Tractatus de Fascinatione

Tractatus de Fascinatione – Vicent Garcia Editores – 11383 – Biblioteca Lázaro Galdiano (Madrid, Spanien)

Sevilla (Spanien) — 1499

Von den Katholischen Königen als Leibarzt mit Christoph Kolumbus auf Amerika-Reise geschickt: Diego Álvarez Chancas Werk ĂŒber die Augen und die Sehkunst

  1. Diego Álvarez Chanca (gest. 1515), der Autor des vorliegenden Codex, war ein spanischer Arzt von höchster Reputation

  2. Die katholischen Monarchen schickten Chanca, um sich auf der zweiten Reise nach Amerika um Christoph Kolumbus (1451–1506) zu kĂŒmmern

  3. Seine lateinische Abhandlung ĂŒber die Augen und das Sehvermögen wurde nach seiner RĂŒckkehr aus Amerika 1499 von Pedro Brun in Sevilla veröffentlicht

Tractatus de Fascinatione

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Tractatus de Fascinatione

Diese lateinische Abhandlung ĂŒber die Augen und das Sehen, auch Libro de Ojo oder Buch des Auges genannt, stammt von einem spanischen Arzt höchsten Ranges: Diego Álvarez Chanca (gest. 1515). Der ophthalmologische Text wurde in einer feinen gotischen Schrift gedruckt, die mit eingravierten Initialen und Rahmen aus Blumen, Insekten und Tieren verziert ist. Chanca war als Leibarzt der Katholischen Könige Isabella I. von Kastilien (1451-1504) und Ferdinand II. von Aragon (1452-1516) angestellt. Sie entsandten Chanca, um Kolumbus und seine Mannschaft auf der zweiten Reise nach Amerika 1493-94 zu behandeln. Ein Brief, den Chanca von Hispaniola aus zurĂŒck nach Spanien schrieb, ist das erste Dokument ĂŒber die Geographie, Botanik, Zoologie, Ethnographie und Völkerkunde der Neuen Welt. Chanca war wahrlich ein Arzt und Intellektueller von höchstem Rang!

Tractatus de Fascinatione

Diego Álvarez Chanca (gest. 1515), der Autor des vorliegenden Codex, war ein spanischer Arzt höchsten Ranges. Es handelt sich um eine lateinische Abhandlung ĂŒber die Augen und das Sehen, deshalb auch Libro de Ojo oder Buch des Auges genannt und wurde 1499 von Pedro Brun in Sevilla herausgegeben. Der medizinische Text ist in einer feinen gotischen Schrift gedruckt, die mit eingravierten Initialen und Rahmen aus Blumen, Insekten und Tieren geschmĂŒckt ist. Die ophthalmologische Abhandlung ist heute berĂŒhmt, aber seltsamerweise wird sie weder von dem deutschen Philologen Konrad Haebler (1857-1946) erwĂ€hnt noch ist sie im Gesamtkatalog der Wiegendrucke, einem laufenden Projekt der Staatsbibliothek zu Berlin zur Katalogisierung von Inkunabeln (vor 1501 gedruckten BĂŒchern) verzeichnet. Chanca war als Ordinarius fĂŒr Medizin der Katholischen Könige Isabella I. von Kastilien (1451-1504) und Ferdinand II. von Aragon (1452-1516) angestellt und kĂŒmmerte sich persönlich um die Mitglieder der königlichen Familie. Er wurde durch eine lange Expedition berĂŒhmt, die er in ihrem Namen unternahm.

Ein königlicher Arzt in der Neuen Welt

Nach der ersten transatlantischen Reise von Christoph Columbus (1451-1506) entsandten die Katholischen Könige Chanca, um Columbus und seine Besatzung auf die zweite Reise von 1493-94 zu begleiten. Damit war er einer der ersten, der Amerikas Flora, Fauna und Menschen mit dem anspruchsvollen Auge eines Spitzenmediziners beschreiben konnte. Chankas Brief von Hispaniola an Juan RodrĂ­guez de Fonseca (1451-1524), den einflussreichen Erzbischof und Ratgeber der Katholischen Könige in seiner Heimatstadt Sevilla, ist das erste Dokument ĂŒber die Geographie, Botanik, Zoologie, Ethnographie und Ethnologie der Neuen Welt. Diese Studien beinhalteten einen Vergleich der Taino und der Kariben, die als Rivalen in der gesamten Karibik lebten. Seine Dienste erwiesen sich denn auch sofort als nĂŒtzlich: Kurz nach der Landung auf der Insel Hispaniola wurde Columbus vom Malaria-Fieber befallen, wurde aber von Chanca erfolgreich behandelt, ebenso wie mehrere befallene Besatzungsmitglieder. Chanca wurde auch von Columbus um Rat gefragt, als er den Ort seiner ersten Siedlung, Isabella, auswĂ€hlte, vermutlich um einen Ort zu finden, an dem man weniger den krankheitsĂŒbertragenden Moskitos ausgesetzt war.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Libro del Ojo
Umfang / Format
60 Seiten / 21,0 × 14,0 cm
Herkunft
Spanien
Datum
1499
Stil
Sprache
Buchschmuck
Gedruckte Zierinitialen und Rahmen
Inhalt
Abhandlung ĂŒber das Sehen und die Augen
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Tractatus de Fascinatione – Vicent Garcia Editores – 11383 – Biblioteca Lázaro Galdiano (Madrid, Spanien)
Vicent Garcia Editores – Valencia, 1999
Limitierung: 3160 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Tractatus de Fascinatione

Vicent Garcia Editores – Valencia, 1999

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Vicent Garcia Editores – Valencia, 1999
Limitierung: 3160 Exemplare
Einband: Pergament auf Holz. Die Faksimile-Ausgabe wird in einer leinenbespannten Kassette mit goldgraviertem LederrĂŒcken geliefert.
Kommentar: 1 Band
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Tacuinum Sanitatis – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2396 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Tacuinum Sanitatis
Wien (Österreich) – Um 1490

Aristokratische ReprĂ€sentation und Gesundheitswissen fĂŒr den Hausgebrauch: Eine mit 294 Miniaturen ĂŒberreich illuminierte Abschrift des populĂ€ren medizinischen Textes des arabischen Arztes Ibn Butlan

Erfahren Sie mehr
Abhandlung ĂŒber Heilpflanzen -  Sloane 4016 – M. Moleiro Editor – Sloane MS 4016 – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
Abhandlung ĂŒber Heilpflanzen -  Sloane 4016
Lombardei (Italien) – 1440

Mit realistischen Pflanzendarstellungen auf allen 218 Seiten: Ein Lexikon der mittelalterlichen Heilpflanzen im Besitz des Mediziners und Botanikers Sir Hans Sloane

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag