Wie Tafelbilder der Renaissance: Patrarcas Meisterwerk als Meisterwerk der Buchmalerei
Petrarca: Trionfi - Florentiner Codex
Florenz (Italien) — Mitte des 15. Jahrhunderts

Petrarca: Trionfi - Florentiner Codex
Florenz (Italien) — Mitte des 15. Jahrhunderts
Francesco Petrarcas (1304–74) Gedicht über die Triumphe des Guten zählte zu den beliebtesten Werken der Renaissance
Diese Handschrift wurde im 15. Jahrhundert von Apollonia di Giovanni di Tommaso (1414–65) unvorstellbar schön ausgeschmückt
Der florentinische Illuminator hat das Dekor des Buches den Gemälden der italienischen Renaissance nachempfunden

Petrarca: Trionfi - Florentiner Codex
Triumphus mortis: Triumphzug des Todes
Die Personifikation des Todes steht auf einer mit Totenschädeln und Fledermausflügeln geschmückten Säule in einem kunstvollen Triumphwagen, der von zwei schwarzen Zugpferden gezogen wird, wie sie auch bei Begräbnisprozessionen verwendet werden. Anstelle von Blumen ist seine Via triumphalis mit den Leichen stolzer Menschen aus der gesamten Geschichte übersät, darunter Kaiser, Päpste und große Krieger. Obwohl Petrarca eigentlich nur der Liebe einen wirklichen Triumphwagen zubilligt, haben sich die meisten Illustratoren dafür entschieden, dieses Gerät in allen Trionfi zur Anwendung kommen zu lassen.
Petrarca: Trionfi - Florentiner Codex
- Petrarca: Triumphe
- Triunfos de Petrarca
- Il Trionfi di Francesco Petrarca
- Petrarch's Triumphs
- Les Triomphes de Petrarque
- Francesco Petrarca, I Trionfi
Kurzbeschreibung
Die „Trionfi“ sind ein Gedicht des berühmten italienische Lyrikers Francesco Petrarca. Im 15. Jahrhundert wurde dieses Gedicht in einem unfassbar schön gestalteten Codex von einem florentinischen Buchmeister illustriert. Das Werk enthält Miniaturszenen, die in ihrer Qualität großen Tafelgemälden der Renaissance entsprechen und ist mit aufwendig verzierten und mit Gold veredelten Randdekorationen geschmückt.
Petrarca: Trionfi – Florentiner Codex
Francesco Petrarcas Dichtung gehört zu den bedeutendsten Beispielen italienischer Literatur und hatte Vorbildcharakter für die Liebesdichtung unzähliger berühmter Poeten weltweit. Die Triumphe, deren italienischer Name Trionfi lautet, sind ein berühmtes Beispiel für die Poesie Petrarcas. Im Codex von Florenz kommt seine Erzählung von den Triumphen ganz besonders zur Geltung. Der aufwendig illuminierte Codex enthält Miniaturen und Randdekorationen von unvergleichlicher Qualität. Es handelt sich hierbei um ein unfassbar wertvolles Kunstwerk der Renaissance.
Petrarcas Werk
Francesco Petrarca war ein italienischer Dichter und Geschichtsschreiber. Er gilt als Mitbegründer des Renaissance-Humanismus und zusammen mit Dante Alighieri und Boccaccio als einer der wichtigsten Vertreter der frühen italienischen Literatur. Sein Name liegt dem Begriff Petrarkismus zugrunde, der eine bis ins 17. Jahrhundert verbreitete Richtung europäischer Liebeslyrik bezeichnet. Seine Werke beeinflussten die Weltliteratur über die Jahrhunderte hinweg. Die Trionfi, eines der weltweit populärsten Gedichte, sind eine Erzählung von den Triumphen des Guten und Schönen. Sechs Triumphe werden besungen, der Triumph der Liebe, der Keuschheit, des Ruhmes, der Zeit, der Triumph des Todes über die Zeit und der Triumph der Ewigkeit.
Atemberaubender Buchschmuck
Durch die unglaublich reiche und hochwertige Buchillustration wurde das bewegende Gedicht der Triumphe zu einem unvergesslichen Meisterwerk der italienischen Buchkunst des 15. Jahrhunderts. Die Handschrift enthält 23 ganzseitige Miniaturen und jede Seite des Buches ist zudem mit aufregenden Rahmendarstellungen verziert. Die atemberaubenden Miniaturen erinnern an die Gemäldekunst der italienischen Renaissance, beispielsweise an die Tafelgemälde Raffaels und Botticellis. Die extrem reichen Randverzierungen sind besonders reizvoll. Sie zeigen eine unglaubliche Mustervielfalt. Blumen und Pflanzen ranken sich an den Seitenrändern entlang, in deren Mitte sich Darstellungen von Früchten sowie kleine Personendarstellungen in goldenen Rahmen befinden. Für die Gestaltung des Werkes ist vermutlich der begabte Miniaturist Apollonio di Giovanni di Tommaso verantwortlich, einer der beliebtesten Buchkünstler der italienischen Renaissance. Heute wird der wertvolle Originalcodex in der Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz aufbewahrt.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Petrarca: Triumphe
Triunfos de Petrarca
Il Trionfi di Francesco Petrarca
Petrarch's Triumphs
Les Triomphes de Petrarque
Francesco Petrarca, I Trionfi - Umfang / Format
- 102 Seiten / 21,7 x 13,7 cm
- Herkunft
- Florenz (Italien)
- Datum
- Mitte des 15. Jahrhunderts
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 23 ganzseitige Miniaturen
- Künstler / Schule
- Autor: Francesco Petrarca (1304–1374)
Maler: Maler: Apollonio di Giovanni di Tommaso (1415–1465), auch bekannt als "Jarves Cassone Meister"

Petrarca: Trionfi - Florentiner Codex
Der Triumph der Liebe
In einem Traum stellt sich der Dichter vor, dass die Liebe von einem nackten und geflügelten jungen Mann verkörpert wird, der mit einem Bogen bewaffnet ist und von vier weißen Pferden auf einem feurigen Triumphwagen gezogen wird. Ihm folgen die vielen von der Liebe eroberten Menschen, darunter verschiedenste Persönlichkeiten aus Geschichte, Literatur, Mythologie, Bibel, darunter antike Dichter genauso wie mittelalterliche Troubadoure, die zur Insel Zypern fahren, zum Geburtsort der Venus.
Abgesehen von den Legionen ihrer Eroberungen wird die Liebe von vier Cupiden begleitet, die mit Pfeil und Bogen in alle Richtungen deuten, sowie von hybriden Kreaturen mit menschlichen Köpfen und geflügelten Körpern. Der Rahmen ist so aufwendig wie das Primärbild und besteht aus einem bunten, vergoldeten Rankenrand, der mit Vögeln, Eichhörnchen, Engeln und sechs Medaillonminiaturen ausgestaltet ist.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Petrarca: Trionfi - Florentiner Codex“
Francesco Petrarca, I Trionfi
- Verlag
- ArtCodex – Modena, 2010
- Limitierung
- 999 Exemplare
- Einband
- Leder
- Kommentar
-
1 Band (196 Seiten) von Ida Giovanna Rao
Sprache: Italienisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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