Von den Medici gefördert: Der Maler Jacopo Carucci und seine Gefühle, Gewohnheiten und Arbeitsroutinen, festgehalten in seinem Tagebuch
Tagebuch des Pontormo
Italien — 1586–1588

Tagebuch des Pontormo
Italien — 1586–1588
Jacopo Carucci (gest. 1557), besser bekannt als Pontormo, war ein prominenter Vertreter der Florentiner Schule
Pontormo war ein Manierist und Porträtist, dessen Werk einen stilistischen Wandel in der Kunst der Florentiner Renaissance bedeutete
Er genoss die vielfältige Unterstützung der Familie der Medici und einige seiner Gemälde hängen heute in den Uffizien
Tagebuch des Pontormo
Kurzbeschreibung
Jacopo Carucci (1494-1557), der in Anlehnung an seinen Geburtsort Pontormo genannt wird, war ein Manierist und Porträtist, dessen Werk eine stilistische Wende für die Kunst zur Zeit der Renaissance in Florenz bedeutet. Er ging bei einigen der führenden Künstler seiner Zeit in die Lehre, unter anderem bei Leonardo da Vinci, bevor er zu einem der führenden Künstler des 16. Jahrhunderts wurde und unter anderem unter dem Schutz der Medici stand. Das wertvolle historische Dokument, das als Tagebuch des Pontormo bekannt ist, wurde von dem Künstler gegen Ende seines Lebens geschrieben und bietet einen faszinierenden Einblick in die Gedankenwelt eines alternden Künstlers. Das Tagebuch befasst sich mit Alltäglichem wie mit der Kunst gleichermaßen und beschreibt genau seine Diät. Es ist eine fantastische Quelle für jeden, der sich für die Persönlichkeit und die innere Gedankenwelt eines Renaissance-Künstlers interessiert. Beides hat unser Bild von einem Künstler als einer Person, die sich von der Welt zurückzieht und mit ihr in Konflikt steht, stark geprägt.
Tagebuch des Pontormo
Geboren am 24. Mai 1494 in Pontorme, einem Dorf in der Nähe von Empoli, Italien, war Jacopo Carucci (gest. 1557) ein prominenter Vertreter der Florentiner Schule. Besser bekannt als Pontormo, eine augenzwinkernde Verneigung vor seiner Heimatstadt, war er ein Manierist und Porträtist, dessen Werk den tiefgreifenden stilistischen Wandel in der Kunst der florentinischen Renaissance deutlich macht und sich von ihrer ruhigen perspektivischen Regelmäßigkeit entfernt. Verschlungene Posen, mehrdeutige Perspektiven und Figuren mit eindringlichen Gesichtern und langgestreckten Körpern, die ungehindert von der Schwerkraft zu schweben scheinen, zeichnen seine Kunst aus. Er verwaiste schon in jungen Jahren, lernte aber in einigen der besten Ateliers Italiens und wurde von Künstlern wie Mariotto Albertinelli, Piero di Cosimo, Andrea del Sarto und sogar Leonardo da Vinci unterwiesen. Nachdem er sich als Künstler etabliert hatte, genoss er oft die Schirmherrschaft der Medici und eine Reihe seiner Gemälde hängen heute in den Uffizien in Florenz. Pontormos Persönlichkeit, wie sie von Giorgio Vasari (1511-74) dargestellt wird, hat einen Großteil unseres Künstlerbildes geprägt: zurückgezogen, neurotisch, einsam und paranoid. Diese Charakterisierung mag allerdings voreingenommen gewesen sein, denn Vasari stand damals in Konkurrenz zu Pontormo, und es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass sich Künstler aus Eifersucht gegenseitig verleumden. Nichtsdestoweniger stand Pontormo zu seiner Zeit im Mittelpunkt des künstlerischen Lebens.
Ein Blick in die Seele des Künstlers
Pontormos Tagebuch, das der Künstler als Mein Buch bezeichnete, entstand zwischen 1554 und 1556, zu einer Zeit, als Pontormo in Einsamkeit an einem massiven Fresko (das heute verloren ist) in der Kirche San Lorenzo in Florenz arbeitete. Das Tagebuch handelt genauso von seiner Ernährung wie von seiner Kunst. Die beiden Themen sind so miteinander verflochten, dass sie oft im selben Satz erwähnt werden. Er scheint davon besessen gewesen zu sein, eine moderate Diät einzuhalten, und hatte große Sorge, von verschiedenen Krankheiten befallen zu werden, die je nach Jahreszeit auftreten können. Das Wetter, sein sich verschlechternder Gesundheitszustand und sogar sein Stuhlgang werden detailliert beschrieben, ebenso wie ein zunehmend angespanntes Verhältnis zu seinem Schüler, Giovanni Battista Naldini (1535-1591). Obwohl sich der Lehrling offenkundig um den alternden Meister gekümmert hat, schimpfte der dennoch weiter mit ihm und war ihm gegenüber so kritisch, dass er Battista 1562 schließlich in die Werkstatt seines Rivalen Vasari vertrieb.
Kodikologie
- Umfang / Format
- 32 Seiten / 22,0 × 14,7 cm
- Herkunft
- Italien
- Datum
- 1586–1588
- Stil
- Genre
- Künstler / Schule
- Jacopo da Pontormo
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Tagebuch des Pontormo“
Diario di Jacopo da Pontormo
- Verlag
- Salerno Editrice – Rom, 1996
- Limitierung
- 490 Exemplare
- Kommentar
-
1 Band von Roberto Fedi, Stefano Zamponi und Elena Testaferrata
Sprache: Italienisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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