Die älteste Abschrift eines heute verlorenen Werkes: Die Verwaltung des Spätrömischen Reiches für einen Bischof Pietro Donato
Notitia Dignitatum von Peronet Lamy
Italien — 1436

Notitia Dignitatum von Peronet Lamy
Italien — 1436
Ein römisches Staatsregister aus dem 5. Jahrhundert mit Informationen über die Organisation des späten Römischen Reiches
Das Original ist heute verloren, wurde aber in vier mittelalterlichen Transkripten festgehalten, von denen dieses das älteste ist
Perronet Lamy (gest. 1453) schuf 1436 dieses Exemplar für Bischof Pietro Donato (1380–1447) aus einer Handschrift des 9. Jahrhunderts
Notitia Dignitatum von Peronet Lamy
- List of Offices
- Il codice Notitia Dignitatum
Kurzbeschreibung
Unter dem Titel Notitia Dignitatum ist heute ein einzigartiger Schatz der Geschichte bekannt: ein römisches Staatsbuch aus dem 5. Jahrhundert nach Christus, das überaus spannende Informationen zur militärischen und zivilen Organisation des späten römischen Reiches enthält. Das heute verlorene Original ist in vier kostbaren mittelalterlichen Abschriften erhalten, von denen die älteste in der Bodleian Library in Oxford aufbewahrt wird und einen wunderbaren Einblick gewährt in das römische Reich der Spätantike.
Notitia Dignitatum von Perronet Lamy
Die Handschrift MS. Canon. Misc. 378 der Bodleian Library in Oxford zählt zu den kostbarsten Zeugnissen des späten Römischen Reiches. Das historische Exemplar der Notitia Dignitatum entstand im Jahr 1436 für Pietro Donato, den Bischof von Padua (1428–1447), der unter anderem 1436 den Vorsitz des Basler Konzils innehatte. Diese Handschrift wurde nach einem heute verlorenen karolingischen Manuskript des 9. Jahrhunderts aus dem Domschatz zu Speyer kopiert und gilt als die älteste der vier erhaltenen Manuskripte der Notitia Dignitatum.
Grandiose mittelalterliche Buchmaleri für ein römisches Staatsbuch
Pietro Donato beauftragte vermutlich den savoyischen Miniaturisten Perronet Lamy als Illuminator der Handschrift. Perronet Lamy war im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts vor allem für das Haus Savoyen tätig, stand aber auch mehrmals in den Diensten des Paduaner Bischofs. Für diesen fertigte er mit der vorliegenden Abschrift der Notitia Dignitatum ein wahres Schmuckstück der Buchmalerei und der Geschichte! Perronet Lamy hat dabei die Vorlage zum Teil kopiert, aber auch durch eigene Bilderfindungen erweitert und präsentiert sein ganzes Können in den wunderbaren und detaillierten Darstellungen von Kriegsgerät, Kleidung und Ausrüstung der Krieger oder einer figürlichen Darstellung Hadrians auf dem Thron, im Gespräch mit dem vor ihm stehenden Philosophen Epiktet.
Wie funktionierte das Römische Reich?
Die Handschrift der Notitia Dignitatum präsentiert sich sowohl als wichtige Quelle für das Wissen über die administrative Organisation des späten Römischen Reiches als auch zur Wiederentdeckung der griechischen Antike zur Zeit der Renaissance. In der notitia dignitatum omnium tam civilium quam militarium wurde die Verwaltungs- und Militärorganisation sowohl des West- als auch des Oströmischen Reiches festgehalten. Hier findet sich etwa ein Verzeichnis aller zivilen und militärischen Würden, der Ämter und Truppen, nach den Rängen in der Hierarchie geordnet. Wunderschön illustriert wird die Schrift mit Abbildungen von stilisierten Stadtansichten, Tafeln mit den Schildmustern der verschiedenen militärischen Einheiten, Insignien und Abbildern antiker Münzen.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- List of Offices
Il codice Notitia Dignitatum - Herkunft
- Italien
- Datum
- 1436
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 109 Miniaturen
- Auftraggeber
- Pietro Donato (1380–1447), Bischof von Padua
- Künstler / Schule
- Peronet Lamy
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Notitia Dignitatum von Peronet Lamy“
Notitia Dignitatum
- Verlag
- Istituto dell'Enciclopedia Italiana - Treccani – Rom, 2014
- Limitierung
- 599 Exemplare
- Kommentar
-
1 Band (250 Seiten) von Luciano Canfora, Jonathan J.G. Alexunder und Arnaldo Marcone
- Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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