nach Vollendung zunächst selbst einige handschriftliche Exemplare an adelige Subskribenten. Zur Erstveröffentlichung kam es erst kurz nach seinem Tod im April 1827 beim Mainzer Schott Verlag.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Missa Solemnis op. 123 by Ludwig van Beethoven
Herkunft
Österreich
Datum
1819–1823
Genre
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Missa Solemnis op. 123 von Ludwig van Beethoven – Bärenreiter-Verlag – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)
Bärenreiter-Verlag – Kassel, 2016
Faksimile-Editionen

#1 Missa Solemnis op. 123

Bärenreiter-Verlag – Kassel, 2016

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Bärenreiter-Verlag – Kassel, 2016
Kommentar: 1 Band von Martina Rebmann und Hans-Joachim Hinrichsen
Sprachen: Deutsch, Englisch
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