Regiment Preservatiu e Curatiu de la Pestilencia

Regiment Preservatiu e Curatiu de la Pestilencia – Vicent Garcia Editores – L19542 nº1 – Biblioteca Valenciana Nicolau Primitiu - Monasterio de San Miguel de los Reyes (Valencia, Spanien)

Valencia (Spanien) — 1490

Mit Randnotizen des Autors, der für sein Werk von der Inquisition verbrannt wurde: Der Kampf gegen die Pest von einem zum Christentum konvertierten Arzt und Dichter

  1. Der Dichter, Arzt und Medizinprofessor Lluís Alcanyís (gest. 1506) war ein Converso, also ein Spanier, der von konvertierten Juden abstammte

  2. Obwohl er einen medizinischen Text verfasst hatte, der unzählige Male nachgedruckt worden war, tötete man ihn unter dem Verdacht, dass er heimlich das Judentum praktiziert habe

  3. Dieses besondere Exemplar, das 1490 von Nicolau Spíndeler (gest. 1508) gedruckt wurde, trägt Randnotizen von der Hand des Autors

Regiment Preservatiu e Curatiu de la Pestilencia

  1. Beschreibung
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Beschreibung
Regiment Preservatiu e Curatiu de la Pestilencia

Die Pracht der spanischen Renaissance wurde durch die spanische Inquisition getrübt. Viele der größten Geister Spaniens waren sogenannte conversos jüdischer oder muslimischer Herkunft, die trotz ihrer öffentlichen Konversion zum christlichen Glauben weiterhin mit Misstrauen und Hass betrachtet wurden, was manchmal sogar zu ihrem Tod führte. Lluís Alcanyís erlitt ein solches Schicksal, aber sein Name hat zusammen mit seinem medizinischen Text überlebt, von dem das vorliegende Exemplar im Besitz des Autors selbst war.

Regiment Preservatiu e Curatiu de la Pestilencia

Dieser medizinische Text aus dem 15. Jahrhundert ist zwar ein sehr populäres Werk, das in sechs Auflagen erschienen ist, dennoch reichte der Erfolg des Werkes nicht aus, um seinen Autor Lluís Alcanyís (gest. 1506) und seine Frau vor der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen durch die spanische Inquisition zu retten. Alcanyís war ein Converso, also ein Spanier, der von konvertierten Juden abstammte und so weiterhin unter dem Verdacht stand, privat das Judentum zu praktizieren. Unzählige Kopien seiner Werke, die mit dem Anathema belegt werden sollten, wurden aufgespürt und zerstört, aber einzelne haben bis heute überlebt. Diese Inkunabel, ein vor 1501 gedrucktes Buch, wurde 1490 von Nicolau Spíndeler (gest. 1508), einem in Valencia tätigen deutschen Drucker, herausgegeben. Es handelt sich um eine Abhandlung über die Vorbeugung und Behandlung der Pest und ähnlicher Infektionen, in der sich aber auch Ratschläge für die Küche mit spezifischen Anmerkungen zu Wein, Fleisch, Fisch, Gemüse, Soßen sowie ein Begriffsglossar finden. Zusätzlich argumentiert Alcanyís für die Bedeutung des Schlafs, sowohl nachts als auch in Form des Mittagsschlafs, der sogenannten siesta. Die gotische Schrift des Textes ist mit prachtvoll eingravierten Initialen geschmückt. Dieses Exemplar ist von besonderer Bedeutung wegen der handschriftlichen Notizen an den Rändern, die von Alcanyís selbst stammen. Heute sind ein Krankenhaus, eine Stiftung und mehrere mit der Universitat de València verbundene Kliniken nach Alcanyís benannt, vielleicht ein später Akt der Reue...

Kodikologie

Umfang / Format
72 Seiten / 23,0 × 15,0 cm
Herkunft
Spanien
Datum
1490
Sprache
Buchschmuck
Einige Zierinitialen
Inhalt
Medizinischer Aufsatz über Arzneimittel gegen die Pest
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Regiment Preservatiu e Curatiu de la Pestilencia – Vicent Garcia Editores – L19542 nº1 – Biblioteca Valenciana Nicolau Primitiu - Monasterio de San Miguel de los Reyes (Valencia, Spanien)
Vicent Garcia Editores – Valencia, 1992
Limitierung: 3160 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Regiment Preservatiu e Curatiu de la Pestilencia

Vicent Garcia Editores – Valencia, 1992

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Vicent Garcia Editores – Valencia, 1992
Limitierung: 3160 Exemplare
Einband: Pergament auf Holz. Die Faksimile-Ausgabe wird in einer leinenbespannten Kassette mit goldgraviertem Lederrücken geliefert.
Kommentar: 1 Band von Antoni Ferrando Francés
Sprache: Spanisch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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