Sankt-Johanner Codex
Der Sankt-Johanner Codex ist ein wichtiges Dokument der protestantischen, ungarndeutschen Minderheit von Jánossomorka aus dem 19. Jahrhundert. Noch vor hundert Jahren war dieses Buch noch in fast jedem deutsch-protestantischen Haushalt zu finden, als Gebet- und Liederbuch der Familie. Es gilt als bedeutendes Sprachdenkmal des 17. und 18. Jahrhunderts.
Sankt-Johanner Codex
Ein bemerkenswerter Codex des 19. Jahrhunderts
Der Sankt-Johanner Codex aus der in Ungarn gelegenen Stadt Jánossomorja (deutsch Sankt Johann auf dem Heideboden) ist ein bemerkenswerter Codex der evangelischen, deutschen Minderheit Ungarns aus dem 19. Jahrhundert. Viele, besonders in den USA, mag es überraschen, dass in Ungarn eine erhebliche Anzahl von Protestanten lebt, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass viele von ihnen deutschsprachigen Minderheiten angehören. Überraschen mag weiterhin, dass gegen Ende des 16. Jahrhunderts 80–90 % der Einwohner des historischen Ungarns evangelisch waren. Damit stand Ungarn in der Region nicht alleine da: Polen, heute das katholischste Land in Osteuropa, war ebenfalls durch und durch protestantisch. Das schriftliche Erbe der ungarndeutschen Bevölkerung von Jánossomorja ist ein berühmtes kulturelles Erbe des sogenannten Heidebodens, d.h. der Region Zanegg/Mosonszolnok an der nordwestlichen Grenze Ungarns zu Österreich und der Slowakei. Der Sankt-Johanner Codex ist ein überaus bedeutsamer handgeschriebener Codex, der für den täglichen Gebrauch in der Familie bestimmt war. Er enthält Gebete und Lieder, Vermerke zu wichtigen Familienereignissen, weltliche Erzählungen und sogar Rezepte. Die Lieder wurden meistens – wie es auf dem Heideboden üblich war – zu Hause im Familienkreis gesungen; auch lasen die Väter den Kindern und der Familie an Sonntagen aus dem Buch vor. Das Gebetbuch, auf dem dieser Codex basierte, war noch vor etwa hundert Jahren in jedem protestantischen deutschen Haushalt zu finden. Sein Genre lässt sich am ehesten mit der Biblia pauperum („Armenbibel“) vergleichen, einer Tradition der Bilderbibel aus dem späten Mittelalter.
Der Schreiber und Illustrator
Der Sankt-Johanner Codex ist das Werk von Johann Anton Lang, er wurde im Jahr 1809 geschrieben und illustriert und gilt als das schönste und wertvollste Exemplar seiner Art. Für die Illustrationen wurden Farben verwendet, die mit Eiweiß angerührt wurden und dadurch eine besondere Leucht- und Strahlkraft entwickelten. Die Handschrift wurde in Holz und Leder gebunden und enthält 569 Seiten, die mit 51 Illustrationen bebildert sind. Die Bilder bestechen nicht nur durch ihre Schönheit, sondern erzählen auch viel über das Leben der Menschen, ihre Kleidung und alltäglichen Aktivitäten, was die Bedeutung des Codex als Quelle zur Erforschung der Regionalgeschichte verdeutlicht.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Saint-Johanner Codex
Mosonszentjanosi Codex - Umfang / Format
- 624 Seiten / 30,0 × 23,0 cm
- Herkunft
- Ungarn
- Datum
- 1809
- Sprache
- Buchschmuck
- 51 Illustrationen
- Künstler / Schule
- Johann Anton Lang
Sankt-Johanner Codex
Madonna und Kind
Flankiert von Engeln, eingerahmt von bunten Wolken und mit der strahlenden Sonne im Rücken, wurde das weithin bekannte Motiv von Madonna und Kind so verändert, dass sie als Königin und Prinz dargestellt werden. Beide tragen Kronen und die Jungfrau Maria trägt ein Gewand aus grünem und rotem Brokat, während sie ein Zepter in der Hand hält. Die Vorstellung von Gott als Herrscher der Welt wurde oft durch das Bild von Christus in seiner Herrlichkeit ausgedrückt; aber dieses Motiv begründet seine königliche Abstammung über Maria bis hin zu König David nach dem Lukas-Evangelium.

Sankt-Johanner Codex
Noahs Arche
Nach vielen Tagen und Nächten des Regens erinnert sich Gott an Noah und alle, die mit ihm in der Arche waren, und veranlasst, dass der Regen aufhört: „Und das Wasser verlief sich allmählich von der Erde. So nahm das Wasser nach hundertfünfzig Tagen ab. Am siebzehnten Tag des siebten Monats setzte die Arche auf dem Gebirge Ararat auf.“ (Gen 8, 3-4)
Symbole, die mit der Sintflut in Verbindung stehen, werden in diesem Bild zusammengefasst: die Taube mit einem Olivenzweig, dem ersten Zeichen für trockenes Land, zusammen mit dem Regenbogen, den Gott als Zeichen seines neuen Bundes mit den Menschen und allen Lebewesen schenkt. Die zurückweichenden Wasser werden dargestellt, wie sie von dem Berg abfließen, auf dem die Arche aufgesessen ist. Er ist recht klein gemalt, um ihn weit entfernt wirken zu lassen.

#1 Sankt-Johanner Codex
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